Dass statistisch gesehen mehr Unfälle zuhause als auf der Straße geschehen, scheint schwer zu glauben. Eine Studie deutscher Versicherungen zeigt dies jedoch auf und hat zudem berechnet, dass dieses Wissen fast unbekannt ist.
Die Haustür zugezogen,die Welt aussperrt, mit all ihren Tücken und Gefahren. So sicher glaubt sich der Durchschnittsbürger in seinem Zuhause. Doch Studien belegen immer wieder, dass im eigenen Haushalt viel mehr Unfälle geschehen, als beispielsweise im Straßenverkehr. Besonders Eltern sind dabei laut einer aktuellen Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, dem Dachverband deutscher Privatversicherungen, im Glauben, die heimischen vier Wände böten uneingeschränkte Sicherheit. 82% der Befragten sehen die Unfallgefahr in ihren vier Wänden und ihrem Garten als gering an. Die Unfallstatistik der Studie spricht dagegen: Über die Hälfte der Unfälle von Kindern passiere Zuhause, nur 14% im Straßenverkehr. "An der Fehleinschätzung sind die Medien sicher nicht ganz unschuldig. Über Unfälle im Straßenverkehr wird regelmäßig berichtet, während etwa Stürze im Haushalt im Normalfall kein Thema sind", sagt Jan Schust, Vorstand eines Versicherungsvergleichsportals. Diese Einschätzung, Straßenverkehr sei tendenziell ein größeres Risiko als das eigene Zuhause, kommt von immerhin 85% aller Studienteilnehmer.
Frauen überdurchschnittlich häufig betroffen
Generell hält die Studie fest, dass neben Kleinkindern, Senioren und Frauen besonders gefährdet sind. Die Unfallwahrscheinlichkeit ist gegenüber Männern mehr als doppelt so hoch. "Trotz des gewandelten Rollenbildes verbringen Frauen im Durchschnitt noch immer mehr Zeit im Haushalt als Männer. Entsprechend häufiger werden hier die Unfälle erlitten", sagt Jan Schust dazu. Diese etwas gewagte These bringt vielleicht trotzdem die ein oder andere Frau dazu, in Zukunft den Staubsauger ihrem Mann zu überlassen.
Gefährliche vier Wände
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- Kategorie: Panorama
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