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Lag es am Kaspressknödel oder am Mousse au Chocolat oder handelt es sich dabei um Fehlinformationen? Unserer Redaktion liegen zumindest Hinweise dafür vor. Die Vergabe des Caterings in der Arena ist blockiert, ein Chaos in der ersten Augustwoche vorprogrammiert, außer es geschieht noch ein Wunder...


15.000 Personen zur vollsten Zufriedenheit zu bewirten, ist kein leichtes Unterfangen. Das stellte auch der Catering-Service Party-Engel in den vergangenen drei Jahren mehrmals fest. Aufgrund der Unzufriedenheit des Hauptmieters sollte ein neuer Caterer für die Arena her. Am 8. Mai war Stichtag – doch Ungereimtheiten blockieren die Vergabe. Die Schuldigen?

Laut aktuellen Medienberichten soll bei der Blindverkostung von einem Bewerber möglicherweise getrickst worden sein, um seine Speisen zu kennzeichnen. So sei ein Kaspressknödel „entgegen den klaren Forderungen aus der Ausschreibung“ getrennt von der Brühe serviert worden und ein Mousse au Chocolat soll mit einer für eine Großgastronomie untypischen Art und Weise zubereitet worden sein: mit heller und dunkler Schokolade. Die helle Schokolade sei aufwändiger zu bearbeiten – Grund genug, um diese als Markierung des eigenen Essens zu beanstanden?

Reglementierung der Angebotspräsentation

Die während der Ausschreibung getätigte Blindverkostung/Angebotspräsentation war strikten Regeln unterworfen: Gekocht werden sollte eine „Rinderkraftbrühe mit Kaspressknödel“ als Vorspeise, ein „Kalbsbraten auf Gemüse und Gnocci“ als Hauptgericht und „Schokoladenmousse“ als Nachspeise. Die Verkostung der Menüs sollte anonym erfolgen, „d. h. die Jury bewertet die Speisen, ohne zu wissen, von welchem Bieter welches Menü gekocht wurde.“ Um dies zu gewährleisten, sollten „die jeweiligen Gänge in die zur Verfügung gestellten Warmhaltebehälter“ umgefüllt werden und darauf geachtet werden, „ dass die verschiedenen Gänge nur die Komponenten enthalten, die in [der] Menübeschreibung angegeben sind, damit die Jury keine Rückschlüsse auf den jeweiligen Bieter ziehen kann.“ Ebenso wurde eine Dekoration, Garnitur der Speisen oder Ähnliches verboten, falls welche vorhanden wären, würden diese fortfolgend entfernt werden, denn eine Wertung der Optik und der Anrichte sollte nicht stattfinden. In Fettdruck wurde darauf hingewiesen, dass, falls ein Menü Merkmale enthalten sollte, „welche Rückschlüsse auf den Bieter ziehen lassen“, der zwingende Ausschluss von der Wertung erfolge. Um einen direkten Vergleich zu gewährleisten, sollte immer nur ein Menüteil (also Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise) parallel serviert werden und das jeweils in einem separat dafür vorgesehenem Raum.

Das Kaspressknödel-Dilemma und Alleinstellungsmerkmale

Die Frage ist also, wie Brühe und Knödel getrennt serviert werden können, wenn jeder ein einziges, baugleiches Gefäß für die Suppe hatte, das in genau jenem Raum stand, in welchem nur die Suppe verköstigt werden sollte? Weiterhin ließe sich fragen, weshalb eine etwas versiertere und aufwendigere Zubereitung einer Mousse au Chocolat verdächtig erscheinen soll, insofern ein Schokoladenmousse gefordert wurde und keine spezielle nur aus einer Schokoladensorte bestehende Variante. Weiterhin wurde auch nur für zehn und nicht für 500 Personen gekocht, was eine aufwändigere Zubereitung mehr als legitimiert – auch wenn es sich um eine Großgastronomie handelt. Schließlich will man sich als Koch abheben und zeigen, was man kann. Vor allem wenn es sich um relativ einfache Gerichte handelt. Diese beiden Punkte sprechen also keineswegs für eine vermutete Trickserei, wie sie bereits medial vermutet und verbreitet wurde. Was den Gutachter genau stutzig machte, könnte wohl nicht ganz so schnell einsichtig werden, da das Vergabeamt während des laufenden Prozesses laut eigenen Aussagen keine näheren Angaben zur Sache machen wird.

Folgen der Verzögerung

Zwischen dem 3. und 6. August 2018 findet der Auftakt der 2. Bundesliga statt. Am 1. Juli soll die Vergabe spätestens abgewickelt sein – ein Debakel für jeden neuen, mit der Situation nicht vertrauten Pächter. Denn auf den Bezuschussten wartet eine Mammutaufgabe: ein circa 150 Personen starkes Personal muss eingewiesen werden, tausende Bestecke und Gläser sowie Dekoration besorgt werden. Gerätschaften müssen platziert, Arbeitsabläufe optimiert, Fehleranalysen und Probedurchläufe vor dem ersten Spiel getätigt werden. Für eine solche Aufgabe braucht es eigentlich mehrere Monate Vorlauf, selbst ein erfahrener Caterer muss sich individuell mit der Situation vor Ort auseinandersetzen. Eigentlich wäre die jetzige Vergabe schon zu spät angesetzt, nun verzögert sich das Szenario um weitere Wochen…

Man kann also nur hoffen, dass sich der Knoten schneller als erwartet löst, und die Vergabestelle zumindest bezüglich der kursierenden Gerüchte Stellung bezieht. Nicht dass es später noch heißt, dass die aktuellen Umstände für den notwendigen Erhalt des alten Pächters Party-Engel sprechen, da alleine er mit der Situation vor Ort vertraut wäre, und alleine er die zu erwarteten Aufgabe in ihrem vollen Umfang ad hoc bewältigen könne…

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