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Mitglieder der Initiative Keine Bedienung für Nazis, die ihre Arbeit mittlerweile im Verein Keine Bedienung für Nazis e.V. fortführt, werben während den In­ternationalen Wochen gegen Rassismus 2014 weiterhin in Lokalen für die An­bringung des bekannten Aufklebers "Rassisten werden hier nicht bedient".

Mittlerweile beteiligen sich 201 Lokale an unserer Initiative, von denen 141 un­seren Aufkleber angebracht haben.
Jedes Jahr wird der 21. März international als Tag gegen Rassismus begangen. Er soll den Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Verein­ten Nationen als politische Leitlinie ins Gedächtnis rufen: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."

Das Datum geht auf eine blutig niedergeschlagene Demonstration im südafri­kanischen Sharpeville zurück, die sich gegen die Apartheidsgesetze richtete. In Reaktion auf das Massaker riefen die Vereinten Nationen sechs Jahre später, am 21. März 1966, den "Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendis­kriminierung" aus.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humani­täre Hilfe, Christoph Strässer, wies u.a. darauf hin, dass die Aufarbeitung des NSU Terrors, der Umgang mit Asylsuchenden sowie Polizeikontrollen allein nach Aussehen und Hautfarbe auf internationale Kritik gestoßen sind. Rassismus sei in vielen Situationen leider mehr Regel als Ausnahme.

Aktuelle Vorgänge, wie die nach wie vor großzügige Genehmigungspraxis und den Schutz, den Naziaufmärsche hier in Regensburg durch die Stadtverwaltung und Sicherheitsbehörden erhalten, sowie die willkürlichen, zahlreichen Ermitt­lungen gegen Menschen, die sich den Nazis entgegen gesetzt haben, ermun­tern gewalttätige Nazis. Deutlich wurde das erneut am 7. März 2014 , als ein Wahlkampfstand der SPD von einer Gruppe von Nazis in der Gesandtenstraße überfallen und Joachim Wolbergs mit Aussagen wie "Es kommt der Tag der Ab­rechnung" bedroht wurde.

Gewaltbereite Nazis sind nur die Spitze des Eisbergs, die u.a. Auftrieb erhalten durch Debatten, wie zu Jahresbeginn. Entgegen allen verlässlichen Zahlen und Fakten, schürten etablierte politische Kreise mit dem Slogan "Wer betrügt, der fliegt.", eine Kampagne gegen Menschen, die aus Bulgarien und Rumänien auf der Suche nach Arbeit zuwandern. Angeblich würde eine "Einwanderung in die Sozialsysteme" stattfinden. Die NPD fühlt sich mit ihren Parolen wie "Geld für die Oma statt für Sinti und Roma", "Arbeitslose und kriminelle Ausländer abschieben" und "Gegen ausufernden Sozialtourismus" bestärkt.

Rassismus leugnet die Wahrheit, verstellt den Blick für die Wirklichkeit und macht aus Menschen Feinde. In jedem gesellschaftlichen Bereich gilt es Rassis­mus zu erkennen, zu benennen und ihm entgegen zu treten. Um Rassismus den öffentlichen Raum zu nehmen, kann auch die Gastronomie mit dem Signal "Rassisten werden hier nicht bedient" einen wichtigen Beitrag leisten. Lokalin­haber stärken damit ihr Hausrecht und in ihrem Lokal eine demokratische At­mosphäre. Nach außen, in die Öffentlichkeit, senden sie eine unmissverständli­che Ächtung von diskriminierendem, rassistischem Verhalten.

In den nächsten Tagen und Wochen werden wir weiterhin Aufkleber verteilen und mit Lokalinhabern und Personal ins Gespräch kommen. Uns interessieren Erfahrungen zu menschenfeindlichen Vorkommnissen und Rückmeldungen, die sie zum Aufkleber erhalten.
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Bild: Keine Bedienung für Nazis

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