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Als erstes Klinikum in Bayern bietet das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ein Präventionsprogramm für Jugendliche zur Unfallvermeidung an. Hautnah erleben die Jugendlichen, welchen langwierigen Heilungsweg man nach einem schweren Unfall im Krankenhaus zurücklegen muss.

Unfälle durch Alkoholexzesse und Drogeneinfluss bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehmen zu ? ein Phänomen, mit dem auch die Unfallchirurgie des Universitätsklinikums immer wieder konfrontiert wird. Was Betroffene und Angehörige hier durchmachen, ist vielen nicht bewusst, wenn sie es beim Feiern übertreiben. Doch nicht nur der hemmungslose Umgang mit Suchtmitteln führt oft zu schweren Verletzungen. Auch Überschätzung und Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr können langwierige und gravierende Folgen mit sich bringen.

An diesem Punkt setzt das in Amerika bereits erfolgreich umgesetzte Präventionsprogramm "P.A.R.T.Y." an. Der Name steht für "Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth". Das Projekt wurde auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) nun auch in Deutschland gestartet, in Bayern wird es erstmals durch das Universitätsklinikum Regensburg durchgeführt. "Uns ist es ein großes Anliegen, Jugendliche für die Folgen von schweren Unfällen zu sensibilisieren. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit P.A.R.T.Y.  speziell auf junge Erwachsene zugeschnittene Präventionsmaßnahmen vor Ort im Krankenhaus anbieten können", so Professor Dr. Michael Nerlich, Leiter der Abteilung für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Regensburg.

Von der Notaufnahme bis zur Reha

Der Auftakt des Projekts fand am 19.02.2014 mit einer neunten Klasse der Albert-Schweitzer-Realschule statt. Nach einem Vortrag durch Mitarbeiter der Regensburger Polizei zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr ging es für die Jugendlichen in die Interdisziplinäre Notaufnahme des UKR. Dort mussten die Schüler sogleich selbst Hand anlegen und einen "verletzten" Mitschüler mittels eines so genannten Spineboards vom Rettungswagen in den Schockraum bringen. Vor Ort erfuhren sie alles rund um die ersten notärztlichen Schritte und prüften ihren Mitschüler mit Hilfe eines Ultraschallgeräts auf Verletzungen. Anschließend lernten die Schüler eine Intensivstation des UKR und deren eigene Welt aus Geräuschen und Geräten kennen.

Sobald sich der Zustand eines Patienten stabilisiert hat, kann er in der Regel auf eine Normalstation verlegt werden. Im nächsten Programmabschnitt trafen die Schüler daher einen Traumapatienten, der ihnen mit seinen eigenen Erfahrungen Rede und Antwort stand.

Da es nach schweren Unfällen häufig auch zu Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat kommt, auf die wiederum oft eine langwierige Reha-Phase folgt, ging es unter dem Motto "Dress like Trauma" weiter in die Physiotherapie des Universitätsklinikums. Mittels medizinischer Hilfsmittel, wie beispielsweise Orthesen und Halskrausen, erfuhren die Schüler, wie es sich anfühlt, sich nach einem Unfall nur noch eingeschränkt bewegen zu können.

Abgerundet wurde das Programm durch ein Gespräch mit einer Ex-Traumapatientin, die selbst erst 15 Jahre alt ist. Nach einem alkoholbedingten Sturz von einer Brücke hatte sie sich schwerste Verletzungen zugezogen.

Bewerbungsmöglichkeiten für Schulklassen

Das Universitätsklinikum Regensburg bietet im Rahmen des P.A.R.T.Y.-Programms 2014 sechs Termine an. Drei sind bereits ausgebucht, für weitere drei können sich interessierte Schulklassen ab der 9. Jahrgangsstufe bis zum 17. März 2014 bewerben. Bei großer Nachfrage entscheidet das Los. Die Anmeldung erfolgt mittels eines Formulars auf www.ukr.de. Für  folgende Termine ist eine Bewerbung möglich: 14.05.2014, 15.10.2014 und 26.11.2014. Das Programm dauert jeweils von 9:30 bis circa 15:30 Uhr.

Weitere allgemeine Informationen zum P.A.R.T.Y.-Programm gibt es auch unter www.partyprogram.de.
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Bild: Gemeinsam brachten die Schüler ihren "verletzten" Mitschüler in den Schockraum der Notaufnahme. Quelle: UKR

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