Ausgepowert. Macht uns unser Job krank?

Was zeichnet die moderne Arbeitswelt aus? Immer wieder zeigen Skandale wie zuletzt bei Amazon, dass der Druck im Job zunimmt. Einige Mitarbeiter haben nicht mehr nur eine 50 Stunden- Woche, nahezu alle müssen heutzutage flexibel, effizient und vor allem billig sein. Die traurige Bilanz: Jeder Arbeitnehmer der dies nicht zu leisten vermag scheint austauschbar. Auch Regensburger fühlen sich in ihrem Job überfordert.


Arbeitnehmer müssen heutzutage sehr viel Leisten. Doch dies hat seine Konsequenzen. Laut einer DAK-Studie sind die Krankheitstage in Deutschland leicht zurückgegangen. Doch die Fehltage aufgrund psychischer Probleme steigen mit 80 Prozent in den letzten 15 Jahren drastisch an. Bereits heute gehen ganze 59 Millionen Krankheitstage im Jahr auf das Konto psychischer Belastungen am Arbeitsplatz.

Viele Menschen arbeiten nicht nur zu lange, sondern auch bis weit über ihre Grenzen hinweg. Sie treffen komplizierte Entscheidungen, tragen Verantwortung für Mitarbeiter oder Kunden kennen das Empfinden der Arbeitsüberlastung, der Überforderung und haben zudem häufig das Gefühl nicht mehr entspannen und loslassen zu können. Sie sind ausgebrannt.

Im Gespräch mit den Regensburger Nachrichten berichtet uns auch ein 42- jähriger Regensburger Arbeitnehmer von seiner permanenten Erschöpfung. Stefan K. leide unter dem konstanten Stress, dem er tagtäglich in der Arbeit ausgesetzt ist. Der Familienvater verliert gegenüber seinem Vorgesetzten jedoch kein Wort über die nicht zu bewältigende Flut an Arbeit. Der Burgweintinger befürchtet sonst durch einen jüngeren, ledigen Mitarbeiter ersetzt zu werden. Stattdessen nimmt der Ingenieur Alpträume, zahllose Überstunden und eine andauernde Belastung in Kauf. Seiner Ehefrau ist außerdem aufgefallen, dass er öfter gereizt ist als früher.

Doch was hilft bei einer völligen Erschöpfung? Sicherlich sind ein ausgewogenes Sport- und Freizeitprogramm und enge soziale Kontakte gut für die Seele. Viele Betroffene, darunter zumeist Perfektionisten, haben aber verlernt sich bewusst Zeit für sich und zum Entspannen zu nehmen. Für diese Menschen ist es ratsam professionelle Hilfe von Therapeuten und Psychologen in Anspruch zu nehmen. Oftmals können durch Klinikaufenthalte oder individuell abgestimmte Therapien, alte Verhaltensmuster abgelegt und neue aufgebaut werden. Neue Stressbewältigungsstrategien helfen den Arbeitsalltag künftig positiv zu bewältigt.

Stefan K. möchte seine berufliche Zukunft nun überdenken. "Ich wünsche mir einfach mehr Zeit für mich und meine Familie", so der 42- Jährige. Wenn auch Sie Arbeitsschwierigkeiten besitzen und sich psychologisch-psychotherapeutisch beraten lassen wollen, an folgende Stellen können Sie sich vertraulich wenden:

Diakonie Regensburg
Psychologische Beratungsstelle, Ehe- und Partnerschaftsberatung, Lebensberatung
Prüfeninger Straße 53
93049 Regensburg
Tel. (0941) 2 97 71 - 11

KISS - Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe
Landshuter Straße 19
93047 Regensburg
Tel. (0941) 5 99 38 86 10
Fax: (0941) 5 99 38 86 66
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