Bis Sonntag, 10. September 2023, ist im Schaufenster „neunkubikmeter“ eine Installation der Künstlerin Pauline Adler zu sehen. Pauline Adler nutzt Raum „neunkubikmeter“ als dreidimensionale Zeichenfläche. Zum Ende der Installation steht eine Finissage statt
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Die „Poetischen Zeichen“ stellen zwei Säulen aus geknoteten Pferdehaaren dar, in denen sich Flugsamen der Artischocke verheddern. Am Freitag, 8. September 2023, findet um 18.30 Uhr die Finissage zur Ausstellung statt.
Strenge und Musikalität
Pauline Adler nutzt den Kunst-, Kultur-, und Ideenraum „neunkubikmeter“ als dreidimensionale Zeichenfläche. Der Raum selbst wird dabei zum Teilnehmer und Maßstabgeber der Darstellung. Zwei „Säulen“ aus geknoteten Pferdehaaren korrespondieren mit den Flugsamen der Artischocke, die sich im ausgedehnten, durchlässigen Raum der Säulen verheddern. Die leuchtenden Samen unterbrechen die Strenge der Linien und erzeugen Musikalität: Sie erscheinen wie Noten, die auf den Strängen der Pferdehaare tanzen. Dadurch entsteht ein filigranes Schattenspiel, das wiederum eine neue Projektionsfläche kreiert. Die Fusion aus den organischen Materialien ist fest und strapazierfähig sowie zart und fragil zugleich. Während das Konstrukt aus Pferdehaaren ein stabiles Gebilde darstellt, sind die Verwirrungen der Artischockensamen flüchtige und endliche Momente, die aber auch Anzeichen auf neues Leben geben.
Über die Künstlerin Pauline Adler
Pauline Adler versteht sich als Künstlerin, die aus dem Kunstwerk der Natur ein neues Kunstwerk des Menschen macht. Sie bricht bewusst mit gesellschaftlichen Bildern von Schönheit und widmet sich dem Unscheinbaren oder Flüchtigen. Dabei nutzt sie die Vergänglichkeit allen pflanzlichen Lebens und den natürlichen Kreislauf für sich und schafft daraus etwas Neues. Pauline Adler ist gelernte Floristin. Ihr Studium an der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst Weihenstephan 1985 veränderte ihre Perspektive auf Pflanzen nachhaltig. Blumen waren für sie seitdem als reine Dekorationsobjekte nicht mehr vorstellbar. Von 2008 bis 2013 studierte sie an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. Außerdem absolvierte sie eine Ausbildung zur Umweltpädagogin und ist seit 2012 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler von Niederbayern und Oberpfalz. 1997 gründete sie zusammen mit Johannes Adler den Hesperidengarten bei Wenzenbach, den sie nach 20 Jahren wieder verließ. Danach orientierte sich Pauline Adler neu und bezog ein Künstleratelier der „Stadtkunst“ in Regensburg. Dort geht sie ihrer Arbeit nach und gibt Kurse und Workshops.
„neunkubikmeter“ für Kunst, Kultur und außergewöhnliche Ideen
Der Schaukasten Nr. 4 in der Pustetpassage bietet nun schon seit 2020 einen zeitgenössischen Raum für Kunst, Kultur und außergewöhnliche Ideen. Das Kulturreferat der Stadt Regensburg schafft damit eine experimentelle Plattform für Künstlerinnen und Künstler aus Regensburg und Umgebung. Alle fünf Wochen wandeln die „neunkubikmeter“ ihr Gesicht und geben sowohl den bildenden als auch darstellenden Künsten, der Literatur, der Medienkunst und allen weiteren Genres wie Sparten eine Bühne. 2023 steht der Raum ganz im Zeichen der künstlerischen Kollaboration: Auf dem Programm stehen spannende Ausstellungen, Installationen, Performances und vieles mehr. Mehr Informationen sind auf der Website der Stadt zu finden.
Stadt Regensburg / RNRed