An vielen Rathäusern in Deutschland werden am Sonntag, den 8. Juli 2012 Friedensflaggen gehisst. Damit soll ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen gesetzt werden. Die beteiligten "Bürgermeister für den Frieden" unterstützen damit die Kampagne "2020 Vision" des Netzwerks "Mayors for Peace".
Am Sonntag, den 8. Juli 2012, wollen die "Bürgermeister für den Frieden" deutschlandweit für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen demonstrieren. Sie werden hierfür eine Friedensfahne an ihren Rathäusern hissen. Damit erinnern sie zum einen an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996. Laut diesem Rechtsgutachten verstößt der Einsatz von Atomwaffen bzw. auch die Androhung des Einsatzes gegen internationales Recht und gegen Prinzipien des humanitären Völkerrechts. Zum anderen leisten sie damit einen Beitrag zur Kampagne "2020 Vision", deren Ziel eine Welt ohne Nuklearwaffen bis zum Jahre 2020 ist.
Mayors for Peace
Das internationale Städtenetzwerk Mayors for Peace (Bürgermeister für den Frieden) wurde im Jahr 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. Heute gehören dem Netzwerk weltweit 5.296 Städte in 153 Ländern an. In Deutschland unterstützen derzeit rund 400 Bürgermeister und Landräte mit Ihren Städten, Gemeinden und Landkreisen das Ziel einer atomwaffenfreien Welt durch ihre Mitgliedschaft in Mayors for Peace. In Bayern sind dies unter anderem die Städte Augsburg, Bamberg, Erlangen, Fürth, München, Nürnberg und Neu-Ulm. Die Stadt Regensburg gehört bislang noch nicht dazu.
Mit der Kampagne "2020 Vision" ruft Mayors for Peace seine Mitgliedsstädte auf, sich in die Verhandlungen über den künftigen Verbleib von Atomwaffen einzumischen. Sie werden dabei von Friedensgruppen auf der ganzen Welt unterstützt. Das mittelfristige Ziel ist es, eine verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen bis zum Jahre 2020 und eine Nuklearwaffenkonvention durchzusetzen.
Weitere Informationen unter: www.mayorsforpeace.de
Hintergrund
Derzeit existieren weltweit etwa 19.500 nukleare Sprengköpfe. Neben den offiziellen Nuklearmächten (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China) sind auch Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea im Besitz von Nuklearwaffen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch der Iran nach Atomwaffen strebt. Hinzu kommen weitere Staaten, die z.B. durch den Besitz von Wiederaufbereitungsanlagen technisch und wissenschaftlich in der Lage wären, in kurzer Zeit Atomwaffen herzustellen. Ein verbindlicher Atomwaffensperrvertrag müsste von allen Nationen unterzeichnet werden.
Gegen Atomwaffen: Mayors for Peace
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