Sie ist ein aufkommender Stern am Musikhimmel – die gebürtige Münchnerin Lena Britzelmair, alias Lizki bedient zwar nicht das Mainstream Pop Genre, doch ihr ausgefallener Stil und ihre schräge Musik, gepaart mit ihrer außergewöhnlichen Stimme machen Lust mehr von ihr zu hören. Wir haben mit Likzi gesprochen und einiges über ihren musikalischen Werdegang erfahren.
Diese Künstlerin und Musikerin hat eine beeindruckende Reise hinter sich, die weit über die Grenzen konventioneller Genres hinausgeht. Beginnend mit einer soliden klassischen Ausbildung in Gesang und Klavier hat Lena Britzelmair, alias Lizki, die künstlerische Landschaft durchquert, um letztendlich im faszinierenden Universum des Synth-Pop anzukommen. Es ist unmöglich, Lizki in eine Schublade zu stecken. Ihre musikalische Evolution ist so facettenreich wie ihre künstlerische Identität. Von den zarten Anfängen in ihrer Heimatstadt bis zu den schrägen Klängen, die sie heute schafft, hat Lizki eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen, die von ihrem kreativen Mut und ihrer einzigartigen Stimme geprägt ist. In unserem exklusiven Interview mit Lizki gewährt sie uns faszinierende Einblicke in ihre künstlerische Reise. Wir haben nicht nur über ihre Vergangenheit gesprochen, sondern auch ihre Pläne für das kommende Jahr erkundet.
Lizki, du hast eine faszinierende musikalische Reise hinter dir. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie du von klassischem Gesang zur Welt des Hyperpop und Synth-Pop gekommen bist?
Zunächst habe ich als Kind mit Klavierunterricht angefangen, als Jugendliche kam dann klassischer Gesang dazu. Während der gesamten Zeit war ich bezüglich Musik immer sehr breit interessiert, alle Musikrichtungen waren erst einmal spannend und ich habe viel herumexperimentiert. Zum Hyperpop kam ich erst relativ spät, mich hat das Schräge und die gleichzeitige Leichtigkeit und Eingängigkeit des Genres fasziniert.
„TONWERTKORREKTUR WAR MEINE ERSTE RICHTIGE BAND UND MEINE ERSTE GROSSE LIEBE“
Du hast in der Vergangenheit in der Band „Tonwertkorrektur“ in München gespielt. Wie war diese Zeit für dich und was hat dich dazu bewegt solo zu starten?
Tonwertkorrektur war meine erste richtige Band und meine erste große Liebe. Für mich war diese Zeit ganz besonders, wir haben uns alle sehr jung kennengelernt und viele erste Schritte gemeinsam gemacht. Sowas prägt und schweißt zusammen. Das Soloprojekt kam Jahre nachdem wir mit Tonwertkorrektur zuletzt gespielt hatten - wir konnten es nicht weiterverfolgen, da alle in andere Städte gezogen waren. Ich wollte unbedingt wieder Musik machen, hatte mich und mein künstlerisches Schaffen in meinem Jurastudium etwas verloren.
„DER NAME LIZKI IST IRGENDWIE AUF DEN PUNKT UND DOCH SEHR EIGEN, GENAU WIE MEINE MUSIK“
Du hast deine Solokarriere unter dem Namen „Rey Lenon“ begonnen, bevor du zu „Lizki“ gewechselt bist. Was war der Beweggrund für diesen Namenswechsel und wie spiegelt der Name Lizki deine künstlerische Identität wider?
Rey Lenon wurde unter Zeitdruck ausgewählt kurz vor einer Veröffentlichung und so gern ich den Namen mochte, so hat er sich doch nie ganz nach mir angefühlt. Als mir Lizki in den Sinn kam, musste ich einfach wechseln. Der Name ist irgendwie auf den Punkt und doch sehr eigen, genau wie meine Musik.
Du hast eine außergewöhnliche Stimme, die fast klingt als wäre sie nicht von dieser Welt. Inwieweit beeinflusst deine klassische Gesangsausbildung deine heutige Musik?
Das ist sehr lieb, danke. Der klassische Gesang ist gerade in hoher Stimmlage noch gut zu hören und ohne ihn würde ich bestimmt einiges nicht so machen, wie etwa beim Song „It’s just a dream“. Meine Möglichkeiten beeinflussen definitiv mein Songwriting.
Kannst du uns etwas über deinen kreativen Schaffensprozess erzählen? Wie entstehen deine Songs, was inspiriert dich?
Meine Songs entstehen meist als Melodien und Wortfetzen in meinem Kopf, oft sehr unerwartet, etwa beim Spazierengehen oder kurz vor dem Einschlafen. Manchmal setze ich mich auch einfach an ein Instrument und schaue was passiert. Im Gegensatz zu vielen anderen schreibe ich jedoch nie zuerst einen Text, bei mir gehen Melodie/Chords und Lyrics Hand in Hand während dem Schreiben.
