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Auf den schönen Namen "Durchwachsene Silphie" hört eine potenzielle Energiepflanze der Zukunft.. Silphie ist nach aktuellem Forschungsstand besonders geeignet, um daraus Energie zu erzeugen. Die Pflanze soll jetzt für Bioerdgas und den effektiven Grundwasserschutz eingesetzt werden.

Ähnlich dem Mais als Energiepflanze zeichnet sich Silphie durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus. Darüber hinaus ist sie besonders gut für den Anbau in äußeren Wasserschutzgebieten geeignet. Sie braucht kaum Dünger und speziell für Wasserschutzgebiete geeignete Herbizide nur im ersten Jahr. Silphie ist eine in Nordamerika beheimatete, ausdauernde und mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. "Für die REWAG ist Silphie damit ein wertvoller Beitrag zum Grundwasserschutz", erklärt  REWAG-Prokurist Karl-Wolfgang Brunner "Darüberhinaus wird die Ernte in unserer Biogasanlage Schwabelweis verarbeitet. Auch hier profitieren wir von dem Pilotprojekt."

Auf einer drei Hektar großen Fläche bei Lorenzen testen Schmack Biogas und die REWAG gemeinsam den Anbau der alternativen Energiepflanze. In Landwirt Franz Habenschaden haben die Initiatoren einen engagierten Partner gefunden. Er hat die jungen Silphie-Pflanzen vor rund einem Jahr im äußeren Wasserschutzgebiet  der REWAG eingesetzt. War die Energiepflanze im ersten Sommer noch sehr klein und ohne Ertrag, steht sie in diesem Jahr schon zwei bis drei Meter hoch und ist in voller Blüte. Franz Habenschaden erwartet eine gute Ernte. Mindestens so viel Ertrag wie Mais soll Silphie bringen. Über 40 Tonnen pro Hektar werden es voraussichtlich in diesem Jahr sein, mehr als 50 Tonnen pro Hektar werden für das kommende Jahr erwartet, wenn alle Pflanzen ihre volle Größe erreicht haben. Im Vergleich dazu liegen die Erträge bei etwa 53 Tonnen pro Hektar beim Mais im Bereich der REGAS-Biogasanlage Kallmünz-Eich. Ein durchaus ähnliches Ergebnis also. Die Energiepflanze Silphie ist im Vergleich zum einjährigen Mais in ihrer Aufzucht aber weitaus unkomplizierter. Deshalb wird nun Silphie als potenzielle Alternative zu den bisher gängigen Energiepflanzen getestet. Zu drei verschiedenen Terminen wurde Silphie im Frühjahr 2012 gepflanzt.

Grundwasserschutz

"Wir haben hier eine absolute Win-win-Situation", freut sich REWAG-Wasserexperte Karlheinz Hanke. "Wir testen einen potentiellen Energielieferanten und betreiben nachhaltigen Grundwasserschutz." Das Silphie-Feld befindet sich im Einzugsbereich des Wasserwerks Sallern, aus dem 80 Prozent des Regensburger Trinkwassers stammen. Hier pflegt die REWAG schon seit rund 15 Jahren eine intensive Kooperation mit den Landwirten. Auf Basis vertraglich geregelter Bewirtschaftungsvereinbarungen honoriert die REWAG deshalb geringe Stickstoffgehalte im Boden oder den Anbau bestimmter Fruchtarten mit Prämienzahlungen. Ziel ist es, die Grundwasserqualität langfristig zu sichern. Dabei soll vor allem der Nitrateintrag aus der Landwirtschaft ins Grundwasser reduziert werden. "Gemeinsam mit unserem landwirtschaftlichen Berater Wolfgang Hutterer beraten und unterstützen wir die Landwirte, die Flächen in unserem Wasserschutzgebiet bewirtschaften, bei allen Fragen zur Düngung und zum Pflanzenbau", beschreibt Karlheinz Hanke die Zusammenarbeit. "Zusammen mit Herrn Hutterer haben wir auch das Projekt Silphie in Angriff genommen." Im ersten Pflanzjahr waren die Kosten für die beteiligten Partner sehr hoch. Erträge gab es dagegen noch keine. Für Landwirt Franz Habenschaden ein wirtschaftliches Risiko, das über eine Sondervereinbarung mit der REWAG und Schmack Biogas aufgefangen wird, da sich die beiden Unternehmen die Kosten für das Projekt teilen.
 
Energie aus Silphie


Mitte bis Ende August soll die Silphie in Lorenzen geerntet werden und wird dann in der REWAG-Biogasanlage in Schwabelweis verarbeitet. In dieser Anlage werden im Jahr knapp 17 Millionen Kilowattstunden (kWh) Biogas produziert. In einem Blockheizkraftwerk (BKHW) wird das Biogas in rund 6 Millionen kWh Strom und fast 4 Millionen kWh Wärme pro Jahr umgewandelt. Der Strom, der den Bedarf von circa 1.700 Haushalten deckt, wird ins Stromnetz eingespeist, die Wärme trocknet den Kalk im angrenzenden Werk von Walhalla Kalk.

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