Markus Lüpertz, Maler, Grafiker und Bildhauer und einer der international bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, zeigt vom 11. September bis 31. Oktober Gipse und Glasarbeiten im Regensburger Museum St. Ulrich.
Die Kirche wurde von 1225 bis in 1240er Jahre errichtet und ist damit eines der ältesten Bauwerke der Gotik in Deutschland. Die Ausstellung „Der göttliche Funke II“ steht für die Begeisterung Lüpertz‘, mit dem Licht zu malen. Die Strahlen, die durch die Künstlerfenster scheinen, lassen die Figuren aus der griechischen und römischen Mythologie in ihrer bleichen Vergänglichkeit des Gipses leuchten.
Die Skulpturen, monumental und fragil zugleich, sind nicht nur bloße Vorarbeiten für den Bronzeguss, sondern haben eine ganz eigene Kraft. Die Büsten, zum Teil farbig gefasst, korrespondieren auf den Emporen mit der reichen Ausmalung des Innenraums aus dem 16. Jahrhundert, die weißen Figuren behaupten sich im Zentralraum in ihrer radikalen Materialität und schaffen dabei dennoch eine respektvolle Begegnung mit dem historischen Gotteshaus. Es ist ein Experiment, von dem ein weiterer besonderer Impuls ausgeht. In der Präsentation werden die Entwürfe für die neuen Glasfenster vorgestellt, die Markus Lüpertz für die frühgotische Kirche gestaltet, unter anderem für die prächtige Fensterrose, einem direkten Architekturzitat aus dem französischen Laon.
Ausstellung 11. September bis 31. Oktober 2021
Im profanierten Kirchenraum von St. Ulrich zeigt Markus Lüpertz (* 25. April 1941 in Reichenberg/Böhmen), Maler, Grafiker und Bildhauer und einer der international bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, anlässlich seines 80. Geburtstages, seine Gipse – die monumentalen Ganzfiguren (ungefähr 3,5 Meter groß) im Erdgeschoss, Büsten im Obergeschoss.Zweiter Ausstellungsschwerpunkt sind die Glasarbeiten des renommierten Künstlers. Im kirchlichen Auftrag entwarf Lüpertz mehrere Glasfenster: u.a. 1989 bis 1990 für die französische Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Juliette in Nevers, ab 2007 sieben Glasfenster für den Makkabäerchor und fünf Fenster im Marienchor der romanischen Dominikanerkirche St. Andreas in Köln. Aktuell werden elf weitere Fenster umgesetzt („Farbenprächtig, überirdisch, Tore zum Himmel - die von Markus Lüpertz entworfenen Fenster für die Dominikaner-Kirche St. Andreas in Köln“, titelte der WDR). In der Kirche St. Elisabeth in Bamberg sind inzwischen sechs von acht neuen Künstlerfenstern gesetzt.
Titel der Ausstellung ist „Der göttliche Funke II“, da erst das Licht, das durch die Kirchenfenster des Künstlers scheint, die Figuren aus der römischen und griechischen Mythologie in ihrer bleichen Vergänglichkeit des Gipses leuchten lässt. Im Gegenüber steht der Hl. Sebastian als farbig gestaltete Bronzeskulptur.
Die Entwürfe der Kirchenfenster sowie ausgeführte Glasmalereien stehen für die Begeisterung Lüpertz‘, mit dem Licht zu malen. Es wird unterschieden zwischen den verschiedenen Qualitäten des Lichtes und des Leuchtens: lux, lumen, splendor, fulgur, claritas. Seine Kirchenfenster versteht Lüpertz als zeitgenössische Kunst, aber sie entstehen in der Auseinandersetzung mit und in der Erfahrung von Tradition. Sein Schaffen ist der mittelalterlichen Bedeutung der vom Licht durchschienenen farbigen Glasfenster in der Kathedrale verbunden.
Gestaltung von Kirchenfenstern für St. Ulrich
Die Ausstellung soll Initiativimpuls für ein dauerhaft in St. Ulrich als Museum des Bistums Regensburg bleibendes Kunstwerk von Markus Lüpertz sein. Die Ulrichskirche, erbaut von 1225 bis in 1240er Jahre, gehört zu den ältesten Bauwerken der Gotik in Deutschland. Die Architekturformen wurden unmittelbar aus Frankreich importiert; ihre Wurzeln finden sich in den Kathedralen von Paris und Laon. Unter anderem zeigt die prächtige Fensterrose in der Westwand die Qualität der Durchführung.Markus Lüpertz schafft moderne Fensterbilder im Geist der Gotik, seine Entwürfe werden als Bleiglasfenster in jahrhundertealter Handwerkskunst umgesetzt.
Nun gibt es die Chance, die bisher schlichten Klarglasscheiben von St. Ulrich an der Westfassade durch zeitgenössische Fenster mit einer expressiven Bildsprache eines der berühmtesten Künstler zu gestalten. Prägend war bereits für den jungen Kunststudenten Lüpertz ein Aufenthalt im Kloster Maria Laach, dem er immer noch freundschaftlich verbunden ist. Die intensive Beschäftigung mit einem Kreuzigungsbild vertiefte sein religiöses Interesse und er konvertierte zum Katholizismus. Lüpertz: „Die Kirche hat mich ein Leben lang begleitet.“
Die Ausstellung soll gleichzeitig die Gewinnung von Sponsoren für die neuen Glasfenster der Westfassade ermöglichen. Die Entwürfe werden in der Ausstellung vorgestellt.
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PM/RNRed
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