Wer kennt das nicht, eben mal schnell eine neue Jeans oder ein neues Kleid im Onlineshop bestellt. Doch welche Größe oder welche Farbe passt besser? Aufgrund der Unsicherheit bestellen viele Deutsche das gewünschte Kleidungsstück einfach in mehreren Größen oder Farben. Immerhin bieten viele Online-Händler eine kostenfreie Rücksendung des Pakets an.
Doch genau das Zurückschicken der Ware könnte für leidenschaftliche Online- Shopper künftig teuer werden: Eine Studie der Universität Regensburg belegt nun, dass drei Viertel der Online-Versandhändler planen, die Kosten für Warenrücksendungen künftig auf ihre Kunden zu übertragen. Diese zahlen immerhin pro Retoure viel Geld. Unternehmen kostet die Rücksendefreudigkeit ihrer Kunden schonmal bis zu 20 Euro.
Doch die Studie der Universität Regensburg zeigt auch: Online-Käufer nutzen diesen ? für die Unternehmen kostspieligen- Service sehr gerne. 40 Prozent aller Kunden kalkulieren bei ihrer Bestellung eine Rücksendung schon mit ein. Mehr noch, Branchenkenner erachten die deutschen Kunden als sehr rücksendefreudig. Viele kaufen außerdem Waren, die sie im Anschluss ganz bewusst wieder an den Hersteller zurücksenden. Besonders häufig wird Schmuck nach Feiertagen beanstandet. Aber auch vor sportlichen Großereignisen wie Fußballweltmeisterschaften werden Waren wie z.B. Fernseher gekauft, die unmittelbar danach zurückgeschickt werden. Doch die Online- Shopper sind nicht nur dreist, sondern gehen auch sehr leichtsinnig mit den Produkten um. So können ganze 10 Prozent der Retouren nicht wiedererwendet werden.
Eine neue europäische Verbraucherrechte-Richtlinie stellt nun die Rechte der Unternehmen zunehmend in den Fokus. Künftig ist es somit kleinen und großen Versandhändlern freigestellt, ob sie ihren Kunden die Rücksendung in Rechnung stellen oder nicht. Doch eifrige Online-Shopper müssen zittern. Bereits 76 Prozent aller befragten Konzerne, darunter vor allem kleinere Händler, sprachen sich für einen bevorstehenden kostenpflichtigen Retourversand aus.