Nachdem es in Schwandorf sowie in Regensburg vermehrt zu einer Enkeltrick-Variante mit Kontaktaufnahme per Whatsapp kommt, warnt die Polizei eindringlich zur Vorsicht und gibt Tipps.
Aufgrund mehrerer angezeigter und gleichgelagerter Fälle mit der gleichen Vorgehensweise (modus operandi) warnt die Polizei eindringlich vor der sich immer mehr verbreitenden Enkeltrick-Variante mit Kontaktaufnahme über den WhatsApp-Messenger-Dienst. Beispielsweise am vergangenen Mittwoch, dem 13. April, gegen 21.00 Uhr berichtete die Polizeiinspektion Schwandorf von einem 61-jährigen Schwandorfer.
„Papa-Trick“
Dieser wurde Opfer einer derzeit grassierenden Betrugsmasche, bei denen Nutzer des Messenger-Dienstes WhatsApp von einem angeblich leiblichen Kind angeschrieben und um Hilfe in einer Notlage gebeten werden – der sogenannte „Papa-Trick“. Der Schwandorfer wurde aufgefordert, rund 1.700 Euro zu zahlen. Dem kam er aber nicht nach, weil er just in diesem Moment die Fernsehsendung Aktenzeichen xy ungelöst schaute, in der über diese Betrugsmasche berichtet wurde. Die Polizeiinspektion Schwandorf hat Ermittlungen wegen Betrug eingeleitet.
Wie sieht die Kontaktaufnahme aus?
- Man erhält eine Nachricht über WhatsApp, die angeblich vom Sohn/von der Tochter abgesendet wurde
- Man soll sich nicht über die unbekannte Handy-Nummer wundern, unter der nun der Sohn/die Tochter Kontakt aufnimmt
- Die Erklärungen dafür lauten ganz banal: ich habe ein neues Handy, weil mein altes Handy defekt ist, alternativ: Ich habe mein altes Handy verloren und habe daher eine neue Rufnummer
- Selbst wenn man misstrauisch wird und diese Handynummer anruft, geht vorab niemand ran, stattdessen erfolgt umgehend eine neue WhatsApp-Nachricht mit dem Hinweis, dass der Sohn/die Tochter gerade nicht telefonieren könne und später zurückrufe
- Als nächster Schritt kommt aber eine neuerliche WhatsApp-Nachricht, dass man gerade auch nicht im Rahmen des Online-Bankings auf sein eigenes Konto zugreifen könne, da alle Daten auf dem alten Handy gewesen sind
- Gleichzeitig wird vom Sohn/von der Tochter nun darum gebeten, dringende Rechnungen zu begleichen, die bereits fällig wären, hierzu werden dann die Überweisungsdaten ebenfalls per WhatsApp mitgeteilt
Tipps der Polizei
Die Polizei rät in solchen Fällen:
- Führen Sie keinerlei solcher Überweisungen durch, das Geld ist in den meisten Fällen unwiederbringlich verloren.
- Werden Sie stutzig, Ihr Sohn/Ihre Tochter würde sich bestimmt in Geldangelegenheiten immer persönlich an Sie wenden.
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.
- So dringend können Überweisungen gar nicht sein, als dass man bei seinem Kind die Notwendigkeit dafür nicht persönlich hinterfragen könnte – und spätestens dann wird Ihnen klar werden, dass Sie dieser Betrugsmasche nicht auf dem Leim gegangen sind. Seien Sie deshalb in allen Finanzangelegenheit immer äußerst misstrauisch.
Polizeiinspektion Schwandorf / Polizeiinspektion Regensburg Nord / RNRed