In der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim erhöhten in diesem Jahr 16 von 250 Kommunen ihre Gewerbesteuerhebesätze. Die IHK kritisierte diese Belastung für Unternehmen.
"Das ist ein falsches Signal an die Firmen und potenzielle neue Arbeitgeber", sagt der Steuerexperte der IHK Regensburg, Dr. Martin Kammerer. Denn für die Standortentscheidung eines Unternehmens spielt auch die Gewerbesteuer eine Rolle. "Für Unternehmen steht die Höhe des Hebesatzes im Zusammenhang mit der Qualität der Infrastruktur einer Kommune" stellt Kammerer klar. Erhöhung auf der einen Seite ohne Verbesserungen auf der anderen verschlechtern die gefühlte Standortqualität. Besonders Kapitalgesellschaften sind teilweise sehr mobil und können bei zu hohen Hebesätzen in andere Regionen mit niedrigeren Hebesätzen - teilweise ins Ausland - abwandern, warnt Steuerexperte Kammerer.
Keine Kommune senkt Hebesatz
Erstmals seit 2010 Jahren hat keine Kommune den Hebesatz gesenkt. Bei den Erhöhungen liegt die Gemeinde Freudenberg an vorderster Stelle. Hier steigt der Hebesatz um 60 Prozentpunkte (von 320 auf 380) am stärksten. Es folgen Kallmünz, Pielenhofen und Stadlern mit 50 Punkten Erhöhung. Auch die Unternehmen in den beiden kreisfreien Städten Amberg und Weiden mussten eine Gewerbesteuererhöhung von +30 in Kauf nehmen.
Höchste und niedrigste Hebesätze
Die Kommune mit den höchsten Gewerbesteuerhebesatz im Bezirk der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim ist der Markt Rohr in Landkreis Kelheim, der mit 430 Prozent sogar über dem Hebesatz der Stadt Regensburg (425) liegt. Den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz weist ebenfalls eine Gemeinde aus dem Landkreis Kelheim aus, Herrngiersdorf mit 290 Prozentpunkten.
Die Gewerbesteuerhebesätze 2013 aller 250 Kommunen im IHK-Bezirk stehen unter www.ihk-regensburg.de > Standortpolitik > Steuern als kostenloser Download zur Verfügung.
(Bild: Jorma Bork / www.pixelio.de)
Höhere Gewerbesteuer verschlechtert Standortqualität
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG