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Gestern trat ein neues Gesetz zur "vertraulichen Geburt" in Kraft. Es soll Müttern ermöglichen, im Krankenhaus unter einem Pseudonym sicher zu entbinden; nach seinem 16. Geburtstag kann das Kind seine Herkunft erfragen. Das Gesetz soll dafür sorgen, dass Frauen sicher und medizinisch begleitet entbinden und trotzdem für einen gewissen Zeitraum anonym bleiben können. Viele Kritiker zeigen trotzdem Unverständnis.

"Der Vater meines Kindes hatte mir Gewalt angedroht, sollte ich schwanger werden. Meine Schwangerschaft verdrängte ich wohl deshalb bis zum sechsten Monat.... Nie hätte ich gedacht, dass mir sowas einmal passiert, solche Angst, solche Verzweiflung" berichtet Melanie auf der Internetpräsenz der Stelle "Beratung & Geburt Vertraulich" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Immer wieder finden sich Frauen und junge Mädchen in dieser Situation wider. Immer wieder kommt es auch vor, dass diese keinen Ausweg sehen als die Schwangerschaft zu verbergen und heimlich zu entbinden. Aber was dann? Bisher blieb den Frauen nur die Möglichkeit, ein ungewolltes Kind zur Adoption freizugeben oder vollkommen anonym bei Babyklappen abzugeben. Nun soll die vertrauliche Geburt eine Alternative zur Babyklappe darstellen, weil sie zum einen eine medizinisch betreute aber trotzdem anonyme Entbindung ermöglicht, und den Kindern nach 16 Jahren die Möglichkeit gibt, ihre Herkunft vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben zu erfahren. Nur in besonderen Fällen bleibt die Identität der Mutter dauerhaft geheim.

Kritiker befürworten das Gesetz, bemängeln allerdings, dass die neue Regelung anonyme Geburten und Babyklappen nicht ersetzt. Das Angebot werde nur ergänzt, anonyme Geburten sind weiterhin möglich und Babyklappen geduldet. So werde den Kindern aber die Möglichkeit verweigert, später ihre Herkunft herauszufinden. Kritiker Bernd Wacker ist sich sicher, dass die Babyklappe trotz Einführung des Gesetzes zur vertraulichen Geburt weiterhin am meisten genutzt werden wird, da diese den bequemsten Weg darstellt. In drei Jahren soll das neue Gesetz evaluiert werden, dann wird auch überprüft, ob die Anzahl der anonymen Geburten zurückgegangen ist.

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Bild: Helene Souza / www.pixelio.de

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