Das Problem der Geruchsbelastung durch die Zwiebeltrocknungsanlage in Alteglofsheim ist gelöst. Nachdem es Beschwerden der Bürgerinitiative über den Zwiebelgeruch gehagelt hatte, wurde ein Bogensieb in den Abwasserkanal eingebaut, der dem strengen Geruch nun ein Ende bereiten soll.
Mit dem Bogensieb werden Feinpartikel der Zwiebel zurückgehalten und gelangen nicht mehr ins Abwasser. Aus dem Kanal kommt kein Zwiebelgeruch mehr. Landrat Herbert Mirbeth wertet diesen Erfolg als ersten Etappensieg der gemeinsamen Bemühungen, den Zwiebelgeruch in Alteglofsheim zu reduzieren.
Der Landrat hatte die Vertreter der Bürgerinitiative, die beiden Bürgermeister von Alteglofsheim und Köfering, den Betreiber der Anlage und Vertreter des Abwasserzweckverbands Pfattertal zum gemeinsamen Gespräch ins Landratsamt eingeladen, um konstruktiv nach Lösungen für die noch bestehende Abluftproblematik zu suchen. Die Hoffnungen ruhen derzeit auf einem Gutachten zur Abluftgeschwindigkeit im Kamin der Anlage, das Ende Oktober vorliegen soll. In dem Gutachten wird überprüft, ob durch die Erhöhung der Abluftgeschwindigkeit von 13 auf 16 Meter pro Sekunde die Geruchshäufigkeit minimiert werden kann. Albert Mehrl, Umweltschutzingenieur des Landratsamts, geht davon aus, dass dadurch die Abluft besser verdünnt wird und die Geruchsbelastung sinkt.
Der Landrat hatte bereits im Januar 2013 die Vertreter der Bürgerinitiative und die Gemeinderäte von Alteglofsheim und Köfering eingeladen und zusammen mit Hans Lichtinger, dem Geschäftsführer der Bayerischen Trockenzwiebel GmbH (BTZ), die Anlage vor Ort besichtigt. Bereits damals war vereinbart worden, nicht gegeneinander sondern miteinander an der Lösung des Problems zu arbeiten. Die zwei wichtigsten Ziele waren damals die Kanalproblematik und die Abluftproblematik in den Griff zu bekommen. Vertreter des Landratsamts, der Gemeinden und des Wasserwirtschaftsamtes, der Bürgerinitiative und des Abwasserzweckverbands trafen sich nochmals im Mai 2013 und besprachen den Maßnahmenkatalog dazu. Durch den Einbau des Bogensiebs an der Bandwaschanlage wurde die Kanalproblematik gelöst. Als freiwillige Verbesserungsmaßnahme zur Verringerung der Abluft baute die BTZ die Windsichter um. Bereits seit Anfang 2013 wird die Abluft der Mühle thermisch behandelt.
Karl-Heinz Neumann von der Bürgerinitiative betonte beim Treffen im Landratsamt, dass es immer noch nach Zwiebeln stinke und wies auf entsprechende Aufzeichnungen hin. "Man kann die Betten nicht raushängen", so Neumann. Auch Helmut Stiegler, 1. Bürgermeister von Alteglofsheim, bemängelte, dass es noch immer keinen Durchbruch bei der Lösung des Abluftproblems gegeben habe. Hans Lichtinger betonte indes, dass man sehr viel auf freiwilliger Basis unternommen habe, so werde mittlerweile die gesamte Abluft der Weiterverarbeitung von ca. 30.000 m³/h zurückgehalten oder thermisch behandelt. Die Maßnahmen aber letztendlich zu einer Geruchsminimierung geführt haben, jedoch zu keiner vollständigen Beseitigung. Ein Gutachten belege zudem, dass die BTZ unter den gesetzlich zulässigen Immissionswerten liege. "Der Zwiebelgeruch duftet oder stinkt im legalen Bereich", so Lichtinger.
Landrat Herbert Mirbeth regte an, einen neuen Informationsstrang direkt zwischen der Bürgerinitiative und der BTZ aufzubauen. Die Bürgerinitiative erklärte sich bereit, ihre Aufzeichnungen bezüglich der Geruchsausdünstungen dem Betriebsleiter zuzumailen. Dieser könne dann überprüfen, ob es möglicherweise zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei und der Bürgerinitiative direkt berichten.
Sobald die Ergebnisse der Untersuchungen zur Erhöhung der Abluftgeschwindigkeit vorliegen, wollen sich die Beteiligten wieder an einen Tisch setzen.
Dicke Luft in Alteglofsheim
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG