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Am 10.03.2014 veröffentlichte das Polizeipräsidium Oberpfalz den Bericht zur Sicherheitslage des Jahres 2013. Die Aufklärungsquote und die Anzahl der erfassten Straftaten sind leicht angestiegen.

Leider hat sich der jahrelange positive Trend, was die Anzahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Regierungsbezirk Oberpfalz erfassten Straftaten betrifft, im Jahr 2013 nicht fortgesetzt. Nachdem in den vergangenen fünf Jahren die erfassten Straftaten rückläufig waren, ist die Zahl erstmals wieder leicht um 3,9 % auf 49.379 angestiegen.Geklärt wurden 65 % der Straftaten. Damit stieg die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 %.

In Bayern stiegen die Straftaten im dritten Jahr in Folge leicht an. Sie nahmen im Vergleich zum Jahr 2012 um 8.266 Fälle bzw. 1,3 % von 626.865 auf 635.131 zu. Die Aufklärungsquote liegt bei 64,1 % und ist damit um 0,9 % höher als im vergangenen Jahr.

Betrachtung verschiedener Deliktsbereiche

Unter dem Begriff Gewaltkriminalität versteht man u.a. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub sowie die gefährliche und schwere Körperverletzung.
Im Jahr 2013 wurden im Regierungsbezirk Oberpfalz 1.424 Gewaltdelikte registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 57 Fällen bzw. 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Betrachtet man die zurückliegenden 10 Jahre, ist es der viertniedrigste Wert. Es konnten 1.180 Fälle geklärt werden, dies entspricht einer Aufklärungsquote von 82,9 %. Damit stieg die Aufklärungsquote im Vergleich zum letzten Jahr um 1,6 %.

Nachdem in Regensburg die Gewaltkriminalität dreimal hintereinander zurückging, ist im letzten Jahr ein Anstieg um 36 Fälle bzw. 8,9 % auf 441 Delikte zu verzeichnen. 73,2 % entfallen auf die gefährliche oder schwere Körperverletzung. 39 % bzw. 172 Fälle ereigneten sich in der Innenstadt. Im Vergleich zu 144 Fällen im Jahr 2012 stellt dies einen Anstieg um 28 Fälle dar.

Diebstahlskriminalität
Nach einem kontinuierlichen Rückgang in den Jahren 2008 bis 2010 sind die Diebstahlsdelikte oberpfalzweit im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % bzw. 430 Fälle von 16.129 auf 16.559 Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote stieg leicht von 36,4 % auf 36,9 %.
In 429 der 16.559 Fälle bzw. 2,6 % wurde in Wohnungen eingebrochen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 27 Fälle bzw. 6,7 %. Die Aufklärungsquote lag bei 15,2 %. Im Vergleich der Regierungsbezirke weist die Oberpfalz, nach Oberfranken, die geringste Zahl an Wohnungseinbrüchen auf.

Die Diebstahlskriminalität in Regensburg stieg um 498 Fälle bzw. 8,2 % von 6.037 auf 6.535 Fälle. Im Stadtgebiet Regensburg wurden 130 Schwere Diebstähle in/aus einer Wohnung registriert. Dies entspricht einem minimalen Anstieg von sechs Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Form des Diebstahls nimmt mit 0,9 % jedoch einen sehr geringen Anteil an der Gesamtkriminalität im Stadtgebiet Regensburg ein.

Rauschgiftkriminalität
Nach nahezu unveränderten Werten in den Jahren 2008 bis 2011 stiegen die Fallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz im zweiten Jahr in Folge und zwar um 184 Fälle bzw. 6,7 % auf 2.911 Delikte. Nachdem die Zahlen der Rauschgiftkriminalität maßgeblich durch die Kontrolltätigkeit der Polizei beeinflusst werden, ist dieser Anstieg positiv zu bewerten. Gelang es doch, eine höhere Anzahl von Verstößen aus dem Dunkel- in das Hellfeld zu bringen.

