Regensburg bietet auch heute noch eine vielfältige und bunte Vereinsauswahl, doch auch hier sind die letzten Jahre mit all ihren Unwägbarkeiten nicht spurlos vorübergegangen. Was kann ich unternehmen, was tun unsere Vereine für ihre Zukunft und mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen? Wir haben uns mit den Vorständen dreier Regensburger Vereine unterhalten, deren Vorzeichen nicht unterschiedlicher sein könnten.
Modelflug, Singen, Gärtnern, Tischtennis, Karneval und natürlich auch Fußball. Wer in Bayern einem Hobby, einem Interesse oder einer Sportart nachgehen will, kommt an einer der genialsten Erfindungen der deutschen Geschichte nicht vorbei: Den Vereinen. Das geht so weit, dass die Rechte zur Gründung eines Vereins sogar im Grundgesetz verankert sind. So weit, so offensichtlich, denn kaum jemand, der in hierzulande lebt, ist noch nicht mit einem Verein in Berührung gekommen. Selbst wenn es nur auf der Kirchweih beim örtlichen Fußballverein war. Auch dürfte den meisten bekannt sein, dass die Zahl der Vereine trotz all ihrer Vorteile nicht mehr nur wächst. Pandemie, steigende Strompreise und nicht zuletzt grundlegende Veränderungen in der Gesellschaft machen Vereinen jedweder Couleur seit Jahren zu schaffen. Es fehlen Mitglieder. Vor allem die von der engagierten Sorte. Das große Vereinssterben hängt wie eine dunkle Wolke über der Bundesrepublik. Quo Vadis, Vereinsleben?
Tradition trifft auf demografischen Wandel
Jürgen Frische wird dieses Jahr 73 Jahre alt. Man merkt dem ersten Schützenmeister und Vorstand der Schützengemeinschaft Konradsiedlung sein Alter eigentlich nicht an, vor allem nicht, wenn er von seinem Verein spricht. Bereits mit 15 wurde er Mitglied. Das war nur logisch, denn sein Vater Helmut Frische war 1956 eines von zwölf Gründungsmitgliedern des Vereins, der seitdem sein Zuhause im Regensburger Norden gefunden hat. Schützenvereine haben in den letzten Jahren besonders mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Neben den Problemen, die allen Vereinen – von Gartenbau bis Kegelclub – zusetzten, wie Corona, Inflation und mangelndes Interesse, haben Schützenvereine einen schmalen Grat zwischen Traditionen, Vorurteilen und Leidenschaft zu beschreiten. Erst Anfang Juni stellte die Tagesschau in Frage, ob das in Bayern nicht nur im ländlichen Bereich gepflegte „Böllern“ noch zeitgemäß sei. Dazu kommt sicherlich, dass Vereine heute nicht mehr die gleiche gesellschaftliche Funktion haben wie vor 40 Jahren. Früher waren Vereine die einfachste Möglichkeit am Leben in der Nachbarschaft teilzunehmen, neue Leute kennenzulernen und generell Anschluss zu finden. Über die Jahre änderte sich diese Rolle. Die genauen Gründe sind vielfältig. Freundschaften verlagerten sich ins Private, (Frei-)Zeit und Geld wurden über die Jahrzehnte weniger. Nicht zuletzt das Internet und Social-Media sorgten dafür, dass die Rolle von Vereinen als gesellschaftlicher Treffpunkt in den Hintergrund trat. Ein Prozess, der in (Groß-)Städten auch durch den demografischen Wandel wesentlich schneller stattfand als im ländlichen Raum. Manche Vereine müssen im Jahr 2023 mit einer Vielzahl von Angeboten konkurrieren, die es zu ihrer Gründungszeit meist noch gar nicht gab. So müssen Vereine sich neue Nischen suchen, die vielleicht nicht mehr so in der Mitte der Gesellschaft liegen wie noch Ende des vergangenen Jahrhunderts, aber deswegen nicht weniger wichtig sind. Themen wie Sport, Umwelt, Geschichte, Kultur, Tierschutz und Umwelt werden immer einen Platz brauchen und Unterstützer finden. Fraglich ist eher, ob es die oft seit Jahrzehnten bestehenden Institutionen schaffen, mit der Zeit zu gehen.
