Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller geht nach Rom. Am heutigen Montag, 2. Juli 2012 ist er dem Ruf des Papstes Benedikt XVI. nach Rom gefolgt und hat sein neues Amt als Präfekt der Glaubenskongregation angetreten.
Was noch am Samstagvormittag, den 30. Juni 2012, durch sämtliche Medien kursierte und vom Regensburger Bistum noch heftig dementiert wurde, hat sich nun doch bestätigt: Der ehemalige Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller wird neuer Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan. Seit heute, dem 2. Juli 2012 punkt 12 Uhr ist dies offiziell bekannt gegeben worden.
"Der Heilige Vater hat seine Entscheidung getroffen. Die Glaubenskongregation erhält einen neuen Präfekten. Dies ist mit dem heutigen Tag der bisherige Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller", mit diesen Worten leitete Prälat Michael Fuchs die heutige Pressekonferenz ein.
Wie Prälat Michael Fuchs weiter bekannt gab, brach Gerhard Ludwig Müller erst heute Morgen nach Rom auf. "Innerhalb der nächsten Tage wird er dann bereits erste Termine der Glaubenskongregation wahrnehmen". Zwar seien die Koffer noch nicht vollständig gepackt, doch innerhalb der nächsten Wochen werde der Umzug erfolgen. Und dann wartet eine große Aufgabe auf den neuen Präfekten und Erzbischof Gerhard Ludwig Müller.
Aufgaben der Glaubenskongregation
Auf den jetzigen Erzbischof wartet ein sehr anspruchsvolles und vielfältiges Amt. Die Glaubenskongregation besteht aus 47 Mitarbeitern vor. Sie setzt sich zusammen aus Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen unterschiedlicher Nationen. Müller ist bereits seit 2007 ordentliches Mitglied der Kongregation, die zur Aufgabe hat, die katholische Glaubenslehre zu fördern. Außerdem soll sie die Kirche darin unterstützen, das Erkennen im Glauben zu erweitern und vertiefen. Die Glaubenskongregation veranstaltet zudem Wissenschaftssymposien sowie Kongresse, um auch die moderne Forschung und Wissenschaft in die Arbeit der Kongregation mit einzubeziehen, und zu bewerten. Prälat Fuchs hält Müller als Leiter der Kongregation für eine gute Wahl: "Bischof Gerhard Ludwig Müller ist ein Mann der Mitte des katholischen Glaubens. Er hat wichtige Akzente in der Ökumene sowie der Befreiungstheologie gesetzt und tritt als versierter Dogmatiker auf."
Zur Person
Gerhard Ludwig Müller wirkt seit zehn Jahren als Bischof des Bistums Regensburgs. Am 24. November 2002 wurde er zum Bischof geweiht. Zuvor promovierte und habilitierte er bei Prof. DDr. Karl Lehmann. Neben der Ökumene, Theologie der Neuzeit und die theologiesche Hermeneutig gehört auch die Christologie zu Gerhard Ludwig Müllers vornehmlichen Forschungsschwerpunkten. Seit 2007 ist er ordentliches Mitglied der Glaubens- sowie der Bildungskongregation. Und seit heute, Montag, dem 2. Juli 2012 wurde bekannt, dass Papst Benedikt XVI ihn zum Präfekt der Glaubenskongregation ernannt hat.
Was passiert nun mit Regensburg?
Mit der Ernennung Müllers zum Präfekten der Glaubenskongregation hat das Bistum Regensburg jedoch nun keinen Bischof mehr. Allerdings sieht das Kirchenrecht vor, dass innerhalb von acht Tagen das Domkapitel Regensburg einen Diözesanadministrator wählen soll. Der Diözesanadministrator verwaltet die Diözese so lange, bis der Papst einen neuen Bischof für die Diözese ernannt hat. Die Ernennung des Bischofs erfolgt auf Grundlage einer regelmäßig aktualisierten Vorschlagsliste, die dem Papst aus den ? in diesem Falle ? bayerischen Bistümern zur Verfügung steht, oder auch auf Grundlage von Empfehlungen des Apostolischen Nuntius.
"Die Entscheidung für einen geeigneten Kandidaten für das Bischofsamt kann allerdings bis zu einem Jahr dauern", räumte Fuchs ein. Zunächst stehe die Wahl des Diözesanadministrators innerhalb der nächsten acht Tage an.
Regensburger Bischof wird Leiter der Glaubenskongregation
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