Knapp die Hälfte der Verstöße (45,2 %) wurden mit Cannabisprodukten begangen, gefolgt von der Gruppe der Amphetamine/Metamphetamine (35,3 %), dazu zählt neben Ectasy auch Crystal Speed.

Der Konsum von Crystal Speed blieb auch im Jahr 2013 ein aktuelles Thema. Es wird in vielen sog. Kleinküchen im grenznahen Raum auf tschechischer Seite durch vietnamesische Staatsangehörige hergestellt und vertrieben. Der nach wie vor anhaltenden Einfuhr wird bayernweit verstärkt entgegengetreten. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz fanden diesbezüglich im Jahr 2013 regelmäßig Schwerpunktkontrollen der Fahndungsdienststellen mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei statt.

Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Stadtgebiet Regensburg
In Regensburg wurden im Jahr 2013 570 Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Dies entspricht einem Anstieg um 130 Fälle bzw. 29,5 % auf den höchsten Stand der letzten zehn Jahre.

Ausgehend vom Anstieg der Gesamtstraftaten und insbesondere der Diebstahlskriminalität im Stadtgebiet Regensburg bestätigte eine Analyse eindeutig den unmittelbaren Wirkungszusammenhang zwischen Betäubungsmittelabhängigkeit und der Begehung von Eigentumsdelikten. Aufgrund dieser Tatsache wurde eine "Einsatzkonzeption zur ganzheitlichen Bekämpfung der Rauschgift- und indirekten Beschaffungskriminalität im Stadtgebiet Regensburg" erarbeitet sowie der Kräfteansatz erhöht.

Der starke Anstieg der Fallzahlen ist begründet durch die verstärkten Kontrollen im Rahmen dieses Einsatzkonzeptes.

Über den Jahreswechsel 2013 hinaus werden die örtlichen Polizeikräfte durch Beamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei und Zivilfahnder unterstützt.

Cybercrime
Cybercrime umfasst Straftaten, die sich gegen das Internet, weitere Datennetze, informationstechnische Systeme oder deren Daten richten. Sie umfasst auch solche Straftaten, die mittels dieser Informationstechnik begangen werden.

Die Fallzahlen im Bereich der Computerkriminalität, die einen Teil der Cybercrime darstellt und zu der beispielsweise der Computerbetrug oder die Computersabotage gehören, stiegen von 349 Fällen im Jahr 2012 auf 430 Fälle bzw. 23,2 % im Jahr 2013. Die Aufklärungsquote betrug 77,4 %.

Die Fälle, bei denen das Internet als Tatmittel verwendet wurde, z. B. der ebay-Betrug, stiegen von 637 Fällen im Jahr 2012 auf 893 Fälle bzw. 40,2 % im Jahr 2013. Angestiegen ist auch die Aufklärungsquote. Betrug sie im Jahr 2012 86,7 %, so erreichte sie im Jahr 2013 einen Wert von 91,6 %.

Um die Internetkriminalität, die weltweit auf dem Vormarsch ist, wirkungsvoll zu bekämpfen, setzt das Polizeipräsidium Oberpfalz das im Jahr 2013 erstellte bayernweite Konzept zur Bekämpfung der Cybercrime konsequent um. Dies erfolgt durch Neuregelungen von Zuständigkeiten sowie einem Aus- und Fortbildungskonzept. In diesem Zusammenhang werden bei den Kriminalpolizeiinspektionen Regensburg, Weiden und Amberg kommissariatsintern neue Arbeitsbereiche geschaffen, die sich speziell mit dieser Thematik beschäftigen. Zudem werden bei den Polizeiinspektionen Schwerpunktsachbearbeiter bzw. Ansprechpartner für Cybercrime angesiedelt.
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Bild1: Polizeipräsident Rudolf Kraus bei der Vorstellung des Berichts zur Sicherheitslage. Quelle: Bay. Polizei
Bild2: Samstag, 5 Uhr morgens in Regensburg.

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