Szenen, die selten geworden sind. Die SG Konradsiedlung beim Schießabend.
Heiß begehrt: Helfende Hände
Doch auch Vereine, die kaum näher am Puls der Gesellschaft sein könnten, kommen nicht ohne Probleme aus. Apoorv Solanki ist erster Vorstand des Nerd Culture Club Regensburg e.V. Der NCC ist das Nachfolgeprojekt des ehemaligen Gaming Vereins, dessen Gründung bereits einige Jahre zurückliegt. Die Auflösung des Vorgängers und Neugründung im Sommer 2020 ergaben sich aus den Irrungen der deutschen Bürokratie. Das Problem, das der NCC gerade hat, eint Solanki jedoch mit Frische von der SG Konradsiedlung: Das grundsätzliche Interesse ist da, doch Interesse allein hält keinen Verein am Leben. Auch der monatliche Mitgliederbeitrag ist zwar elementar, jedoch nebensächlich, wenn etwas anderes fehlt: Helfende Hände, die bereit sind, anzupacken und Verantwortung zu übernehmen. Überraschend: Auch der dritte Vorstand im Bunde hat Ähnliches zu vermelden. Stefan Mittlmeier kam vor dreißig Jahren über den Fußball zum BSC Regensburg und engagiert sich fast genauso lange im Vorstand des Breitensportvereins. Als Vorstand des größten der drei Vereine, der gleichzeitig mit Fußball auch noch die beliebteste aller Disziplinen anbietet, muss auch Mittlmeier konstatieren, dass die Besetzung des Vorstands in den letzten Jahren nicht leichter geworden ist. Alle drei haben uns einen Einblick in ihren Verein gegeben, haben uns von Problemen berichtet, aber auch erklärt, warum sie trotz aller Widrigkeiten an ihrem Verein festhalten.
Auch wenn der NCC e.V. aus einem Gaming-Projekt entstanden ist, steht heute längst nicht mehr nur digitales im Mittelpunkt.]
Regensburg: Von Altstadt bis Sallern
Um eine Idee von den grundsätzlichen Voraussetzungen für Vereine in unserer Region zu bekommen, lohnt sich zuerst ein Blick auf eben diese: Regensburg ist keine Kleinstadt. Rund 150.000 Einwohner hat die Domstadt und ist damit immer noch doppelt so groß wie Landshut und rund dreimal so groß wie Passau. Dass viele Bewohner der Oberpfalz oft vergessen, wie groß Regensburg wirklich ist, liegt an dem Aufbau der Stadt: Was früher ein Dorf oder eine Siedlung an der Stadtgrenze war, ist heute fester Teil Regensburgs. Das fängt beim malerischen Stadtamhof an und zieht sich über Reinhausen bis zur Konradsiedlung im Norden der Stadt. Einige dieser Stadtteile haben sich ihren Dorfcharakter erhalten, andere haben sich grundlegend verändert. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das für die örtlichen Vereine so mit sich brachte. Besonders betroffen hiervon sind Jürgen Frische und Stefan Mittlmeier. Die SG Konradsiedlung braucht dringend frisches Blut. Frische, der selbst als Teenager zum Verein kam, hat momentan noch rund 70 Mitglieder unter sich und auch wenn es schon mal deutlich weniger waren: Viele zahlen nur noch ihren monatlichen Beitrag, die meisten sind im gehobenen Alter, ein Großteil nimmt kaum noch am aktiven Vereinsleben teil. „In unserer Sektion hatten wir früher 15 Vereine. Heute sind nur noch neun übrig. Sechs haben schon das Handtuch geworfen“, berichtet der Vorstand. Dass der SG der Nachwuchs abhandengekommen ist, könnte jedoch auch an der schwierigen Ausgangslage des Vereins liegen. Lage ist hier wörtlich zu verstehen.
Das urige Vereinsheim der SG Konradsiedlung ist nicht nur gemütlich, es enthält auch über 60 Jahre Vereinsgeschichte.
Wer schon mal in der Konradsiedlung war, erahnt, warum Nachwuchsarbeit direkt vor Ort schwierig ist. Die durchaus ansprechende Siedlung wirkt mit ihren freistehenden Einfamilienhäusern und schmalen Straßen etwas aus der Zeit gefallen. Junge Menschen zieht es schon seit Jahren in andere Stadtteile. Daran ändert auch das immer noch beliebte Siedlerfest nichts, an dem sich auch die örtlichen Vereine jedes Jahr wieder gerne beteiligen. Kurz und knapp: Kein Stadtteil altert so schnell wie die Konradsiedlung. Frische erinnert sich: „Als ich damals zum Verein gekommen bin, waren wir bestimmt zwölf frische Mitglieder zwischen 15 und 18 Jahren.“ Der letzte größere Block Jungschützen ist 2023 bereits einige Jahre her. „Es bräuchte mindestens fünf oder sechs junge Mitglieder, damit die auch Spaß haben und sich gegenseitig pushen können. Bei weniger Jungen reicht es dann oft, wenn einer aufhört. Dann dauert es häufig nicht lange, bis alle daheimbleiben“, mahnt der Vorstand, der sich gerne noch mit den anderen aktiven Mitgliedern trifft, Grillfeste veranstaltet und das Vereinsheim nutzt. Hier sieht Frische das Problem des Altersdurchschnitts jedoch selbst: „Ich verstehe die jungen Leute da auch, dass sie sich nicht zu uns alten Männern hocken wollen“, Jürgen Frische muss selbst lachen: „Man kann ja niemanden hertragen und zwingen, dabei zu sein.“
Der Regensburger Norden verändert sich jedoch auch in eine andere Richtung. Wenige hundert Meter entfernt von der Konradsiedlung ist vor einigen Jahren quasi ein komplett neuer Stadtteil entstanden. Am Fuß der alten Siedlung Brandlberg wurde dieser gänzlich neue Stadtteil mit massenhaft neuen Wohnmöglichkeiten, einer Einkaufsmöglichkeit und einem Verein gebaut. Der BSC Regensburg besteht natürlich schon viel länger als die Reihen an neuen Häusern, die sich hier fast bis zum Horizont erstrecken. Bereits 1949 wurde mit der Betriebsmannschaft des Kalkwerks Tausenpfund Buechl der Grundstein für den heutigen BSC gelegt. Heute zählt der Verein von Vorstand Mittlmeier über 500 Mitglieder und bietet eine Reihe von Disziplinen und Sportarten an – vom Kegeln, über Turnen bis zum Walking-Treff. Möglich macht das alles auch die neue Anlage, die im Zuge der Erschließung des Baugebiets entstand. Stefan Mittlmeier sieht die moderne Bleibe seines Vereins als eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen BSC, merkt aber auch an, dass der Zuwachs an vor allem jungen Familien durch die vielen neuen Wohnungen und Häuser dem Verein stark zu Gute kam. „Durch unser neues Breitensportangebot – besonders für Kinder – haben wir schon viele neue Mitglieder gewonnen“, erklärt Mittlmeier und fügt an: „Das Sportgelände ist sozusagen der Dorfmittelpunkt geworden.“
Große Feiern, wie hier beim Sommerfest des BSC Regensburg, bringen neue Mitglieder zum Verein, erfordern aber auch jede Menge Planung und Arbeit
Denn das Vereinsheim und -gelände sind nicht nur Schauplatz der Trainingseinheiten und Begegnungen der Mannschaften des Vereins. Hier finden auch regelmäßig Feiern, Weihnachtsmärkte und Ähnliches statt. Auch die SG Konradsiedlung hatte früher mehr Veranstaltungen im Kalender. Sogar Vereinsausflüge fanden bis vor wenigen Jahren noch regelmäßig statt. Eine Feierlichkeit ausrichten oder einen Ausflug planen heißt jedoch auch immer Arbeit und Geldeinsatz. Ressourcen, die in den letzten Jahren eben nicht unbedingt einfacher zu beschaffen geworden sind. Frische weist auch auf den Verwaltungsaufwand hin, den Vereinsaktivitäten mit sich bringen. Finanzen müssen kontrolliert und dokumentiert werden. Der Staat und das Finanzamt haben ein genaues Auge auf unsere Vereine. Das führt zwar auch zu finanzieller Unterstützung, aber auch nur, wenn ordentlich gearbeitet wird. Hier muss das Herzblut schon sehr für den Verein schlagen. Nicht umsonst berichten alle drei Ansprechpartner von Problemen, ehrenamtliche Helfer und vor allem Vorstandsmitglieder zu finden.
Die Anlage des BSC bildet den Abschluss der neuen Siedlung am Brandlberg, die auch heute noch wächst.
Vereinsheim(at)
Am meisten Geld verschlingt dabei sicher ein fester Treffpunkt, doch ist dieser einfach unabdingbar für ein Vereinsleben. Früher trafen sich Vereine zum Teil in eigenen „Vereinszimmern“ in Kneipen und Gasthöfen. So geschehen zum Beispiel in Stadtamhof oder eben auch bei der SG Konradsiedlung. Später baut man sich entweder ein eigenes Vereinsheim oder mietet sich unter. So oder so: Im Vereinsheim treffen sich Mitglieder, trainieren Sportler und beraten Vorstände. Nicht zuletzt ist das Vereinsheim auch Aushängeschild des gesamten Projekts. Das weiß auch Solanki, der hofft, beim NCC bald eine zufriedenstellende Lösung präsentieren zu können. Das Vorgängerprojekt hatte bereits ein eigenes Vereinsheim, das auch sehr gut ankam. Und das trotz digitalem Thema, das auch in großen Teilen online stattfinden kann. Frische und die SG Konradsiedlung waren mit dem Bau einer eigenen dauerhaften Bleibe sogar einige Jahre früher dran als der benachbarte BSC. Bereits 2004 beschloss man zusammen mit der SG Adler Sallern e.V. ein neues Vereinsheim mit dazugehöriger Schießanlage zu bauen. Sowohl Frische als auch Mittlmeier sind sich einig: Ohne Förderungen und die ehrenamtliche Mitarbeit zahlreicher Mitglieder wäre der Neubau finanziell und perspektivisch nicht stemmbar gewesen. „Wir hatten damals ein Mitglied mit Baggerschein, das sich für den Bau sogar mehrere Wochen Urlaub genommen hat“, berichtet Frische. Die Baumaschinen konnten über ein weiteres langjähriges Mitglied und dessen Arbeitgeber besorgt werden. Glücksgriffe, die den Verein für einige Jahre krisensicher machten. Auch Mittlmeier merkt an: „Wer das nicht mitgemacht hat, kann sich nicht vorstellen, was da dranhängt.“ Doch auch hier zeigen sich weitere Problemfelder: Der Neustart für den NCC nach der Pandemie würde den Verantwortlichen um Solanki sicher leichter fallen, wenn bereits ein fixer Treffpunkt und Ort für Brettspielabende und weitere Events vorhanden wäre. Die Gründungszeit des NCC gibt interessante Einblicke in die Arbeit und Überlegungen, die hinter einem Verein stehen. Denn um einen eingetragenen Verein gründen zu dürfen, reicht es zwar sieben Mitglieder um sich zu versammeln, darüber hinaus müssen jedoch einige Auflagen erfüllt und Regelungen beachtet werden.
Endlich wieder zusammen Zocken. Der NCC ist momentan noch auf der Suche nach einem geeigneten Zuhause.
