Landkreis legt 2020-Dokumentation vor
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112 Seiten umfasst die Dokumentation "Gemeinde-Landkreis-Region 2020", die Landrat Herbert Mirbeth bei der letzten Kreistagssitzung vorlegte. Detailliert wird hierin die 2020-Arbeit in den Gemeinden und den Arbeitsgruppen des Kreistags festgehalten und in vielen Aufgabenfeldern dargelegt, welche Herausforderungen und Ziele in den nächsten Jahren die Wege in den kommunalen und regionalen Gremien bestimmen können ? oder auch müssen.
"Wenn "2020" in den kommenden Wochen und Monaten vielleicht sogar zum Steinbruch für die Parteien und Wählergruppen für die Arbeitsperiode 2014-2020 wird, dann kann die Saat vom Ammersee so richtig aufgehen", schloss Mirbeth seine Zusammenfassung bei der Vorlage des Papiers. Die Dokumentation 2020 kann auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-regensburg.de heruntergeladen werden. "Saat vom Ammersee" deshalb, da sich der Kreistag im Oktober 2012 zum Abschluss seines 2020-Projekts drei Tage am Ammersee im Rahmen einer Klausurtagung traf und in intensiver Detailarbeit die Endpunkte der Einzelberatungen festlegte. Voraus gingen 35 Gemeindebesuche des Landrats, die sich vom Oktober 2011 bis Juli 2012 hinzogen. Parallel dazu tagten die vier Arbeitsgruppen des Kreistags unter der jeweiligen Leitung der Kreisräte Dr. Rudolf Ebneth (Wirtschaft), Rainer Hummel (Umwelt), Wolfgang Gruber (Soziales) und Joseph Karl (gesellschaftlicher Konsens) in insgesamt 44 Sitzungen.
Ein Mammutprojekt, das, so der Landrat, am Ende auch diejenigen überzeugte, welche das im Januar 2010 intern auf den Weg gebrachte Projekt anfangs skeptisch beurteilten. Eine "Positionsbestimmung aus der Rückschau und der Blick nach vorn sollte es sein und dabei sensibilisieren für das, was uns in den kommenden Monaten und Jahren in den kommunalpolitischen Feldern in unserem Landkreis und in unserer Region beschäftigen wird" fasste Mirbeth seine Überlegung für das Projekt zusammen. In den Einzelergebnissen wurde daher nicht nur jeweils die Problemlage beschrieben, sondern auch ganz konkret an Lösungsvorschlägen gearbeitet.
Durch viele Arbeitsfelder zieht sich das Problem der alternden Gesellschaft, eine Entwicklung, die auch vor dem Landkreis Regensburg nicht Halt macht. "Die Altersgruppe 75+ wird in 15 Jahren um zwei Drittel anwachsen, weshalb diese Veränderung der gesellschaftlichen Struktur Einfluss auf alle Tätigkeitsfelder haben wird, denn gleichzeitig müssen wir eine radikale Verringerung der jungen Menschen zur Kenntnis nehmen", mahnt der Landrat, diese Entwicklung ständig verantwortungsbewusst bei den Entscheidungen vor Augen zu haben. Mirbeth fordert daher eine nachhaltige Haushaltspolitik, denn was jetzt mit noch relativ vollen Kassen geschaffen wird, muss später eine erheblich geringere junge aktive Bevölkerungsgruppe bei rückläufigen Steuereinkünften unterhalten. Der negativen "Schichtung" mit vielen Seniorinnen und Senioren wollen Mirbeth und der Kreistag durch einen flächendeckenden Ausbau der Nachbarschaftshilfe-Vereine begegnen, deren gute Ansätze in den einzelnen Gemeinden noch mehr Kraft gewidmet werden müsse.
Konkrete Lösungsvorschläge enthält das Papier auch für das "schnelle Internet", denn die augenblicklichen Lösungen können nur in einer verstärkten Koordination auf Landkreisebene zukunftsfähig weitergeführt werden, ist sich der Kreistag einig. Eine andere Sorge, welche den Landrat schon seit längerer Zeit "umtreibt", ist die drohende Leerstandsproblematik in den alten Ortskernen und auch in den Dörfern des Landkreises. Mit einem aus der 2020-Arbeit schon herausgewachsenen "Leerstandsmanagement" will der Kreistag schon im Herbst mit konkreten ersten Schritten den Versuch einer Gegensteuerung unternehmen. Viele weitere Felder konkreter Umsetzungsschritte finden sich in dem Papier, das auf eine Realisierung ausgerichtet ist und kein "theoretisches Werk für den Aktenordner" sein soll, wie Mirbeth im Kreistag noch einmal nachdrücklich betonte. Deshalb werden die vier Arbeitsgruppenleiter auch bei der geplanten Bürgermeisterkonferenz Ende Oktober mit in den Reihen der Rathauschefs sitzen und die Impulse für weitere Umsetzungsschritte begleiten.
Der Ort für die Bürgermeisterkonferenz ist, so der Landrat, ganz bewusst wieder an das Ufer des Ammersees gelegt, dort wo der letzte Schliff für die 2020-Wegweisung der Landkreispolitik vor einem Jahr gelegt wurde.