„MUSIK MACHEN IST FÜR MICH, MICH SELBST BESSER KENNENLERNEN UND VERSTEHEN, NACHSPÜREN, AUSHALTEN“
Welche Themen sind dir im Leben besonders wichtig und welche Botschaft möchtest du durch deine Musik vermitteln?
Besonders wichtige Themen für mich im Leben sind Liebe und Beziehungen - zu anderen, aber besonders auch zu sich selbst. Ich denke nicht, dass ich eine klare Botschaft habe. Mir geht es meist um eine ehrliche Auseinandersetzung mit mir selbst. Musik machen ist für mich, mich selbst besser kennenlernen und verstehen, nachspüren, aushalten.
Deine Musikvideos haben visuelle Tiefe und künstlerische Ausdruckskraft. Wie arbeitest du mit Visuals und visueller Ästhetik, um deine Musik zu ergänzen?
Meine neuesten Musikvideos/Visualizer wurden alle von der Künstlerin und Fotografin Shahin Hefter gemacht. Sie hatte freie Hand bei der Gestaltung und Umsetzung, hatte ein Gesamtkonzept für die komplette EP. Bei „Easy“ ist es ein reiner Visualizer, bei „Lose My Head“ gemischt mit Aufnahmen von vielen Personen und „Cover Me In Silver“ schließlich ein Foto, dass sich während des Songs bewegt und verändert. Ihre Visualizer waren die perfekte Ergänzung zu meinen Songs, ich könnte nicht glücklicher mit dem Ergebnis sein.
Wie würdest du die Entwicklung deines Sounds von deinen Anfängen bis heute beschreiben?
Zu Beginn war ich sehr fokussiert auf das Bandkonstrukt und habe vorzüglich Klavier gespielt. Mittlerweile bin ich viel freier, setze mich an verschiedene Instrumente, lasse mich mehr fallen und probiere aus. Die letzten Jahre habe ich mich sehr viel mit Ableton und Synthesizern beschäftigt und liebe es, damit zu arbeiten, das hört man definitiv.
„MITTLERWEILE BIN ICH VIEL FREIER, SETZE MICH AN VERSCHIEDENE INSTRUMENTE, LASSE MICH MEHR FALLEN UND PROBIERE AUS“
Du hast in verschiedenen deutschen Städten wie München, Berlin und jetzt in Wien gelebt. Wie haben diese Orte und ihre Musikszene deine künstlerische Entwicklung beeinflusst?Die verschiedenen Orte und Wechsel haben mich sehr beeinflusst. Während ich in München meine Anfänge mit dem Soloprojekt gemacht habe und in Berlin dann zwischenzeitlich sehr viel von der Clubszene mitgenommen habe, hat sich Wien definitiv etwas nach ankommen angefühlt. Dort habe ich musikalisch viel Neues entdeckt und gelernt und meinen jetzigen Sound und mich selbst gefunden - obwohl die Reise ja immer weitergeht und man nie ganz ankommt.
Du hast in deiner Karriere bereits einige Singles und Alben veröffentlicht. Gibt es einen bestimmten Song oder ein Album, das dir besonders am Herzen liegt oder eine besondere Bedeutung für dich hat? Könntest du uns mehr darüber erzählen?
So wichtig die ersten Alben mit meiner Band Tonwertkorrektur, sowie die aktuelle EP Easy für mich auch sind, ich denke mein Debütalbum mit Lizki - Forward - ist für mich etwas ganz Besonderes. Es war eine so große Anstrengung und Freude und Notwendigkeit gleichzeitig, dieses Werk zu schaffen und ich bin so dankbar für alle tollen Menschen, die mich dabei unterstützt haben.
In deiner Musik gibt es eine bemerkenswerte Kombination aus Intimität und Konfrontation. Wie gelingt es dir, diese beiden Elemente in deinen Songs miteinander in Einklang zu bringen und welche Rolle spielen persönliche Erfahrungen dabei?
Für mich braucht es diese Kombination, macht die Musik erst spannend und zeigt zuletzt wohl auch diesen Zwiespalt in mir und passiert ganz natürlich. Dabei sind persönliche Erfahrungen wichtig und werden in den Songs verarbeitet.
Abschließend, was können wir in der Zukunft von Lizki erwarten? Gibt es kommende Projekte oder Entwicklungen in deiner Musikkarriere, auf die wir gespannt sein können?
Nach dem EP-Release von Easy und der gerade erst gespielten Release-Tour durch Deutschland und Österreich samt Live-Band freue ich mich, direkt am nächsten Longplayer zu arbeiten und in naher Zukunft Album Nummer Zwei rauszubringen. Außerdem kann ich es kaum erwarten, nächstes Jahr eine weitere Tour zu spielen und die Festival-Saison im Sommer mitzunehmen. Es kommt viel Neues und man darf gespannt sein!
Vielen Dank für die interessanten Einblicke in deine musikalische Reise. Wir freuen uns auf viele weitere, außergewöhnliche Projekte von dir!
Dieses Interview wurde gefördert vom Mediensupport des Verband für Popkultur in Bayern e.V.
RNRed