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Das Warten hat ein Ende: Nach vier Jahren Bauzeit wird in Regensburg das Museum der Bayerischen Geschichte offiziell eröffnet. Für die Besucher gibt es dann ab Mittwoch viele Höhepunkte aus der mehr als 200 Jahre alten Geschichte Bayerns zu bestaunen – im Juni sogar kostenlos.

Laut Magazin GEO-Saison ist es eines der „Must-See-Museen-2019“. Und auch sonst wird das Museum der Bayerischen Geschichte als eines der modernsten Häuser in Europa gehandelt. Doch Moderne hin oder her. Weshalb man inmitten der Regensburger Altstadt einen grauen Betonklotz, der äußerlich an ein trostloses Parkhaus aus „Futurama“ erinnert, als Herberge für jahrhundertealte Schmuckstücke gewählt hat, erschließt sich manch einem auch auf den dritten Blick nicht. Doch unabhängig vom sperrigen, trostlosen Äußeren: Das Innere des Baus lässt trotzdem die Augen der Besucher erstrahlen.

Im 17 Meter hohen, lichtdurchfluteten Foyer startet das Museum gleich mit zwei Attraktionen. Der bayerische Löwe, „Rentner“ vom Oktoberfest, begrüßt die Besucher. Im Panorama-Raum geht es mit einer 360-Grad-Multivision zur Sache. Der bayerische Kabarettist und Schauspieler Christoph Süß führt in 20 Minuten und 39 Rollen von den alten Römern bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch fünf Episoden der bayerischen Geschichte. Humorig, hintergründig, bayerisch. Der ideale Einstieg für den Besuch der Dauerausstellung „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn besonders macht“, zugleich die wohl kurzweiligste Einführung in den Besuch der berühmten mittelalterlichen Altstadt Regensburgs.

Dauerausstellung mit 1.000 Exponaten

Vom Foyer aus geht es dann mit einer Rolltreppe hinauf ins Obergeschoss zur Dauerausstellung „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn besonders macht“. Auf 2.500 Quadratmetern wird den Besuchern der Weg Bayerns zum modernen Staat aufgezeigt, vom Beginn des Königreichs 1806 bis heute. Einzigartig ist dabei die Art der Präsentation: Exponat-Ensembles auf 40 Bühnen erzählen prägende Ereignisse und Erscheinungen der bayerischen Geschichte. In acht Kulturkabinetten werden kulturelle Phänomene dargestellt, die besonders mit Bayern verbunden werden – von den Dialekten über die Feste bis zur Religion. Insgesamt werden 1.000 Exponate präsentiert, rund ein Drittel aus dem Besitz bayerischer Bürger.

Erzählt werden in der Dauerausstellung prägende Ereignisse der letzten 200 Jahre: warum Bayern als der deutsche Verfassungsstaat gilt, vom mysteriösen Tod Ludwigs II., was Radfahrer mit dem König zu tun haben, wie Bayern in Chicago erstmals traditionell und modern zugleich auftrat, wie Hitler in München groß wurde, wie Vertriebene in Franken Popmusik möglich machten, wie „Gastarbeiter“ Bayern veränderten, Olympia große Show bot, ein Ballon in Naila landete und Furore in Hollywood machte.

Außerdem: Demokratie live – die Besucher können sich an politischen Abstimmungen in originalen Stühlen des alten Plenarsaals des bayerischen Landtags beteiligen. Besonders ist auch ein Autokorso über den Brenner, der für die Zeit des Wirtschaftswunders steht und für die Autoindustrie, die Bayern bis heute wirtschaftlich prägt. Ausnahme im Bühnentheater: Die Zeit des Nationalsozialismus. Hier wird das Äußere nach innen gekehrt. Ein Riegel, um den kein Ausstellungsrundgang herumkommt und in dem sensibel mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte umgegangen wird.

Klassiker der bayerischen Küche

Auch einen Museums-Bazi gibt es in Regensburg! Ob fränkischer Sauerbraten, Münchner Schnitzel, Bavesen, Regensburger Knacker oder eben den Museums-Bazi – das Wirtshaus im Museum hat Klassiker der bayerischen Küche und auch Neues auf der Speisekarte zu bieten. Flankiert wird das Ganze mit Bieren aus allen Regionen Bayerns und selbstverständlich einer erlesenen Auswahl an Weinen aus Franken und auch aus Regensburg.

Das Wirtshaus wurde im altbayerischen Stil vertäfelt, mit alten Stühlen aus einer urigen Münchner Traditionswirtschaft und weiteren Exponaten aus dem Museumsdepot ausgestattet. Über 300 Bierkrüge zeigen die bayerische Biervielfalt, die trotz vieler Schließungen immer noch vorhanden ist und zurzeit sogar wieder zunimmt. Einmalig: Der Biergarten des Wirtshauses, der direkt an der Donau liegt.
 
Ab Mittwoch, 5. Juni, ist das Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Dass es ein Besuchermagnet werden wird, wurde schon Mitte April deutlich: Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 1.000 Führungen reserviert. Bis zum 30. Juni ist der Eintritt kostenlos.

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