Osram gewinnt Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt
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Das Bundesumweltministerium und der BDI zeichnen ein Beleuchtungskonzept für Regionen abseits von Stromnetzen aus. Rund 1,3 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zum Stromnetz und sind in puncto Beleuchtung von offenem Feuer oder Leuchten abhängig, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, hat Osram ein Beleuchtungskonzept (Off-Grid Lighting Konzept) entwickelt, das alle Aspekte von Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Für das Konzept erhielt Osram nun den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt in der Kategorie "Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer". Verliehen wurde der Preis vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). "Wir sind stolz auf den Preis für unser Off-Grid Lighting Konzept. Wir bringen sichere und klimaschonende Beleuchtung in netzferne Regionen, helfen den Menschen und der Wirtschaft vor Ort und legen dabei hohen Wert auf die Umwelt ", so Constantin Birnstiel, Chief Sustainability Officer bei Osram.
Das Off-Grid Konzept wurde 2008 von Osram ins Leben gerufen, um Menschen in abgelegenen Regionen Zugang zu einer bezahlbaren und klimaschonenden Beleuchtung zu ermöglichen. Entsprechend dem Triple-Bottom-Line-Prinzip werden dabei die Aspekte Wirtschaft, Soziales und Umwelt gleichberechtigt berücksichtigt: Menschen erhalten Zugang zu effizienter Beleuchtung und sauberem Wasser (Soziales), Solarenergie ersetzt fossile Brennstoffe, die für die Lichterzeugung benötigt werden und spart dabei Emissionen von Kohlendioxid (CO2) ein. Des Weiteren werden direkt und indirekt Arbeitsplätze geschaffen (Wirtschaft).
Am Viktoriasee in Kenia entstanden in einem Projekt dazu zunächst drei solarbetriebene Energiestationen (Englisch: Hubs). Dort können Anwohner akkubetriebene Leuchten leihen und diese gegen eine geringe Gebühr wieder aufladen. Die effizienten Leuchten ersetzen Petroleumlaternen und bieten im Vergleich eine monetäre Ersparnis von etwa einem Drittel. Gleichzeitig sinken die Brandgefahr und das Potential der Gesundheitsschädigung.
Neben Haushalten nutzen vor allem Fischer die aufladbaren Leuchten der Hubs. Die Fischer können bei ihrer Arbeit nachts auf Petroleum verzichten, welches rund um den See jährlich 50.000 Tonnen CO2 verursacht. Insgesamt leben rund 175.000 Fischer am Viktoriasee.
Gemeinsam mit mehreren Projektpartnern erweitert Osram das Projekt in Kenia derzeit um fünf Hubs. Hier haben die Anwohner neben dem Ausleihen und Wiederaufladen der Leuchten auch die Möglichkeit, Mobiltelefone zu laden, ein Internetcafé zu nutzen und Trinkwasser zu kaufen, das gefiltert und mittels UV-Licht entkeimt wurde.
Laut einer Schätzung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) werden jedes Jahr 25 Milliarden Liter Petroleum und 1,4 Millionen Tonnen Kerzen zur Lichtgewinnung verbrannt. Dadurch werden etwa 74 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen.
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Bild: Die Fischer am Viktoriasee können energieeffiziente Lampen anstatt Petroleumlaternen nutzen.
(Foto: OSRAM)