Die Regensburger Initiative "Keine Bedienung für Nazis ? Regensburger Gastronomen zeigen Zivilcourage" erhielt den mit 1.500 Euro dotierten Josef-Felder-Preis der SPD. Der Preis erinnert an den Widerstand gegen das Ermächtigungsgesetz vor 80 Jahren.
Die Initiative "Keine Bedienung für Nazis" wurde nach einem Vorfall 2010 gegründet. Bei einem Überfall wurde damals der Barkeeper eines Regensburger Cafés von Rechtsextremen krankenhausreif geschlagen. Der Barkeeper hatte sich zwei Wochen zuvor vor eine farbige Mutter und ihr Kind gestellt, als diese von einigen aus der Angreifergruppe beleidigt worden waren.
Seit der Gründung der Initiative haben sich mehr als 160 Lokale angeschossen. Außerdem wurde eine Informationsbroschüre über die Naziszene in Regensburg erstellt. Darin finden sich Antworten auf die Fragen: Woran erkenne ich einen Nazi? Was kann ich als Gastronomiebetreiber tun, um ungewollten Einmietungen von Rechten entgegenzuwirken ohne mich schadenersatzpflichtig zu machen? Wie sollen mein Personal und ich uns verhalten, wenn bereits Rechtsextreme in mein Lokal eingedrungen sind?
Zum Preis
Mit dem Ermächtigungsgesetz hebelten die Nationalsozialisten 1933 das rechtstaatliche System der Weimarer Republik endgültig aus. Einzig die Sozialdemokraten stimmten damals gegen das Gesetz, das den Weg in eine Diktatur ebnete. Unter den Gegnern war auch der bayerische SPD-Abgeordnete Josef Felder, der für den Widerstand in das Konzentrationslager Dachau kam. Felder überlebte das Nazi-Regime und starb als letzter der mutigen Reichstagsabgeordneten im Jahr 2000 im Alter von 100 Jahren.
„Keine Bedienung für Nazis“ erhält Josef-Felder-Preis
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG