Uniklinikum gründet Klinik für Unfallchirurgie
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Am 01. März 2014 wird die Abteilung für Unfallchirurgie am Uniklinikum Regensburg (UKR) zu einer eigenständigen Klinik umstrukturiert. Professor Dr. Michael Nerlich, bisheriger Abteilungleiter, wird neuer Klinikdirektor.
Die Unfallchirurgie ist seit Beginn des stationären Patientenbetriebes im Universitätsklinikum Regensburg im Jahr 1992 ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung. Zunächst war die Unfallchirurgie als hochschulrechtlich eigenständige Abteilung ? die erste dieser Art in Bayern ? angesiedelt in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie. Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung ihrer Leistungen wird die Abteilung nun zu einer Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie umstrukturiert.
"Die Unfallchirurgie stellt klinisch und wissenschaftlich seit langem das dar, was von einer Klinik und Poliklinik gefordert wird. Deshalb ist die Aufwertung zur Klinik und Poliklinik nun die logische Folge und zugleich Anerkennung der geleisteten Arbeit", so Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR. Direktor der Klinik und Poliklinik wird Professor Dr. Michael Nerlich, der schon die Abteilung erfolgreich leitete.
Die Unfallchirurgie am UKR
Im Fokus der Unfallchirurgie stehen unfallbedingte Verletzungen und Folgeschäden am Menschen, insbesondere an seinem Bewegungsorgan. Das betrifft neben Knochenbrüchen auch Gelenkschäden sowie Muskel-, Sehnen- und Weichteilverletzungen des Skelettsystems. Speziell die Behandlung schwerster Verletzungen und Erkrankungen ist Kernkompetenz der Unfallchirurgie am UKR. So ist das Universitätsklinikum Regensburg das einzige Haus in ganz Ostbayern, das gemäß den Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) das so genannte Schwerstverletzungsartenverfahren durchführt. Das bedeutet, dass im UKR besonders schwere Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates nach Arbeits- und Schulunfällen behandelt werden und damit die Versorgung dieser Patienten in Ostbayern sichergestellt ist. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem 2007 gegründeten Trauma-Netzwerk Ostbayern (TNO).
Als Partner des Wirbelsäulenzentrums des UKR ist die Unfallchirurgie an Verfahren zur Stabilisierung der Wirbelsäule beteiligt. Daneben spielt sie innerhalb des Onkologischen Zentrums des UKR eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Tumoren im Bewegungsapparat. Im Bereich der Sportmedizin gelang es Professor Nerlich und seinem unfallchirurgischen Team, in Regensburg ein "FIFA Medical Centre of Excellence" als Teil des weltweiten FIFA-Netzwerkes zu etablieren. Hier werden Profi-Fußballspieler sportmedizinisch auf Spitzenniveau versorgt.
Lehre und Forschung als besondere Herausforderungen
Studierende der Humanmedizin für die gemeinsame Facharztweiterbildung Orthopädie und Unfallchirurgie zu begeistern, ist von jeher ein wichtiges Anliegen des künftigen Klinikdirektors. "Diese Fächer sind körperlich fordernder als andere medizinische Fachbereiche. Aber sie sind wichtig, und deshalb führen wir die Studierenden schon in frühen Phasen des Studiums mit vielfältigen Praxiskursen an die Unfallchirurgie heran", erläutert Professor Nerlich. In Verbindung mit Präventionsforschung zur Unfallvermeidung, mit Projekten zur Telemedizin und mit Forschung zur regenerativen Chirurgie (Gewebewiederherstellung) bietet die Unfallchirurgie dabei den angehenden Ärzten spannende Tätigkeitsbereiche. "Als eigenständige Klinik und Poliklinik verbessern wir die Möglichkeiten der Patientenversorgung und die Entwicklungschancen unserer Studierenden noch weiter. Die Unfallmedizin wird auch in Zukunft immer wichtiger werden. Wir sind dafür bestens gerüstet", so Professor Nerlichs Ausblick.
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Professor Dr. Michael Nerlich leitet als Direktor die künftige Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie. Bild: UKR