„Es war wirklich äußerst eindrucksvoll. Man hat deutlich gespürt, wie viel Herzblut erneut in das Projekt geflossen ist und welcher Aufwand dahintersteckt.“ Unsere Redakteurin Jennifer Schaller schwärmt immer noch von der Premiere von Genesis II – in diesem Jahr in der Regensburger Minoritenkirche am Dachauplatz. Eine Licht-Illumination der besonderen Art…
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt Regensburg kleiden die Kulturoptimisten und Projektil Zürich vom 24. November 2023 bis zum 10. Februar 2024 die Minoritenkirche in ein neues Gewand aus Licht und Farben. Letzten Winter feierte die Licht- und Video-Show Genesis I ihre Deutschlandpremiere im Herzen der Regensburger Innenstadt und zeigte mit eindrucksvollen Animationen die ersten Tage der biblischen Schöpfungsgeschichte.
Aufwendige Technik
„Ich war beeindruckt, wie exakt die Projektionen auf die Innenarchitektur der Minoritenkirche abgestimmt waren“, so Redakteurin Jennifer Schaller. „Insgesamt kommen 14 Projektoren zum Einsatz, die zum Teil die Umrisse der Gewölbe mit Lichtstreifen nachziehen und die komplette Kirche ausleuchten, sowohl den Altarraum, als auch das Kirchenschiff. Die Architektur der Minoritenkirche ist also wesentlicher Bestandteil der 30-minütigen Illumination. Und man muss dabei auch nicht seinen Hals verrenken, sondern liegt in bequemen Sitzsäcken auf dem Kirchenboden und blickt nach oben an die Decke.“
Immersive Art – neuester Trend in der Kunstszene
„Immersion“ bedeutet „Eintauchen“. Oder: sich vertiefen oder versenken, sich einlassen, sich fallenlassen, hingeben – und genau das ist auch das erklärte Ziel immersiver Kunst. Sie möchte dem Betrachter einbinden in das Kunstwerk, ein sich mit allen Sinnen Einlassen auf eine ganz andere Welt ermöglichen. Es wird versucht, die Trennung zwischen Betrachter und Kunstwerk aufzuheben und das Publikum direkt anzusprechen. Das Kunstwerk umgibt den Betrachter und kann so auch dreidimensional erlebt werden, dieser kann sich darin frei bewegen und dabei verschiedene Blickwinkel und Perspektiven einnehmen.
@ filterVERLAG / Jennifer Schaller
Schöpfungsgeschichte geht weiter
Genesis II beginnt an Tag 4 der Schöpfungsgeschichte. „Man wird erwärmt von der Sonne, indem die Minoritenkirche in ein warmes Orange-Gelb getaucht wird. Und plötzlich ist man mittendrin in einer eindrucksvollen Unterwasserwelt“, erinnert sich unsere Redakteurin. „Man fühlt sich wie ein Teil davon, wenn Fischschwärme und Schildkröten im Takt des Walzers vergnügt an einem vorbeischwimmen. Kurze Zeit später findet man sich an Land wieder, bevor es dann in der zweiten Hälfte für mich sehr emotional wurde. Der mehrstimmige Chorgesang gepaart mit den Projektionen, die mich in der zweiten Hälfte an die Elemente Feuer, Wasser und Wind erinnert haben, hatte etwas Göttliches an sich. Der Bezug zu den Räumlichkeiten der Minoritenkirche wurde also auch musikalisch hergestellt.“
Kleiner Tipp: In der Kirche kann es durchaus etwas frisch werden, also auf jeden Fall dicke Jacke, Mütze und Handschuhe einpacken. Tickets gibt es unter www.genesis-regensburg.de
Die Kulturoptimisten Regensburg / RNRed