Seit nun 45 Jahren sind die beiden Tunnelröhren am Pfaffensteiner Hang in Betrieb. Jetzt sollen die Autobahntunnel sowie die anschließenden Donaubrücken generalsaniert werden. Die Autobahn GmbH berät deshalb über mögliche Methoden.
In einer Resolution vom 23. November 2020 forderten 19 Vertreter:innen des Bundestags, des Landtags, sowie der Landkreise und Kommunen eine Variante für die Generalsanierung des Pfaffensteiner Tunnels und der daran anschließenden Donaubrücken. Es soll eine zukunftsfähige und störungsarme Erneuerung des Autobahnabschnitts gestaltet werden. Am heutigen Dienstag, dem 03. Mai, stellt nun die Autobahn GmbH mit seiner Niederlassung in Südbayern die Ergebnisse der Voruntersuchung für die notwendige Generalinstandsetzung vor.
Union fordert dritte Röhre
In einer Stellungnahme erklärt der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU), dass ein solch kostspieliges Projekt auch eine Verbesserung zur Folge haben müsse. Daher sehe er eine dritte Tunnelröhre, sowie eine zusätzliche Brücke als möglichen Weg dies zu erreichen. Alternativ dazu erwägt Aumer auch die Verlängerung der Einfädelungsstreifen in beiden Tunnelröhren. Auch Ex-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unterstützt diesen Vorschlag: „[Es soll überall dort], wo es möglich und erforderlich ist, eine Verbreiterung des Querschnitts vorgenommen werden.“
ÖPNV als langfristige Lösung für Verkehr und Klima
Dr. Carolin Wagner, Bundestagsabgeordnete für die SPD, fordert stattdessen eine nachhaltigere und sinnvollere Lösung zu finden. Die Abgeordnete aus Regensburg betont: „Eine Sanierung [muss] im laufenden Betrieb möglich [sein].“ Um die Verkehrswende in der Region zu schaffen, müsse man bei allen Straßenprojekten ab sofort umdenken. Eine dritte Röhre stärke dabei nur weiter den Individualverkehr und verschiebe die aktuellen Probleme nur in die Zukunft. Stattdessen fordert die 30-jährige Abgeordnete durch Investitionen in die Schiene, eine effizienten Straßennutzung sowie langfristige Projekte – wie der Stadtbahn – die Verkehrssituation im Großraum Regensburg auf lange Sicht zu entspannen. „Zu lange wurde in der Verkehrspolitik nur reagiert statt gestaltet“, sagt Carolin Wagner. Es brauche daher eine ökologisch vertretbare Lösung. Zukunftsinvestitionen sollen schließlich aus das Klima schützen.
Aumer setzt nur vorübergehend auf Nahverkehr
Während die SPD-Abgeordnete auf eine langfristige Lösung des Verkehrsproblems durch den Ausbau des Nahverkehrs forciert, setzt CSU-Mann Aumer nur während der Bauphase auf den ÖPNV. Vor allem aber wolle er Umleitungskonzepte für den Individualverkehr erstellen lassen. Wie diese genau aussehen könnten, führt er nicht weiter an. Dass die Umleitung des Verkehrs der Autobahn A93 durch die Stadt Regensburg nicht akzeptabel sei, sei auch ihm bewusst.
Verantwortliche vor Ort nicht einbezogen
Klar ist, dass die Generalinstandsetzung des Pfaffensteiner Tunnels sowie der Donaubrücken den Verkehr in der ganzen Region Ostbayern für die nächsten Jahre, wenn nicht das gesamte Jahrzehnt über, verkehrsmäßig beeinträchtigen wird. Daher sei es zwingend notwendig – anders als bisher – auch die Verantwortlichen vor Ort in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen, so Peter Aumer.
Dr. Carolin Wagner / Peter Aumer / RNRed