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Statistisch gesehen sind Männer zwar häufiger von Herzerkrankungen betroffen, doch gerade in zunehmenden Alter erhöht sich auch der Anteil der Frauen, bei denen eine Herzschwäche (Insuffizienz) diagnostiziert wird. Leider jedoch bleiben Frauen im Vergleich zu Männern oft medizinisch unterversorgt.

Das Problem: "Frauen müssen quasi erst beweisen, dass sie genau so herzkrank sind wie Männer. Dadurch erhalten Frauen erst später Katheteruntersuchungen und notwendige Bypassoperationen. Auch die intensivmedizinsche Betreuung verzögert sich", warnt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK anlässlich der diesjährigen Herzwochen vom 1. bis 30. November.
 
Unterschiede auch bei Ursache und Diagnose
Während bei Männern häufig ein Herzinfarkt vorangegangen ist, müssen Frauen mit Bluthochdruck und Diabetes besonders acht auf ihr Herz geben, da sich beide Krankheiten als besondere Risikofaktoren auswirken können. "Die Symptome für eine Herzinsuffizienz wie Atemnot, Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Herz-Rhythmus-Störungen treten bei Frauen oft schwächer auf. Sie gehen folglich später zum Arzt, die Diagnose und damit auch die Behandlung verzögern sich", erklärt Marschall.
 
Prävention und Bewegung
Angesichts der medizinischen Unterversorgung von Frauen mit Herzschwäche spielt die Vorsorge eine besonders wichtige Rolle. "Zwar besteht für Frauen außerhalb normaler Routineuntersuchungen keine Notwendigkeit, sich vorsorglich untersuchen zu lassen. Diese Check-Ups sollten sie aber, ebenso wie Männer, unbedingt wahrnehmen", betont Marschall. Für beide Geschlechter gilt außerdem: Gesunde Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sowie ausreichende Bewegung helfen dem Herzen, im Takt zu bleiben. Ein gezieltes Ausdauertraining etwa kann die Leistungsfähigkeit des Herzens steigern, auch das Sterberisiko verringert sich. Allerdings warnt Marschall: "Ein Sportprogramm sollte unbedingt mit einem Kardiologen besprochen werden, um die individuelle Leistungsfähigkeit zu abzustimmen."

(Bilder: BARMER GEK)

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