Das Theater Regensburg geht mit großen Schritten auf den Saisonhöhepunkt zu: „Wahrheiten“ ist unter anderem ein großes Experiment, das von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird und eine wichtige Frage stellt: Klappt Theater klimaneutral? Am kommenden Sonntag findet dazu eine Diskussionsrunde auf der Regensburger Nachhaltigkeitswoche statt.
An sechs besonderen Orten in der Regensburger Innenstadt kann man sich an den ersten beiden Juliwochenenden „Wahrheiten“ im wahrsten Sinne des Wortes erlaufen. Dabei handelt es sich gleichzeitig um ein spartenübergreifendes Stadtraumprojekt, einen Debattenbeitrag zu den Leerständen in der Altstadt – und eben um ein großes Experiment, das eine wichtige Frage beantworten möchte: Klappt Theater klimaneutral? Zu den einzelnen Spielstätten führen als Guides Mitglieder des Schauspielensembles, die eigens für das Projekt von David Gieselmann geschriebene Monologe aufführen. Eine Uraufführung im Vorbeigehen also. Alle Sparten des Theater Regensburg sind mit Beiträgen beteiligt.
Preview auf der Nachhaltigkeitswoche diesen Sonntag
An diesem Sonntag, den 18. Juni, geben Intendant Sebastian Ritschel, Chefdramaturg Ronny Scholz, der Kaufmännische Vorstand Dr. Matthias Schloderer sowie die Projektleiterin Johanna Loher im Rahmen der Regensburger Nachhaltigkeitswoche ab 11:00 Uhr Einblicke in die Vorbereitung und Herausforderungen des Projekts. Die Preview findet kostenlos, aber mit begrenzten Plätzen, im Gloria-Kino (Simadergasse 2a) statt.
Projekt als Nachhaltigkeits-Experiment
Das spartenübergreifende Abschlussprojekt ist, wie bereits erwähnt, zugleich ein Nachhaltigkeits-Experiment, das im Fonds Zero von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Ziel ist es, durch neue Ideen einen großen Schritt in Richtung klimaneutrales Theater zu gehen. Für das Theater heißt das: Transporte möglichst mit Rad, E-Bike oder zu Fuß, keine Printprodukte wie Programmheft oder Plakate, Müll vermeiden und bestehendes Fundusmaterial nutzen. Für das Publikum heißt das, einen der größten CO2-Treiber im Auge zu behalten: die Anreise zum Theater. Wer klimaneutral beziehungsweise klimafreundlich anreist (zu Fuß, Rad, E-Bike, Bus, Bahn oder mit dem eigens eingesetzten, vorbuchbaren Rufbus), erhält Geld zurück – die zuvor mit jedem Ticket erhobene „Klimakaution“ nämlich. Das ist auch ein Teil der Wahrheit: wie gut wird das Experiment „klimaneutrales Theater“ gelingen?
„Wer klimafreundlich anreist, wird finanziell belohnt“
„In ganz Deutschland werden aktuell neue Preismodelle an Theatern ausprobiert: Theaterflatrates, Neun-Euro-Tickets – wir selbst haben über Pfingsten mit großem Erfolg ein Last-Minute-Angebot für den ‚Urlaub dahoam‘ getestet“, erklärt Dr. Schloderer, Kaufmännischer Vorstand, dazu. Mit der Klimakaution beschreite man nun neue Wege in Richtung eines nachhaltigeren Theaterbetriebs. „Wer klimafreundlich anreist, wird vor Ort finanziell belohnt und bekommt einen Teil des Eintrittsgelds zurück“, so Schloderer.
Zum Ablauf des Projekts:
Den Anfang des circa dreistündigen Projektes nimmt der außergewöhnliche Abend am Bismarckplatz, wenn die Bühne Teil des Zuschauerraumes wird, das Musiktheaterensemble den Auftakt macht und Schauspiel darin verwoben wird. Danach geht es in kleineren Gruppen in die Stadt an illustre Spielorte: in das M26 in der Maximilianstraße, ins Degginger und in die Wahlenstraße, ins ehemalige Gloria-Kino, in die Räume des ehemaligen Frauenzimmers sowie in die ehemalige HypoVereinsbank am Neupfarrplatz. Der Abschluss wird mit einem besonderen Open-Air-Höhepunkt gestaltet, einer musikalischen Uraufführung.
Pressestelle Theater Regensburg/RNRed