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Betrügerische Anrufe erschüttern die Oberpfalz. Seit Beginn diesen Jahres registrierte die Polizei insgesamt über neunzig Fälle von sogenannten Schockanrufen und Enkeltricks. Täter erbeuteten bereits über 80 000 Euro. Betroffen waren überwiegend ältere Personen.

Das Telefon klingelt. Man erwartet seine Liebsten oder höchstens einen Vertreter am anderen Ende der Strippe. Mit dreisten Betrügern rechnet man in der Regel nicht. Doch das Geschäft mit der Telefonabzocke boomt. Bei sogenannten Schockanrufen versuchen Anrufer durch Vorspiegelung eines dramatischen Geschehens, in die eine Nahe stehende Person verwickelt sein soll, die Betroffenheit des Angerufenen auszunutzen. Häufig werden dabei Unfälle oder Probleme mit der Justiz als Anlass für den Anruf vorgegeben.

Abzocke am Telefon ? der Enkeltrick

Eine weitere Masche ist der Enkeltrick. Diese Abzockmethode hat das Ziel mittels einer geschickten Gesprächsführung beim Opfer die Vermutung auszulösen, dass ein Enkel oder Naher Verwandter mit Geldsorgen anruft. Das angerufene Opfer wird darum gebeten, den vermeintlichen Angehörigen dann beispielsweise beim Kauf einer Wohnung oder eines Fahrzeuges zu unterstützen.

Beiden Vorgehensweisen ist gemein, dass die Anruferin oder der Anrufer einen zeitlichen Druck aufbaut, um das Opfer zu emotionalen Handlungen zu verleiten.. Nachfragen bei Angehörigen oder Behörden werden so oftmals verhindert und die Opfer zu spontanen Zahlungen angeregt. Die Abholung des Geldes erfolgt nicht selten noch während des Telefonates oder unmittelbar danach. Die Geldabholer werden dazu bereits angekündigt und namentlich benannt.

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung, dass die Bemühungen sich durch derart kriminelle Machenschaften einen monetären Vorteil zu verschaffen, immer häufiger im Versuchsstadium stecken bleiben. Dies ist sicherlich eine Folge sowohl polizeilicher Präventionsarbeit als auch der wiederholten Berichterstattung in den Medien, die dazu geführt haben, weite Teile der Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.

Neue Masche: Dreister Geburtstagsbesuch

Auf eine neue betrügerische Masche, die in Mittelfranken bekannt wurde, soll zudem hingewiesen werden. Hier erhielt eine betagte Seniorin zu ihrem Geburtstag einen Anruf, in dem der Besuch eines Mitgliedes der Kirchengemeinde angekündigt wurde. Tatsächlich "besuchte" daraufhin ein unbekannter Mann die Frau und überreichte dieser ein kleines Präsent. Die Jubilarin lud den Mann aus Höflichkeit in ihre Wohnung ein. Dort bat der Betrüger nun die Frau, ihm einen Geldschein zu wechseln. Diese ermöglichte dem "Gratulanten" in der Folge den Zugriff auf die Geldbörse der Frau. Da dem Unbekannten dabei auch der Zahlungskarte der Frau in die Hände gefallen war, rief er nach kurzer Zeit bei dieser an, gab sich als Polizeibeamter aus und verlangte nach dem Zugangscode der Karte. Erfreulicherweise durchschaute die Seniorin diesen Plan und wandte sich sofort an die Polizei.

Die Polizei bittet nun Personen mit älteren Angehörigen, diese über die genannten Betrugsmaschen zu informieren und sich diesen gegenüber als Kontaktpersonen bei Fragen zur Verfügung zu stellen. Sollten Senioren derartige Anrufe erhalten stehen natürlich auch alle Polizeidienststellen oder die Polizeieinsatzzentrale als Ansprechpartner zur Verfügung.Eine möglichst zeitnahe Mitteilung erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit polizeilicher Ermittlungserfolge.

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