Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr soll das Bayerische Jazzweekend auch 2023 die Stadt Regensburg wieder in eine Jazz-Metropole verwandeln. Mit vielen neuen Bands, einem besonderen Fokus auf die Jugend und wissenschaftlichem Input soll die die diesjährige Ausgabe neue Maßstäbe setzen. Gestern haben die Verantwortlichen das Programm vorgestellt.
Vom 13. bis zum 16. Juli wird das allseits beliebte Bayerische Jazzweekend bereits zum 42. Mal in Regensburg stattfinden und tausende Menschen auf die Straßen treiben. Die Stadt werde also wieder ganz dem Jazz gehören, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Um die Vorfreude zu steigern und das Programm ein wenig vorzustellen, lud die Oberbürgermeisterin deshalb am gestrigen Dienstag, dem 06. Mai, gemeinsam mit Kulturreferent Wolfgang Dersch, Kuratorin und Sängerin Karoline Weidt sowie Christian Sommerer, dem künstlerischen Leiter des Ganzen, in den Innenhof des Thon-Dittmer-Palais ein.
Jazzweekend als „wichtiger kultureller Baustein“
Zu Beginn erläuterte die Oberbürgermeisterin noch einmal die Bedeutung des Jazzweekends für die Stadt: Das Festival sei nämlich für Regensburg in vielerlei Hinsicht ein wichtiger kultureller Baustein. Es lade nicht nur zum Zusammenkommen mit Freunden, Nachbarn und Familie ein, sondern sei darüber hinaus ein Erlebnis, das mit seinen über hundert Konzerten jeden „in neue Klangwelten entführen“ könne. Und das ohne Eintritt.
Veränderungen im vergangen Jahr positiv angekommen
Unter neuer Leitung, neuen Spielorten und mit vielen kreativen Neuerungen wie der Künstlerlounge konnte das Jazzweekend im vergangenen Jahr überzeugen und über 50.000 Besucher verzeichnen. Die Resonanz zum neuen Stil sei „durchweg positiv“ gewesen und habe die Stadt vier Tage lang in einen „positiven Jazz-Ausnahmezustand“ verwandelt, berichtet Kulturreferent Dersch, was er sich auch für dieses Jahr wünscht. Denn dies habe die Beliebtheit und die überregionale Bekanntheit des Festivals weiter verstärkt, weshalb es wieder zahlreiche Bewerbungen von Musikern aus aller Welt für die diesjährige Ausgabe gab. Welche Musiker letztendlich nach Regensburg kommen dürfen entschied Christian Sommerer in enger Zusammenarbeit mit dem externen Kuratorium: „Wir versuchen, das Jazzweekend ständig weiterzuentwickeln und jeder Ausgabe einen besonderen Anstrich zu geben“, begründet der künstliche Leiter seine abschließende Auswahl. Mit der sei er sehr zufrieden, da ein breites Spektrum der Musikrichtung Jazz und viel Neues dabei repräsentiert werde.
Spannende Neuerungen auch 2023
Nach dem Erfolg der vergangenen Ausgabe soll das Jazzweekend auch in diesem Jahr durch einige neue Aspekte erweitert werden. Man wolle die „Verankerung des Festivals“ in der Region weiter verstärken, erklärt Sommerer. Das Jazzweekend solle schließlich nicht nur Jazzfans anziehen. Deshalb gehe man in den Landkreis und habe für dieses Jahr mit der Gemeinde Wenzenbach einen ersten Partner gefunden, verkündet Dersch stolz auf der Pressekonferenz. Stolz ist der Kulturreferent auch auf die diesjährige Entlohnung der Künstler, die dieses Jahr 150 Euro beträgt und als „Wertschätzung“ für die Arbeit der Musiker gelten soll.
Jazzweekend als Anknüpfungspunkt für junge Leute
Diese Wertschätzung soll in diesem Jahr besonders dem Jazz-Nachwuchs zugutekommen, auf den beim diesjährigen Festival ein programmatischer Schwerpunkt gelegt wird. Die teilnehmenden Jazz-Hochschulen aus München, Nürnberg und Würzburg bekommen dementsprechend eine eigene Bühne auf dem Bismarckplatz zur Verfügung gestellt, wo sie ihr spannendes Programm präsentieren können. Dabei werde vor allem der Netzwerkgedanke aufgegriffen, da das Jazzweekend mehr als nur eine Reihe von Konzerten sei, sagte Karoline Weidt, Vertreterin des Kuratoriums für die Freie Szene, im Gespräch mit Regensburger Nachrichten. Es gehe eben auch um den Austausch und Kontakt zwischen Künstlern und ihrem Publikum, was „natürlich super für die vielen Nachwuchsmusiker ist“, so Weidt weiter. Dies gilt auch für das Publikum: „Viele junge Leute, die mit Jazz keine Anknüpfungspunkte haben, können diesen beim Jazzweekend erstmalig finden und dann auch feststellen, dass das eine ziemlich coole Musik ist“, fügt Christian Sommerer hinzu.
Wissenschaftlicher Input
Um das Jazzweekend auch für die kommenden Jahre mit derartigen Ideen auszustatten, wird die diesjährige Ausgabe vom Institut für Musikforschung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg begleitet. Dabei sollen die Geschichte und die Entwicklung des Jazzweekends ausführlich untersucht und so sein Stellenwert erörtert werden.
Zahlen und Fakten zum Bayerischen Jazzweekend:
Am Bayerischen Jazzweekend verteilen sich insgesamt 14 Spielorte — mit großen Bühnen und kleinen Schauplätzen — auf ganz Regensburg: vom Jazzclub im Leeren Beutel zum urigen Biergarten, vom italienischen Restaurant zum klanggewaltigen Kirchenraum, vom Schiffsanleger am wunderschönen Marc-Aurel-Ufer bis zum ehrwürdigen Thon-Dittmer-Palais. Den Auftakt am 13. Juli macht dabei traditionell der Regensburger Gewerbepark auf seiner Piazza.Es nehmen 101 Band, Combos und Einzelkünstler, also circa 700 Musiker am diesjährigen Festival teil. Und das sind nicht nur nationale Größen wie Gitarristin und Komponistin Monika Roscher, sondern ebenso zahlreiche internationale Künstler aus aller Welt. Dies ergibt dann insgesamt 105 Konzerte, die unterschiedliche Facetten und Spielarten des Jazz repräsentieren.
Wer also jetzt schon voller Vorfreude ist und sich das Programm ansehen möchte, kann dies ab sofort auf der offiziellen Website des Bayerischen Jazzweekends tun. Zudem liegen Programmflyer ab Mitte Juni an den gängigen Auflagestellen in der Stadt aus.
Stadt Regensburg/RNRed