Die Punktereform
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Ab dem 1. Mai tritt das neue Punktesystem für Fahrverstöße in Kraft. Für Autofahrer soll es einfacher, gerechter und transparenter werden. Ein kurzer Überblick, für wen sich was ändert ? sei es positiv oder negativ!
Vor 40 Jahren wurde die Flensburger Verkehrssünderkartei eingeführt. Zum 1. Mai gibt es neue Regelungen, die das alte System erheblich reformieren. Neben der neuen Punkteregelung ändert sich auch der Name jener Flensburger Behörde: Aus dem Verkehrszentralregister wird das Fahreignungsregister FAER.
Höheres Bußgeld
Zusätzlich wurde das Bußgeld für Fahrverstöße, die nicht mit Punkten in Flensburg bestraft werden, drastisch angehoben. Dazu zählen alle nicht sicherheitsgefährdenden Delikte, wie beispielsweise das Fahren ohne bzw. mit falscher Plakette in Umweltzonen.
Führerscheinentzug bei 8 Punkten
Der Führerschein ist nun bei acht anstatt achtzehn angesammelten Punkten weg. Jedoch werden auch weniger Punkte verteilt. Wurde früher ein Verstoß mit bis zu sieben Punkten bestraft, so gibt es ab dem 1. Mai nur noch maximal drei Punkte.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Führerscheinentzüge um zehn Prozent ansteigen werden. Denn trotz des verkürzten Punktesystems bleiben die Ein-Punkt-Verstöße gleich. Deutlich wird dies am Beispiel Telefonieren am Steuer: Bislang durfte man theoretisch 18 Mal erwischt werden, nach der Reform nur noch acht Mal und der Lappen ist weg.
Verlierer der neuen Punkteregelung
Des Weiteren gehören diejenigen, die gerne Tempolimits missachten oder über rote Ampeln fahren, zu den Verlierern der neuen Punkteregelung. Diese groben Verstöße werden mit zwei Punkten bestraft und somit ist der Führerschein nach vier dieser Vergehen weg. Wenn es soweit kommt, gab es jedoch bereits einige Warnungen im Vorfeld, wie ein einmonatiger Führerscheinentzug und schriftliche Mahnungen.
Das neue System wirkt sich vor allem für Lkw-Fahrer negativ aus. Selbst wenn Kraftfahrer nicht allein für das Vergehen verantwortlich sind, beispielsweise kleinere Ladungsverstöße oder technische Mängel am Fahrzeug, wandert ein Punkt auf ihr Konto. Acht Punkte kommen daher schnell zusammen.
Auch Vielfahrer können leichter Punkte ansammeln. Tempoverstöße oder minderschwere Abstandsvergehen kommen manchmal vor. Auch hier gilt: Nach acht solcher Verstöße ist die Fahrerlaubnis weg.
Gewinner der neuen Punkteregelung
Diejenigen Fahrer, die ab und zu eine Verkehrssünde begehen, können von der Punktereform profitieren. Nach zweieinhalb Jahren verfallen die meisten Punkte, und zwar unabhängig davon, was in der Zwischenzeit passiert. Bisher konnten neue Verstöße die Verjährung alter Punkte behindern.
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Foto: Th. Reinhardt / pixelio.de