Rehoriks Chef-Sommelière Viktoria Waldinger entführt uns wieder in die Welt des Weins. Dieses Mal geht es im Wein-Tipp um ein ganz besonderes Tröpfchen: den Champagner. Was ein Mönch und zwei Witwen mit dessen Entstehung zu tun haben und warum dabei erst einmal niemand an die bekannten Blubberblasen dachte.
Den Grundstein für Champagner und All das, was munter in unseren Gläsern blubbert, legte ein flottes Dreiergespann, bestehend aus einem Mönch und zwei Witwen.
Ab 1668 experimentierte Dom Pérignon im Weinkeller seines Ordens. Er entwickelte die heutige Standard-Weinflasche, die sich am Tagesweinkonsum eines Mönches orientierte, und er fand heraus, dass der beste Champagner aus verschiedenen Rebsorten besteht. An Blubberblasen dachte der Mönch erstmal nicht, galt Champagner doch als eleganter Stillwein.
Die Engländer und die Witwen
Gefallen am Schäumen fanden schließlich die Engländer. Auf ihren Wunsch wurde gärender Wein in Flaschen gefüllt, die Kohlensäure konnte nicht entweichen und die Perlage entstand. Im 19. Jahrhundert gesellten sich zwei findige Witwen in den Kreis der Champagner-Entwickler:innen. Francois Clicquot erfand das Verfahren, um den trüben Champagner und die Hefe zu trennen. Louise Pommery setzte sich später für trockenen Champagner ein. Sie hatte genug vom süßen Schäumer, der nur zum Dessert getrunken wurde.
Champagner-Geheimtipps
Seit damals entwickelt sich Champagner weiter. Es verwundert kaum, dass im Schatten der großen Markenhäuser immer mehr kleine Produzenten auftauchen und manchmal findet man genau dort die besten Champagner.
Zu diesen Geheimtipps gehört L. Albert-Guichon. Anne und ihr Mann füllen pro Jahr nur einige tausend Flaschen ab. Als Besonderheit kann man den reinen Pinot Meunier Champagner aufführen. Aus roten Trauben machen die beiden einen weißen Grundwein. Mit kräftigen Orangen-, Apfel- und Briochenoten und eleganter Salzigkeit am Gaumen kommt dieser Schaumwein daher.
Wer Lust auf die Ursprungsform hat, sollte sich an Pétillant Naturel (kurz: Pét Nat) wagen. Diese Weine werden vor dem Öffnen VORSICHTIG auf den Kopf gestellt, um die Hefe zu verteilen. Der AUS Pét Nat vom spanischen Produzenten Alta Allela findet sich trocken mit feinfruchtigen und blumigen Noten und einer knackigen Perlage im Glas wieder.
Das intensiv fruchtige deutsche Pendant des Champagners
Das deutsche Pendant zu Champagner ist Winzersekt. Er wird wie Champagner gemacht – aber von Deutschen Winzern und gerne mit typischen Trauben. Was könnte da naheliegender sein als ein Riesling Sekt? Das Weingut Dr. Gänz hat in der Sektproduktion eine große Leidenschaft gefunden und füllt unseren Regensburger Riesling Sekt ab. Intensiv fruchtig mit typischer „Rieslingnase“ und einer feinen Restsüße passt er zu jedem Anlass.
Rehorik | filterVerlag / RNRed