Umwelttechnik – Branche wächst dynamisch
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Klimawandel, Rohstoffverknappung und Umweltverschmutzung sind die Megatrends des 21. Jahrhunderts. Ihnen folgt die Nachfrage nach ressourcenschonender Produktion und umweltschonenden Technologien. Eine Studie der IHK präsentiert, in welchem Maße sich Firmen aus der Oberpfalz und dem Lkr. Kelheim in dieser jungen Branche positionieren.
Wie stark haben sich Firmen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim in dieser jungen Branche bereits positioniert? Dieser Frage ist IHK-Umweltexperte Werner Beck nachgegangen und hat die Ergebnisse seiner Untersuchung in einer Broschüre vorgelegt. "Branchenprofile im Portrait ? Umwelttechnik" betrachtet die Entwicklung der einzelnen Unternehmen und stellt fest: Die meisten Firmen, die heute zur Branche der Umwelttechnik zählen, haben sich nicht als solche gegründet. Sie kommen aus traditionellen Industriezweigen, sind metall-, textil- oder kunststoffverarbeitende Betriebe und haben sich gemeinsam mit ihren Kunden zu Unternehmen der Umwelttechnik entwickelt. Insofern gehören diese Betriebe heute zwei Branchen an, zum einen der Herkunftsbranche und zum anderen der relativ jungen Umwelttechnik. Diese Selbsteinschätzung der Umweltbranche ist kein Widerspruch, vielmehr wird darin ihr Wesen deutlich. Die Umwelttechnik hat traditionelle Technologien erweitert, neu definiert, neu zusammengesetzt und mit neuen Funktionen belegt.
Umwelttechnik ist Querschnittsbranche
Die Huber SE in Berching beispielsweise war einst Industrieschlosserei und ist heute weltweit Marktführer, wenn es um Filteranlagen, um so genannte nachhaltige Wasserver- und -entsorgung geht. "Mit mehr als 33.000 installierten Anlagen trägt Huber zur Lösung der weltweiten Wasserproblematik bei", fasst ein Sprecher des Unternehmens zusammen. Oder das kunststoffverarbeitende Unternehmen emz Hanauer in Nabburg, groß geworden als Zulieferbetrieb für die Elektrogeräteindustrie, konnte die Umwelttechnik aufgrund der hohen Nachfrage (nach was?) in Italien ausbauen. Irema Filter belieferte vor Jahrzehnten Arztpraxen und Krankenhäuser mit im Akkord genähtem textilem Mundschutz und war jüngst als Experte für Filtermedien auf einer der Leitmessen, der Filtration in Chicago, vertreten.
Schwerpunkt im Landkreis Neumarkt
Von den rund 2.800 Beschäftigten in der Umwelttechnik im IHK-Bezirk, die in 61 Betrieben mit über 10 Beschäftigten arbeiten, sind die mit Abstand meisten im Landkreis Neumarkt anzutreffen. Das liegt insbesondere an der Firma Huber SE, die hier ihren Firmensitz hat. Rund 22 Prozent aller industriellen Arbeitsplätze der Branche im IHK Bezirk entfallen alleine auf diese Firma. Insgesamt wird die Umwelttechnik in der Region allerdings von kleinen bis mittelgroßen Betrieben dominiert.
Hochschulen und Betriebe Hand in Hand
Umwelttechnikunternehmen sind hoch spezialisiert und innovativ. Knapp 40 Prozent betreiben aktiv Forschung und Entwicklung, unterstützt von wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Hochschulen der Region wiederum profilieren sich durch ihre starke Konzentration auf Fragen der Umwelttechnik. Sie bieten Studiengänge wie "Umwelttechnik", "Gebäudeklimatik" oder "Environmental Engineering" an.
Die IHK hat die Szene der Umwelttechnik in einem ihrer Branchenprofile unter die Lupe genommen. Die Veröffentlichung liegt jetzt als zweiter Band in der IHK-Reihe "Branchenprofile im Portrait" vor. Ziel dieser Publikationen ist es, die Potenziale neuer Industriezweige in der Region zu analysieren.
Interessierte können die Broschüre "Branchenprofile im Portrait ? Umwelttechnik" unter www.ihk-regensburg.de herunterladen oder bei Edith Wittmann Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0941 ? 5694-243 bestellen.
(Bildunterschrift: Elektronische Müllschleuse. Die Firma emz-Hanauer hat bei diesen in Italien gebräuchlichen Abfallerfassungssystemen einen Marktanteil von rund 70 Prozent. Quelle: IHK)