Die Organspendeaffäre, die zuvor an einem Göttinger Klinikum für Furore sorgte, erreicht nun auch die Regensburger Uni-Klinik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. Eine zügige Aufklärung des Falles und schnelle Konsequenzen fordert die SPD.
Zwei Göttinger Ärzte manipulierten in den Jahren 2010 und 2011 Patientendaten, um ihre Patienten schneller auf der Warteliste für Organspenden nach oben zu bringen. Offenbar ist dieser Skandal kein ein Einzelfall. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums besteht der Verdacht, dass auch im Regensburger Uniklinikum, wo einer der beiden Göttinger Ärzte von 2003 bis 2008 tätig war, in 23 Fällen die Krankendaten bei Lebertransplantationen manipuliert wurden.
Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar zeigte sich am heutigen Donnerstag fassungslos über die Organspenden-Manipulation. Sie fordert eine schnelle, akribische Aufklärung mit den notwendigen strafrechtlichen Konsequenzen. "Es ist zu befürchten, dass die Affäre großen Schaden für die Organspende insgesamt verursacht", beklagt Dittmar, die selbst Ärztin ist. Gleichzeitig fragt die SPD-Landtagsabgeordnete, die bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Organspendeskandals am Göttinger Uni-Klinikum eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung gestellt hatte, warum in München das für das Regensburger Uni-Klinikum zuständige Wissenschaftsministerium nicht schon früher aktiv wurde und stärkere Transparenz einforderte.
Im Organspende-Skandal im Regensburger Universitätsklinikum ermittelt nun auch die Staatsanwaltschaft. Das Klinikum hat Strafanzeige gegen einen nicht namentlich genannten Oberarzt gestellt, nachdem hausinterne Überprüfungen Hinweise auf Manipulationen bei Lebertransplantationen ergaben.
Organspendeaffaire erreicht Regensburg
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG