Der Architekturkreis Regensburg, Master Historische Bauforschung der OTH Regensburg und Prinz Leo Kultur e.V. laden ein zum „Tag des neu erkannten Denkmals“, am Sonntag auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne zu einer Gebäudeführung, einem Vortrag und anschließender Diskussion mit Sarah Felfeli, Hannah Wachter.
Im Umfang einer Masterarbeit im Studiengang Historische Bauforschung an der OTH Regensburg befassten sich Hannah Wachter und Sarah Felfeli mit den Bestandsgebäuden der ehemaligen Prinz Leopold Kaserne in Regensburg. Ziel der Arbeit war es, diese Gebäude vor ihrem etwaigen Abriss zu dokumentieren. Die Gebäude wurden hinsichtlich ihrer Materialität, Nutzung und baulichen Veränderungen untersucht. Nun werden die Forschungsergebnisse am Sonntag, den 06. Oktober, um 17:00 Uhr auf der Prinz-Leopold-Kaserne vorgestellt.
„Innovationsquartier“: Phase der Umgestaltung
Zwischen 1934 und 1938 wurden 532 Kasernenanlagen in ganz Deutschland gebaut, eine davon war die 1935 fertiggestellte Artilleriekaserne im Osten Regensburgs. Nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte von der Bundeswehr als Prinz-Leopold-Kaserne (PLK) genutzt, befindet sich das ehemalige Kasernengelände zum gegenwärtigen Zeitpunkt in einer Phase der Umgestaltung. Die meisten der ehemals fast 40 Gebäude aus Wehrmachts- und Bundeswehrzeiten wurden abgerissen, um Raum für ein „Innovationsquartier“ zu schaffen. Nur noch fünf Kasernenbauten wurden von der laufenden Baufeldfreimachung ausgespart: Eine als Schutzdach genutzte Stahlkonstruktion, ein eingeschossiger Ziegelbau, eine daran anschließende Wartungshalle, ein kubusartiger Bau und ein Schießstand. Bis Mai 2025 erfahren diese Bauten eine kulturelle Zwischennutzung durch den gemeinnützigen Verein Kulturviertel Regensburg e.V., danach droht auch ihnen der Abriss.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit wurde auf die Untersuchung der Stahlhallenkonstruktion gelegt, die mit dem Ziegelbau Teil der Wehrmachtskaserne waren. Diese beiden Gebäude sind damit die ältesten Bauten des Gebäudebestands. Im Zuge der Untersuchungen konnte die ursprüngliche Nutzung der Stahlhalle als Reithalle herausgefunden werden. Die gewonnen Erkenntnisse könnten Anlass geben, den Erhaltungswert der Gebäude zu überdenken.
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