Ein Großteil von Bayerns Straßen muss erneuert werden. Was für den Straßenbau ausgegeben wird, ist der SPD zu wenig. Fraktionschef Markus Rinderspacher spricht gar von einer "versteckter Staatsverschuldung".
Eine aktuelle Analyse des Freistaats ergab, dass Bayerns Straßennetz marode ist. Diese Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) förderte erschreckende Zahlen ans Tageslicht: Fast 5.000 Kilometer seien renovierungsbedürftig. Das sind 36% des gesamten Straßennetzes in Bayern. Eine Erhaltung und Ausbesserung der Straßen würde 734 Millionen Euro kosten, erklärte Innenminister Hermann. Investiert wird durchschnittlich ein Siebtel der jetzt fehlenden Summe. Der SPD-Frakionssvorsitzende im bayerischen Landtag Markus Rinderspacher gibt zu bedenken, "dass die Unfallgefahr auf schlechten Straßen insbesondere in Kurven und bei Nässe steigt, vor allem für Fahrer von Zweirädern." Das Defizit in der Finanzierung des Straßenbaus ist laut Rinderspacher "versteckter Staatsverschuldung".
Niederbayerns holprige Wege
Die Staatsstraßen in Niederbayern schnitten in der Analyse besonders schlecht ab, über 43% seien hier erneuerungsbedürftig. In diesem Regierungsbezirk liegt auch der Landkreis Freyung-Grafenau, der als schadhaftester Landkreis in Sachen Straßen gilt. Schwaben kam bei der Untersuchung am besten weg, insbesondere Günzburg. Im Mittelfeld bei bayerischen Schlaglöchern liegen Amberg-Sulzbach und Cham in der Oberpfalz. Auf weiterhin holprige Wege müssen sich die Niederbayern jedoch einstellen, denn das Geld fehlt hinten und vorne, "Die Investitionen reichen für nur knapp 680 Kilometer, das heißt, etwa 4.214 Kilometer werden auch am Ende des Jahres noch schadhaft oder in einem dann noch schlechteren Zustand sein", rechnet Rinderspacher vor, "von den neuen Schäden an bisher passablen Strecken ganz zu schweigen."
Holprige Wege und versteckte Staatsverschuldung?
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- Kategorie: Panorama
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