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Um bei einem Herz-Kreislaufstillstand die Überlebenschancen des Betroffenen zu erhöhen, setzen Krankenhäuser auf die therapeutische Hypothermie, sprich auf das gezielte Kühlen des Patienten. Ein neues Gerät ermöglicht es dem Rettungsdienst des Caritas-Krankenhaus St. Josef künftig, diese Methode auch mobil durchzuführen. Die Regensburger Klinik setzt damit bayerweit einzigartige Standards.

Bei einem Herz-Kreislaufstillstand entscheidet jede Minute über Leben oder Tod. Um so später mit einer Reanimation begonnen wird, um so höher is das Risiko für Spätfolgen oder gar den Verlust des Patienten. Um dies zu vermeiden, setzen Mediziner auf die therapeutische Hypothermie. Das Ziel dieser Methode ist die gezielte Absenkung der Körperkerntemperatur auf 32 bis 34 Grad Celsius. Vor allem nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand wird dieses Verfahren als Standardtherapie in den aktuellen Richtlinien des Europäischen Wiederbelebungsrats (ERC) empfohlen.


"Die Prognose der Patienten, bezüglich Überleben und neurologischen Spätschäden verbessert sich wesentlich durch die Kühlung, der Effekt ist um so ausgeprägter je früher sie einsetzt.", erklärt Dr. Werner Kargl, Oberarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin und Leiter des Notarztstandortes. Bisher wurde die therapeutische Hypothermie in Bayern nur in Kliniken eingesetzt. Doch das Caritas- Krankenhaus St. Josef bewies nun Innovationsgeist und setzt mit dem Einsatz des RhinoChill neue Standards in der bayerischen Notarztversorgung.


Das neue Gerät, das in den USA entwickelt wurde, ermöglicht erstmals eine direkte und gezielte Kühlung des Gehirns. Das Besondere ist: Der gesamte Körper des Patienten muss nicht mehr gekühlt werden. Darüber hinaus ist die Innovation mobil einsetzbar. So kann der Rettungsdienst noch unmittelbar am Einsatzort und während des Patiententransportes mit der lebensrettenden Kühlung beginnen. Ziel des RhinoChill-Systems ist es, das empfindliche Hirngewebe vor einer nachfolgenden Entzündungsreaktion auf den Sauerstoffmangel zu schützen und somit die Überlebenschancen zu erhöhen. "Erfolgt eine Kühlung nicht erst in der Klinik, kann durch den vorklinischen Einsatz von RhinoChill die Zieltemperatur im Gehirn bis zu drei Stunden früher erreicht werden", so Dr. Kargl.


Doch wie funktioniert die lebensrettende Methode? Bei der Anwendung im Rettungswagen wird über einen Nasenkatheter ein biochemisches Kühlmittel verdampft, das sich den Effekt der Verdunstungskälte sowie den Nasen-Rachenraum als Wärmetauscher zunutze macht. Diese Methode funktioniert auch dann, wenn keine Blutzirkulation mehr vorhanden sein sollte, wie etwa im Falle eines akuten Herz-Kreislauf-Stillstandes.

Finanziert wird das bayerweit einzigartige System durch die Unterstützung des Fördervereins des Caritas-Krankenhauses.

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