Neben der Kinder-Uniklinik in Regensburg ist auf zwei Terrassen ein Spielplatz mit speziellem Angebot entstanden. Hier können sich Kinder und Eltern vom anstrengenden Klinikalltag erholen.
Dank des finanziellen Engagements zahlreicher Spender und Sponsoren hat der VKKK Ostbayern e. V. eine weitere Lücke in seinem Angebot geschlossen. Auf rund 800 Quadratmetern Fläche ist direkt neben der Regensburger Kinder-Uniklinik ein Therapie-Spielgarten entstanden. „Der Spielgarten ergänzt und bereichert das therapeutische Konzept der Kinder-Uniklinik“, sagt Irmgard Scherübl, 2. Vorsitzende des VKKK. Er bietet den jungen Patienten, viele davon an Krebs erkrankt, die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben – soweit ihr Zustand es zulässt. Beim Spendensammeln hat sich besonders Hans Dorfner ins Zeug gelegt. Der VKKK-Botschafter und ehemalige Fußballprofi sieht das Projekt als persönliche Herzensangelegenheit. Der VKKK dankt Dorfner für dessen langjähriges Engagement und ernennt ihn anlässlich der Spielgarteneröffnung zum Ehrenmitglied des Vereins.
Fast die Hälfte der Baukosten von rund 200.000 Euro macht der knallgelbe Bodenbelag des Spielplatzes aus. Sand, Gras oder Rindenmulch kommen aus hygienischen Gründen nicht in Frage. „Außerdem soll der Therapie-Spielgarten für Kinder im Rollstuhl und mit Infusionsständern nutzbar sein“, erläutert Scherübl. Ähnlich wie auf Hartplätzen von Sportanlagen wurde deswegen ein elastischer EPDM-Belag eingebaut, der zudem Stürze gut abdämpft. „Dank bislang rund 130 Spendern und Unterstützern haben wir die Baukosten inzwischen zu drei Viertel gedeckt“, so der VKKK-Vorsitzende, Prof. Dr. Franz-Josef Helmig. Die größte Einzelspende in Höhe von 25.000 Euro kam von der Regensburger Euro Risk Holding GmbH. Der Verein Läufer gegen Krebs steuerte über 21.000 Euro bei. „Weitere Spenden bis zur kompletten Finanzierung nehmen wir herzlich gerne entgegen“, lädt Prof. Helmig ein. Er dankt besonders Hans Dorfner für dessen Unterstützung. Der ehemalige Bayern-Fußballer hat sein Netzwerk intensiv genutzt und zahlreiche Spenden für den Spielgarten eingeworben.
Über zehn Jahre lang hatte sich Irmgard Scherübl beharrlich für das Projekt eingesetzt. Nach langen Verhandlungen überließ das Uniklinikum Regensburg dem Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern e.V. (VKKK) die Fläche. Sie schließt unmittelbar an das Gebäude der Kinder-Uniklinik im Westen des Klinikumsgeländes an. Nur rund 100 Meter unterhalb liegt das Elternhaus des VKKK, in dem Angehörige krebskranker Kinder und Jugendlicher während der Behandlung eine Unterkunft finden. Der Therapie-Spielgarten schmiegt sich auf zwei Terrassen an den Südwesthang des Klinikumshügels. Alle 16 Spielgeräte sind so ausgelegt, dass die erkrankten Kinder sie auch mit Infusionsgeräten und -schläuchen benutzen können.
Auf den beiden Terrassen lassen die Planungen des Regensburger Architekturbüros Wamsler Rohloff Wirzmüller durch die Bepflanzung im Laufe der Zeit geschützte Räume entstehen, die Geborgenheit vermitteln. Zur Pflanzzeit im Herbst werden auf den Böschungen Schattenbäume sowie blühende und duftenden Sträucher und Stauden gepflanzt. Sonnensegel spenden Schatten, bis die Bäume groß genug sind.
„Die Kinder und ihre Angehörigen finden direkt an der Klinik eine grüne Oase, die ein wenig Erholung von der belastenden Situation des Klinikalltags bringt und Platz bietet, den kindlichen Bewegungsdrang auszuleben“, erläutert Irmgard Scherübl. Die untere Terrasse lädt die kleineren Kinder zum Balancieren und Karussellfahren sowie zu verschiedenen Sinneswahrnehmungen und zum Spielen auf dem Bauernhof ein. Auf der oberen Terrasse können die fitteren Kinder schaukeln oder rutschen. Bänke, Tische oder auch eine Hängematte schaffen Orte für Austausch und Ruhe.
„Drei Dinge aus dem Paradies sind geblieben: Sterne, Blumen und Kinder“, zitiert Scherübl den italienischen Nationaldichter Dante Alighieri. „So möchte ich dieses kleine Paradies für kranke Kinder seiner Bestimmung übergeben und hoffe, dass alle seine Benutzer die Erholung und Entspannung finden, die sie sich wünschen und die sie zum Gesundwerden brauchen.“
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PM/RNRed
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