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Die genetisch veränderte Maissorte 1507 wird künftig wohl auch in EU-Ländern angebaut werden. Bei der Abstimmung in Brüssel waren es zu wenig Staaten, die sich für ein klares Verbot aussprachen. Deutschland enthielt sich. Nun liegt es an der EU-Komission, über den Anbau der genveränderten Pflanze zu entscheiden.

19 EU-Staaten sprachen sich gegen den Anbau der Maissorte 1507 aus ? zu wenig für eine absolute Mehrheit. Nun stimmt in Brüssel die EU-Komission darüber ab, ob künftig auch in den EU-Ländern Genmais 1507 angebaut werden soll. Der Antrag auf Anbauerlaubnis kam von den US-Saatgutkonzernen Pioneer Dupont und Dow AgroSciences. Die Hersteller werben mit einer höheren Wirtschaftlichkeit des Anbaus: die Maissorte 1507 ist resistent gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel und produziert ein Gift, das Schädlinge abwehren soll. Vor allem den Maiszünsler, dessen Raupen hierzulande als schlimmste Schädlinge gelten, soll das eigens produzierte Gift abtöten.

Deutschland enthält sich ? kein Konsens der Ministerien

Die Bundesregierung enthielt sich bei der Abstimmung: zu groß ist die Uneinigkeit über Sinn und Unsinn der genmanipulierten Pflanze. "Wir wollen den Anbau dieser neuen Sorte Pioneer 1507 in Deutschland nicht haben.", sagte Hans-Peter Friedrich, Bundeslandwirtschaftsminister. Er will erreichen, dass Deutschland mithilfe einer Ausstiegsklausel dem Anbau auf deutschem Boden entgehen kann. Neben der CSU sprechen sich auch die SPD, die Linkspartei und die Grünen für ein Verbot des 1507-Anbaus aus. Zu ungewiss sind die möglichen Folgen, zu zweifelhaft die versprochenen Vorteile.

Landwirte über Zukunft des landwirtschaftlichen Anbaus besorgt

Auch die deutsche Bevölkerung, vor allem aber die Landwirte stehen der bevorstehenden Zulassung skeptisch gegenüber. Enttäuschung über die Enthaltung Deutschlands macht sich breit. Man fürchtet sich vor langfristigen Verunreinigungen, vor irreversiblen Schäden.
Laut einer Greenpeace-Umfrage hatten sich erst kürzlich 88 Prozent der deutschen Bürger gegen den Anbau genmanipulierter Maissorten ausgesprochen. Dem Saatgutkonzern Dupont zufolge aber seien vor allem Bayern, Thüringen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen geeignete Regionen für den Anbau der Maissorte 1507, da in diesen Bundesländern der Schädlingsbefall besonders hoch sei ? dort würde der Hersteller also vermehrt für sein Saatgut werben.

Ist der Anbau genveränderter Pflanzen momentan auch noch eine Ausnahmeerscheinung in EU-Ländern, so werden schon seit längerer Zeit genmanipulierte Futtermittel in diverse EU-Länder importiert. Die Zukunft von Gentechnik in der Landwirtschaft scheint noch diskutabel und ungewiss ? insbesondere in Deutschland. Viele Entscheidungen werden noch zu treffen, viele Diskussionen noch zu führen sein.
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Bild: Guenter Hamich / www.pixelio.de

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