Psychologen der Uni Regensburg haben herausgefunden, dass unsere Motorik von Vorhersagbarkeit profitiert. So passt sich unser kognitives System an, wenn Ereignisse zeitlich vorhersagbar sind. Stellen wir z.B. beim Sport fest, dass unser Gegner bei längerem Zögern übermäßig oft nach links aufschlägt, stellen wir unsere Spielweise intuitiv um.
Die Forscher um Dr. Roland Thomaschke und Prof. Dr. Gesine Dreisbach untersuchten darüber hinaus, welche Hirnsysteme dabei am stärksten eingebunden sind. In einem Experiment zeigte sich, dass gerade das motorische System ? nicht aber das visuelle ? von solchen Vorhersagbarkeiten profitiert. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Psychological Science" veröffentlicht (DOI: 10.1177/0956797612469411).
Vorhersagbarkeit bestimmt unser Leben
Erwartungen oder Vorhersagbarkeiten bestimmen unser Leben. Sie beeinflussen unser Handeln und die Planung von künftigen Aktionen. Solche Erwartungen sind in der Regel zeitspezifisch; das heißt, verschiedene Ereignisse werden zu verschiedenen Zeitpunkten erwartet. Beim Drücken der Taste "Cappuccino" an einem Kaffeeautomaten erwartet man beispielsweise, dass man sein Heißgetränk innerhalb eines Intervalls von drei bis vier Sekunden erhält und genießen kann. Sollte sich der Zeitraum aber auf über zwanzig Sekunden ausdehnen, erwarten wir etwas anderes: nämlich, dass der Kaffeeautomat uns eine Fehlermeldung anzeigt. Ähnlich verhält es sich beim Surfen im Internet. Bei der Eingabe einer URL-Adresse erwarten wir, dass die entsprechende Seite zügig geladen wird; unser Optimismus sinkt kontinuierlich, je länger der Prozess dauert (bis schließlich eher eine Fehlermeldung erwartet wird).
Ein Experiment gibt Aufschluss
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
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