Er gehört zu Regensburg wie die Steinerne Brücke oder der Dom. Doch seit dem 27. Dezember 2012 hat er an Glanz verloren. Dem Regensburger Bruckmandl fehlt sein rechter Arm. Doch nun gibt es Hoffnung: Das Wahrzeichen wird voraussichtlich im Jahre 2015 renoviert.
Jeder Regensburger kennt wohl die Sage um das berühmte Bruckmandl. Diese besagt, dass der Brückenbaumeister und der Dombaumeister damals eine Wette darüber abschlossen, wer sein Werk zuerst fertigstellen würde. Ersterer ließ sich deswegen auf einen Pakt mit dem Teufel ein, woraufhin der Bau der Brücke nur elf Jahre dauerte, die Errichtung des Doms hingegen 250 Jahre. Als Lohn forderte der Teufel jedoch die ersten drei Seelen, die die fertiggestellte Brücke betraten. Um sich selbst und andere Menschen zu retten, führte der Brückenbaumeister den Beelzebub allerdings hinters Licht und jagte einen Hund sowie zwei Hähne über die Brücke. Der Teufel war darüber so erbost, dass er versuchte, die Steinerne Brücke wieder zu zerstören. Dies gelang ihm bekanntermaßen aber nicht. Darum sprang er von dieser aus in die Donau, um zurück zur Hölle zu fahren, wodurch der Sage nach der Donaustrudel entstand. Das Bruckmandl stellt den Brückenbaumeister dar, der in südlicher Richtung zum Dom blickt, um zu beobachten, wie weit dessen Bau schon fortgeschritten ist.
Anscheinend hat der Brückenbaumeister im Endeffekt doch noch seine Strafe für den Betrug des Teufels erhalten: Als die Stadtführerin Hildegard Zweck am Donnerstag, dem 27. Dezember 2012, eine Berliner Touristengruppe zum Bruckmandl dirigierte, stellte sie entsetzt fest, dass dessen rechter Arm fehlte. Tagelang suchten Taucher nach dem verloren gegangenen Stück Stein in der Donau, doch der Arm bleibt nach wie vor verschwunden.
Spenden ermöglichen eine Sanierung
Nun aber ist es endlich soweit: Das Wahrzeichen des Welterbes wird renoviert. Zwar erst im Jahr 2015 oder 2016, aber immerhin um den finanziellen Aspekt muss man sich keine Sorgen mehr machen. Bei einem Pressetermin am Dienstag, dem 13. August 2013, in der Historischen Wurstkuchl eröffnete Hermann Goß, dass der im Jahre 2007 gegründete Verein "Kulturfonds Regensburg ? Die Förderer" Spenden in Höhe von 5.715,50 Euro für die Sanierung des Bruckmandls gesammelt habe. Hermann Goß ist der zweite Vorsitzende des Verbands und gleichzeitig Direktor der Brauerei Bischofshof, die einen Cent vom Verkauf jeder Flasche ihres Bruckmandl-Biers spendeten. Allein dadurch kamen bereits 2.600 Euro zustande. Die Historische Wurstkuchl stiftete zudem 2.300 Euro. Klemens Unger, der erste Vorsitzende des Vereins und seit 1999 Kulturreferent der Stadt Regensburg , erläuterte außerdem, dass die Statue erst zusammen mit dem Brückenabschnitt, auf dem sie platziert ist, renoviert wird, da dann das Brückengeländer sowieso entfernt werden muss. Eine frühere Sanierung des Bruckmandls wäre "wenig ökonomisch" und viel zu teuer, da ein Kran und ein Gerüst aufgestellt werden müssten.
Eines ist zumindest sicher: Sobald das arm(los)e Bruckmandl endlich wieder im Besitz aller Körperteile ist, soll dies gebührend mit einem großen Brückenfest gefeiert werden.
Neuer Arm für´s Bruckmandl
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