Neues Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen
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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 17.02. die geförderten neun Verbünde für das künftige deutsche Forschungsnetz "Psychische Erkrankungen" bekanntgegeben. Mit dem neuen Forschungsnetz, für das das BMBF bis zu 35 Millionen Euro bereitstellt, und das im Sommer 2014 seine Arbeit aufnehmen wird, werden wichtige Akzente zur Erforschung psychischer Erkrankungen gesetzt, mit dem Ziel, neue und wirksamere Therapien zu entwickeln.
Das Forschungsnetz deckt psychische Erkrankungen mit sehr hoher Krankheitslast in der Bevölkerung ab. Insgesamt 30 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland werden an der Erforschung von Depression, Angststörungen, Sucht, Schizophrenie, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Autismus zusammen arbeiten. Ein internationales Gutachtergremium hochrangiger Expertinnen und Experten hat die neun beteiligten Forschungsverbünde aus 46 eingereichten Anträgen zur Förderung vorgeschlagen. Entscheidend hierfür waren unter anderem die klinische Relevanz und die wissenschaftliche Qualität des jeweiligen Konzepts.
Einer der neun geförderten Verbünde, der Verbund "Depression", wird von Professor Dr. Rainer Rupprecht, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum Regensburg und Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie koordiniert. Beteiligt sind folgende Regensburger Lehrstühle und Institute:
Als Projektleiter Prof. Thomas Baghai / Prof. Rainer Rupprecht (Psychiatrie und Psychotherapie) und Prof. Inga Neumann (Neurobiologie). Kooperationspartner sind Prof. Dr. André Gessner (Institut für Mikrobiologie) und Prof. Dr. Gerd Schmitz (Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin).
Weitere Verbundpartner und Projektleiter außerhalb Regensburgs: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Erlangen (Prof. Johannes Kornhuber), Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Dr. Marcus Ising, Prof. Dr. Dr. Florian Holsboer), Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Bonn (Prof. Julia Stingl), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Göttingen (Prof. Oliver Gruber), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München (PD Cornelius Schüle) sowie die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité Berlin (Prof. Isabella Heuser).
Das Forschungsnetz hat das Ziel, die Therapie von Depressionen zu optimieren und individualisierter zu gestalten. Hieran arbeiten die Verbundpartner aus Klinik und Grundlagenforschung im Sinne einer translationalen Neurowissenschaft und Medizin eng zusammen. Es werden Tiermodelle für Stress und Depression charakterisiert. Ferner sollen genetische und biochemische Biomarker zur Vorhersage des Therapieansprechens identifiziert werden und durch bildgebende Verfahren ergänzt werden. Erstmals wird die Bedeutung des Mikrobioms bei Depressionen untersucht. In einer klinischen Studie soll das Potential des Antibiotikums Minocyclin hinsichtlich der Verbesserung des Ansprechens auf eine antidepressive Therapie untersucht werden.
Weitere Informationen zum Forschungsnetz: http://www.bmbf.de/de/1164.php und http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/
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Bild: Rainer Sturm / www.pixelio.de