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Nachdem die Revision seines Verteidigers vom Bundesgerichtshof verworfen wurde, setzte sich Thomas Lankes, bekannt als der Strohballenmörder, nun nach Brasilien ab. Er soll im Jahr 2007 seinen Onkel aus Habgier und Geldnot ermordet haben, beteuert aber seine Unschuld.

Thomas Lankes träumte immer vom großen Geld und Ruhm. Der 33-Jährige versuchte sich schon als Profi-Boxer und erfolgreicher Geschäftsmann. Seine Firma SarCon steht für "Perfect World Marketing" -, sein Projekt "Born to be rich ? Success Academy" verspricht jedem (wie der Name schon sagt) Erfolg und Reichtum und seine Schulden wird man mit seiner Software XIP321 leicht los. Angeblich.  Doch Thomas Lankes hat von diesen Sachen nichts erreicht, wie ihm das Landgericht Regensburg im Dezember 2012 nachwies. Bisher hat er an keinem einzigen offiziellen Box-Kampf teilgenommen, seine Firma ist alles andere als erfolgreich und Schulden hat er sich höchstens selbst aufgeladen. Karriere machte er höchstens im Betrügen, indem er Kontoauszüge fälschte. Aber trieb ihn seine Ruhmessucht sogar zum Mord?

Fingerabdrücke, aber keine Tatwaffe

In der Faschingswoche 2007 fand eine polnische Erntehelferin in der Nähe des Straubinger Zoos zwischen zwei Strohballen die Leiche des Onkels von Thomas Lankes. Schnell geriet der Neffe unter Tatverdacht, da er in den darauffolgenden Tagen bei verschiedenen Gläubigern mit Bargeld Schulden zurückzahlte, sich bei Vernehmungen in Widersprüche verwickelte und sein Fingerabdruck auf einem Geldschein gefunden wurde, der angeblich dem erwürgten Opfer gehörte. Und bis heute ist unklar, ob Lankes wirklich der Mörder ist, denn weder die Tatzeit noch der Tatort konnten je ermittelt werden und von einer Tatwaffe fehlt nach wie vor die Spur. Der Bruder des Toten ist jedoch weiterhin von der Schuld seines Neffen überzeugt. Er strebte in bisher jedem Prozess eine Nebenklage an.

Der Angeklagte wurde bei der ersten Verhandlung im Jahr 2008 freigesprochen, woraufhin er nach Südamerika zog und eine Brasilianerin heiratete. Vier Jahre später wurde der Fall neu aufgerollt und Thomas Lankes wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Sein Rechtsanwalt Michael Haizmann legte sofort Revision ein, weswegen Lankes zunächst auf freien Fuß kam. Nun wurde allerdings die Revision vom Bundesgerichtshof verworfen, was bedeutet, dass der Tatverdächtige zurück ins Gefängnis muss. Doch der ist mittlerweile untergetaucht.

Wie das passieren konnte? Laut Oberstaatsanwalt Klaus Dieter Fiedler wurde die Verteidigung offenbar nur brieflich über die folgenschwere Entscheidung informiert, während der Staatsanwaltschaft sämtliche Akten zugeschickt wurden, was normalerweise etwas länger dauert. Somit hatte der "Strohballenmörder" etwas Vorsprung und konnte fliehen.

Thomas Lankes meldete sich gestern, am 28. August, telefonisch bei der BILD-Zeitung und beteuerte seine Unschuld. Zudem erklärte er, er sei geflohen, da er von den wahren Mördern seines Onkels bedroht wurde. Er hätte bereits in Brasilien mithilfe der französischen Botschaft mit dem Bundeskriminalamt Kontakt aufgenommen.

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