Von einer Finanzierung eines Bauprojekts ist man beim NCC gerade weit entfernt, jedoch spielten beim Vorgänger-Projekt ebenfalls finanzielle Überlegungen zu einem Kurswechsel. Beim Gaming Club Regensburg stand anfangs vor allem das namensgebende Gaming im Vordergrund, doch mit der Zeit verschob sich der Fokus. Eine Neuausrichtung des Vereins war jedoch nicht nur für die Mitglieder wichtig, sondern auch für die anderen Aspekte des Vereins. Ohne zu sehr in die Abgründe deutscher Bürokratie herabzusteigen: Ein Verein kann beantragen, als gemeinnützig zu gelten. Das bringt gewisse Vorteile, die nicht nur – aber eben auch – finanzieller Natur sind. Wie man sich jedoch denken kann, hat es ein Verein, dessen Fokus laut Satzung auf dem Bereich E-Sports und Gaming liegt, es schwer als gemeinnützig anerkannt zu werden. „Die Interessen hatten sich über die Jahre geändert und unser Vorverein wurde diesen nicht mehr gerecht“, erklärt Solanki. Doch eine Änderung der Satzung war bürokratisch nicht zu realisieren. So blieb dem Kern nichts anderes übrig, als im Spätsommer 2020 einen neuen Verein zu gründen, dessen Ziele und Visionen besser zu den Interessen der Mitglieder passten. Dass der Neustart in die nahende Hochzeit der Corona-Pandemie fiel, war alles, aber nicht optimal. Vor der Pandemie hatten sich bereits knapp hundert Mitglieder dem NCC-Vorgänger angeschlossen. Eine solche Mitgliederzahl natürlich wieder das Ziel. Heute im ersten quasi „coronafreien“ Jahr, arbeitet der Vorstand daran, den NCC wieder breiter aufzustellen. Dafür braucht es jedoch Partner beziehungsweise Sponsoren. Was bei Fußballvereinen schon längst zum Alltag gehört, ist bei Themen wie neuen Medien noch nicht wirklich angekommen. Dabei sucht der NCC nicht nach klassischer Bandenwerbung oder einem Trikotsponsor, sondern nach einem verlässlichen Partner, der dem Verein Außenaktivitäten wie einen Lasertag-Abend ermöglicht. Dabei soll unter dem Motto „Gaming is for Everyone“ auch ein „Safe Space“ für „Nerds“ aller Geschlechter und sexuellerer Orientierungen entstehen. Insgesamt soll Aufklärung über eine immer noch sehr männerdominierte Subkultur entstehen, die bis heute mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Unter dem Strich braucht jeder Verein Geld, um überhaupt weiter bestehen zu können. Corona verhinderte nicht nur, dass man weiterhin Fußball spielen konnte, es verhinderte auch, dass Vereine Feste feiern, Tage der offenen Tür veranstalten oder aktiv um neue Mitglieder werben konnten. Die Auswirkungen der Pandemie sind zum Teil erst heute zu spüren.
Quo Vadis, Vereinsleben Regensburg?
Wie man es dreht und wendet: Ehrenamtliche Arbeit ist das Fundament aller Vereine, aber nicht nur dieser. Erst im vergangenen Herbst berichtete der filter über die Freiwilligen Feuerwehren der Region und wie ehrenamtliche Helfer beinahe täglich Leben retten. Einige Monate davor waren wir beim Cowboy-Club Regensburg zu Gast. Hier wird ebenfalls im Rahmen eines eingetragenen Vereins eine richtige Westernstadt im Regensburger Stadtteil Dechbetten am Leben erhalten. Auch die Vorstände des Cowboy-Clubs berichteten uns bereits damals von einer schwindenden Bereitschaft, sich im Verein zu engagieren und schlugen damit in die gleiche Kerbe wie Jürgen Frische und Stefan Mittlmeier heute. Andere Vereine die Fortuna Regensburg schaffen es dank der jüngsten Erfolge der Herrenmannschaft zu lokaler Prominenz. Noch ist die oberpfälzer Vereinslandschaft bunt und vielfältig. Denn auch heute wissen die meisten, die Mitglieder eines Vereins sind, wie wichtig dieser sein kann. Für sich selbst, aber auch für andere. Lebensentwürfe bleiben nicht gleich, Wohnorte wechseln, Prioritäten, Familie und Arbeit können sich ändern, doch egal, wohin es einen in Deutschland verschlägt, wartet einer von 600.000 Vereinen, der einen aufnimmt. Vielfältig und nischig. Mit sieben oder 7.000 Mitgliedern. Für ein paar Monate, 40 Jahre oder vier Generationen.
Lucas Treffer