Die Zwischenbilanz zum Blitzermarathon fällt durchaus positiv aus. So sank das Geschwindigkeitsniveau in Bayern deutlich. Bei mehr als 270.000 kontrollierten Fahrzeugen wurden rund 6.700 Geschwindigkeitsverstöße gemessen. Noch bis zum 17. Oktober sollen weitere Kontrollen durchgeführt werden.
"Schon jetzt zeichnet sich ab, dass unser erster Bayerischer Blitzmarathon ein voller Erfolg wird", hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München als erste Zwischenbilanz gezogen. "Wir haben während des bundesweiten 24-Stunden-Blitzmarathons bayernweit mehr als 270.000 Fahrzeuge kontrolliert und dabei rund 6.700 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt." Mit 1,6 Prozent liege die Beanstandungsquote deutlich unter dem Durchschnitt normaler Geschwindigkeitskontrollen von rund drei Prozent. "Damit sind wir unserem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, dass auf Bayerns Straßen langsamer und damit sicherer gefahren wird", zeigte sich der Innenminister zufrieden und betonte gleichzeitig: "Wir werden den Bayerischen Blitzmarathon mit rund 1.500 Messstellen und etwa 2.200 Kontrollpersonen noch bis 17. Oktober fortführen." Schwerpunkt seien die Landstraßen.
Durch den auf eine Woche ausgedehnten Kontrollzeitraum erhofft sich Herrmann einen noch nachhaltigeren Effekt: "Wir wollen, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger dauerhaft besser an die Geschwindigkeitslimits halten. Denn schon wenige Stundenkilometer zu schnell können im Ernstfall den Tod oder schwere Verletzungen bedeuten." Nachdem die Liste mit den Messstellen veröffentlicht wurde und im Internet unter www.sichermobil.bayern.de zur Verfügung steht, könne sich jeder entsprechend infomieren. "Alle Verkehrsteilnehmer sollen sich das Thema 'Geschwindigkeit' wieder bewusst vor Augen führen", erläuterte Herrmann. "Dass 2012 allein in Bayern 215 Menschen ihr Leben wegen überhöhter Geschwindigkeit verloren haben, sollte jeden wachrütteln."
Trauriger (Geschwindigkeits-)Rekord
Als absolut unerschrocken hat sich ein Raser aus Oberfranken erwiesen. Obwohl der Blitzmarathon schon seit Tagen in aller Munde ist, war der Fahrer gestern kurz vor Mitternacht im Landkreis Hof auf der Bundesstraße 173 mit 193 Stundenkilometern fast doppelt so schnell unterwegs, wie die erlaubten 100. Das Geschwindigkeitsmessgerät der Polizei konnte trotzdem ein gestochen scharfes Foto vom Verkehrssünder schießen. Besonders pikant: Die Fahrbahn war nass und an dieser Stelle ? einer Senke zwischen der Abzweigung nach Berg und Bugspitze - kamen am 15. Juni 2006 vier junge Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben. "Das ist absolut unverantwortlich und rücksichtslos", kommentierte der Innenminister das Verhalten des Rasers. "1.200 Euro Geldbuße, vier Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot sind ein hoffentlich nachhaltiger Denkzettel für die Zukunft."
Der Bayerische Blitzmarathon findet vom 10. bis zum 17. Oktober im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 'Bayern mobil ? sicher ans Ziel' statt. Der Innenminister kündigte auch nach der Kontrollwoche verstärkte Geschwindigkeitskontrollen an.
Zwischenbilanz zum Blitzermarathon
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG