Auf der Suche nach... Osterbräuchen
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG
Am kommenden Sonntag ist es soweit, Ostern, Schokoeier, köstliche Gerichte und natürlich die Familie stehen wieder im Mittelpunkt. Doch warum feiern wir Ostern eigentlich? Welche Traditionen hängen damit zusammen? Wie können die Nester kreativ gefüllt werden? Ab heute beantworten wir für Sie diese und noch viel mehr Fragen rund um das Fest.
Traditionen und Osterbräuche
Gefärbte Eier und Schokohasen ist das Erste, das den Meisten zu Ostern einfällt. Doch Ostern ist ein christlicher Feiertag, einer der Wichtigsten im Kirchenjahr, - ja, sogar wichtiger als Weihnachten. Denn an Ostern ist Christus auferstanden und hat den Tod besiegt ? damit gibt er allen Menschen auf der Welt Hoffnung auf ein ewiges Leben im Himmel.
Die 40-tägige Fastenzeit gehört zu Ostern dazu, die dieses Jahr am 9. März startete. In dieser Zeit sollte jeder auf etwas verzichten, oder es zumindest regulieren, wie etwa das Essen von Fleisch und Süßigkeiten. Aber man kann auch auf etwas verzichten, das man gerne macht, zum Beispiel zu viel Fernsehen oder Computerspielen. Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Während der Fastenzeit spielt keine Orgel in der Kirche.
Die vorösterlichen Feiertage beginnen mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu in Jerusalem feiern. Oft werden Palmprozessionen abgehalten, bei denen allerdings keine Palmzweige, sondern Weidenkätzchen, Buchsbaum-, Buchen-, oder Haselnusszweige getragen werden. An diesem Tag werden zum Teil kunstvoll gebundene Palmkätzchen geweiht und anschließend an das Kreuz zu Hause gesteckt.
Nach dem Palmsonntag kommt der Gründonnerstag. Der Wortteil "Grün" hat einen bislang nicht geklärten Ursprung. Viele glauben, dass damit das allmähliche Grünen der Natur gemeint ist, andere leiten es von der liturgischen Bedeutung der Farbe grün ab. Denn es symbolisiert die Hoffnung. Die am weitesten verbreitete Meinung ist allerdings, dass das Wort "grün" von dem althochdeutschen Wort "gronan", also "weinen" abstammt. An diesem Tag wird an das letzte Abendmahl erinnert,das Christus an diesem Abend mit seinen Jüngern feierte. Im Mittelpunkt steht die Eucharistie, also das Brechen des Brotes und das Segnen des Weins. Am Ende der Messe verstummen die Glocken. Im Volksglauben sagt man, die Glocken flögen nach Rom, um dort geweiht zu werden. Als Ersatz verwendet man während der Gottesdienste an den folgenden Tagen sogenannte Ratschen, hölzerne Drehinstrumente, die ein lautes Geräusch produzieren. Erst während der Mette in der Osternacht, an der Stelle des "Gloria", setzt die Orgel wieder ein. Da in der Nacht zum Karfreitag Jesus verraten wurde, feiern wir am nächsten Tag den Karfreitag.
Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung Jesu und an seinen Tod. An diesem Tag ist es Tradition, in die Kirche zu gehen. Man verzichtet auf Glocken und Musik und hält die großen Fürbitten. An diesem Tag sollte auch auf Fleisch und Süßes verzichtet werden, denn Karfreitag und auch der Karsamstag sind Fastentage. Am Karfreitag starb Jesus und wurde begraben. Im Glauben stand Christus am dritten Tag wieder vom Tod auf. Das feiern die Christen am Ostersonntag.
Der Ostersonntag ist geprägt von Traditionen und Brauchtum. Im neuen Kirchenjahr wird eine neue Osterkerze entzündet, die das ganze nächste Jahr brennen wird. Auch im privaten Bereich werden neue Osterkerzen beim Osterfrühstück angezündet. Außerdem gehört entweder das Besuchen der Osternacht oder der Messe am Ostermorgen dazu, in denen die mitgebrachten Speisen geweiht werden. Diese Speisen, meistens bestehend aus Brot, Eiern, Äpfeln, Geräuchertes, Salz, Osterbrot und Meerrettich, werden in einem Korb mit in die Kirche genommen und traditionell geweiht und dann zu Hause beim Osterfrühstück verzehrt.
Da früher auch das Essen von Eiern zur Fastenzeit verboten war, wurden sie gekocht, um sie haltbar zu machen. Um sie von den rohen Eiern unterscheiden zu können wurden sie mit pflanzlichen Farben eingefärbt und kenntlich gemacht. So entwickelte sich der Brauch, dass man an Ostern die Eier sucht. Auch das dekorieren von Haselzweigen und Bäumen mit ausgeblasenen und bemalten Eiern gehört mit zum Brauchtum. Zusätzlich zu den normalen Speisen werden oft Osterlämmer gebacken, die dann ebenfalls geweiht und gegessen werden. Das Lamm symbolisiert Jesus. In manchen Gegenden gehört der Osterritt zur Tradition dazu. Die Pferde werden festlich und reich geschmückt, auch die Reiter sitzen im Gehrock und Zylinder oder in anderen traditionellen Gewändern auf den Pferden.
---------------------
Foto Ostereier: Alexandra H. / pixelio.de
Foto Osterritt: Ute Pelz / pixelio.de