Das Theater Regensburg steht auf der Longlist des KULTURGESTALTEN Zukunftspreis für Kulturpolitik. Mit diesem Preis möchte die Kulturpolitische Gesellschaft „Aufmerksamkeit für kulturpolitische Praxis, Leitbilder und Visionen schaffen, zukunftsweisendes Engagement in diesem Bereich hervorheben und zur Nachahmung anregen“.
Bereits zum zweiten Mal erfahren die Nachhaltigkeitsanstrengungen des Theater Regensburgs – zuletzt mit der „Klimakaution“ beim WIRKMÄCHTIG Preis - mit einer Longlist-Platzierung des Zukunftspreises für Kulturpolitik bundesweite Aufmerksamkeit. „Das Theater Regensburg setzt mit innovativen Projekten neue Maßstäbe im Klimaschutz. Durch diverse Maßnahmen und einer ausgeprägten Kommunikation nach außen erregt das Theater überregional Aufmerksamkeit, wirkt als Vorbild und setzt wegweisende Impulse für Nachhaltigkeit in der Kulturbranche“ heißt es in der Begründung.
Einziges Theater unter den Nominierten
Der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Preis zeichnet bereits zum dritten Mal drei herausragende Praxisbeispiele zukunftsorientierter Kulturpolitik in Deutschland aus. Darüber hinaus wird mit dem Preis eine verdiente Einzelperson gewürdigt, die als Vorbild für innovative, gesellschaftsgestaltende Kulturpolitik wichtige Impulse gesetzt hat.
Aus den 22 in drei Sparten nominierten Projekten ist das Theater Regensburg das einzige Theater. Aus Bayern sind außerdem die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. (im Bereich „Einzelprojekte“) und das Projekt ausARTen aus München (im Bereich „Netzwerke und Initiativen“) mit von der Partie. Mit sechs Mitbewerbern stehen wir im Bereich „Kommunale Projekte“ im unmittelbaren Wettbewerb. Da heißt es Daumen drücken!
Vorbildliche Projekte und Praxisbeispiele
Gesucht waren laut Ausschreibungstext „Projekte, Praxisbeispiele und Einzelpersonen, die ressort- und disziplinübergreifende Strategien entwickelt, strukturell-inhaltliche Experimente gewagt, wegweisende Ansprüche für Kulturpolitik und Kulturplanung definiert, innovative Herangehensweisen entworfen und/oder neue Zielgruppen oder Communities erreicht haben.“ Aus den Einreichungen sollte außerdem deutlich werden, „dass die Projekte, Praxisbeispiele und Einzelpersonen übergeordnete Zukunftsthemen mit gesellschaftlicher Relevanz bearbeitet haben, wie beispielsweise Nachhaltigkeit, Agilität, Resilienz, Digitalität oder Diversität.“
Das Theater Regensburg übernimmt als öffentlich geförderte Institution Verantwortung für den Klimaschutz und hat Nachhaltigkeit zu einem zentralen Organisationsziel erklärt. Erster Meilenstein war die Erstellung einer umfassenden Klimabilanz als erstes Fünfspartenhaus. Energieverbrauch und Publikumsmobilität sind die größten Treiber für Theater. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden nun fortlaufend diverse Projektinitiativen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zum Aufbau von Branchenwissen entwickelt und Erfolge und Misserfolge öffentlich geteilt. Die kontinuierliche Umrüstung auf LED, umfassendes Energietracking, Anschaffung von Lastenrädern oder die Entwicklung der „Klimakaution“ als Anreiz zur klimafreundlichen Anreise sind nur wenige Beispiele der Initiative. Nachhaltigkeit spielt auch im künstlerischen Bereich eine zentrale Rolle. Besonders herausragend ist das klimaneutrale Stadtraumprojekt WAHRHEITEN (Juli 2023), das als erstes seiner Art in Bayern vom Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde. Unter dem Motto „Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren“ gelang es dem Theater, die Projektemissionen auf lediglich acht Tonnen CO2e zu senken – ein Bruchteil der bis zu 80 Tonnen, die durch Kompensation ohne zusätzliche Kosten hätten ausgeglichen werden können. Und das Engagement des Theater Regensburg endet hier nicht: Zukünftige Projekte wie die Installation einer PV-Anlage, die Digitalisierung der Fundi in Kooperation mit dem Bund der Szenografen, die Etablierung einer Beschaffungsrichtlinie und eine angestrebte Zertifizierung (DNK) zeugen von der konsequenten Weiterführung dieser Initiative.
Theater Regensburg / RNRed