Die Notrufnummer 110 kennt bereits jedes Grundschulkind. Dennoch sollte sie nicht leichtfertig gewählt werden, denn die Polizei hat alle Hände voll damit zu tun, in echten Notsituationen beizustehen. An manchen Tagen gehen bis zu 700 Anrufe ein.
Der Notruf 110 ist kostenlos. Das ist auch gut so, denn so können Bürger, die in eine Notsituation geraten sind, schnelle und kompetente Hilfe herbeirufen. Nun ist das mit der subjektiven Notistuation leider so eine Sache. Eine Auslegungssache nämlich. Denn viele Bürger nutzen den kostenlosen Notruf dazu, um die Uhrzeit zu erfragen, Taxis zu bestellen oder um nach dem suffbedingten Rauswurf aus einer Diskothek wieder "polizeilichen" Zugang zu bekommen.
Manchmal gar erreichen die Beamten auch noch kuriosere Anrufe, wenn beispielsweise eine völlig aufgelöste Hausfrau fragt, wie denn die Mikrowelle zu bedienen sei.
Es "landen" in der Einsatzzentrale (EZ) aber auch Anrufe einsamer Menschen, die in ihrer "Not" die 110 wählen, einfach um einen Gesprächspartner zu haben. Doch das wissen die Beamten am anderen Ende der Leitung dann, hören geduldig zu und sobald ein neuer Notruf eingeht, wird dem Gespräch dann ein Ende gesetzt.
Die Notrufstellen sind rund um die Uhr besetzt und die Beamten in der Einsatzzentrale nehmen jeden Anruf entgegen, aber dennoch muss den Bürgern klar sein, dass die Polizei keine Telefonauskunft oder -vermittlungsstelle ist. Dafür gibt es andere Rufnummern. Wer aus Spaß an der Freude den Notruf wählt ud sich einen Scherz mit den Beamten erlaubt, dem droht ein saftiges Bußgeld oder gar eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Denn die mißbräuchliche Nutzung des Notrufs ist ein Strafbestand.
Was passiert eigentlich, wenn ein Notruf eingeht?
Um zu verstehen, wie wichtig es ist, seine persönliche "Notsituation" als solche richtig einzuschätzen, erläutern die Beamten des PP Oberpfalz, was sich hinter den Kulissen abspielt, wenn ein Notruf eingeht.
Wählt der Anrufer die 110, so dokumentiert der Polizeibeamte am anderen Ende der Leitung sämtliche Details des Gesprächs. Alle Angaben werden ganz präzise und sekundengenau aufgezeichnet. Direkt danach koordiniert der agierende Funkdisponent die benötigten Fahrzeuge und beordert sie dorthin, wo sie gebraucht werden. Er verständigt auch Abschlepp- und Rettungsdienste, Behörden, Rundfunkstationen oder Angehörige, manchmal auch Seelsorger und Kriseninterventionsteams.
Ein Satz fällt im Gespräch mit den tangierten Beamtinnen und Beamten sehr oft, nämlich der, dass jeder Anruf zu Notfällen willkommen ist - er kann ein wichtiger, ergänzender Baustein zu bereits bekannten Fakten sein und im Ernstfall sogar Leben retten.
Die Polizei ist undd bleibt in Deutschland der "Freund und Helfer" und daher ist auch jeder Notruf willkommen, der auch einer ist. Benötigt jemand abseits einer Notlage die Telefonnummer seiner Polizeidienststelle so findet sich diese in den Telefonbüchern und natürlich auch im Internet.
Hilfe, mein Goldfisch hat Fieber!
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