Leben mit Morbus Parkinson
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Morbus Parkinson ist die zweithäufigste degenerative Erkrankung des Nervensystems und wird durch den Verlust von Dopamin produzierenden Zellen im Gehirn verursacht. Die Krankheit ist zwar bisher nicht heilbar, aber therapeutisch gut zu beeinflussen. Am 17. Mai veranstaltet das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) in Kooperation mit der Deutschen Parkinson-Vereinigung e.V. und der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg im medbo Bezirksklinikum einen Informationstag für Interessierte.
Was haben Michael J. Fox, Ottfried Fischer und Muhammad Ali gemeinsam? Sie alle leiden an Morbus Parkinson, der zweithäufigsten neurodegenerativen Erkrankung.
Im Jahr 1817 erstmals durch den britischen Arzt James Parkinson als "Schüttellähmung" beschrieben, ist die Erkrankung des Nervensystems bis heute nicht heilbar.
In Deutschland sind etwa 260.000 Menschen betroffen. Allein im Einzugsgebiet des UKR kommen pro Jahr circa 500 Parkinsonpatienten neu hinzu. Meist treten die ersten Symptome im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auf. Bei knapp zehn Prozent aller Patienten beginnt die Erkrankung allerdings bereits mit 40 Jahren oder noch früher.
Am 17. Mai 2014 findet von 11:00 ? 13:30 Uhr im Großen Hörsaal des Universitätsklinikums Regensburg ein Parkinson-Informationstag für alle Interessierten statt. Neben zentralen Informationen rund um die Krankheit und Expertengesprächen werden in Vorträgen unter anderem Fragen wie "Depression bei Parkinson?", "Ist Parkinson erblich?" oder "Sexualität und Parkinson?" beantwortet.
Optimale Patientenversorgung im Zentrum für Tiefe Hirnstimulation (THS)
Morbus Parkinson ist heute therapeutisch meist gut beeinflussbar, moderne Medikamente verbessern die gestörte Motorik. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien kann zusätzlich die Tiefe Hirnstimulation eine hilfreiche Behandlungsmethode sein. Dies ist ein Verfahren, bei dem je nach Art der Erkrankung unterschiedliche Gebiete im Gehirn über einen Hirnschrittmacher elektrisch stimuliert werden. "Parkinsonpatienten mit starken Schwankungen der Beweglichkeit können sich nach dem Eingriff etwa an drei Vierteln des Tages gut bewegen, ohne die Behandlung oft nur an einem Viertel. Dabei werden durch den Schrittmacher vor allem Wirkungsschwankungen der Medikamente ausgeglichen. Meist können dadurch die Medikamente um die Hälfte reduziert werden, was wiederum Nebenwirkungen verringert", beschreibt Dr. Max Lange, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie und Leiter des Zentrums für Tiefe Hirnstimulation des UKR, die Wirkung des Hirnschrittmachers.
Im Zentrum für Tiefe Hirnstimulation am Universitätsklinikum Regensburg arbeiten Experten aus den Fachgebieten Anästhesiologie, Neurochirurgie und Neurologie eng zusammen. Und auch die Forschung für Parkinson-Therapien läuft hier auf Hochtouren. "Uns ist es wichtig, nah am konkreten Problem des Patienten Verbesserungen in der Therapie zu erzielen und diese möglichst schnell zur Verfügung stellen zu können", erläutert Dr. Eva Rothenfußer-Korber, Oberärztin in der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg im medbo Bezirksklinikum Regensburg.
Hintergrund: Morbus Parkinson
Bei Morbus Parkinson kommt es zu einem Untergang von Dopamin produzierenden Zellen im Mittelhirn. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn. Wenn dieser knapp wird, führt das zu einer gestörten Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und in der Folge zu Störungen der Bewegungsregulierung. Die typischen Symptome mit Muskelsteifigkeit, unkontrollierbarem Zittern, Unterbeweglichkeit und oft auch Standunsicherheit sind die Konsequenz.
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Morbus Parkinson ist durch die richtige Therapie gut zu beeinflussen. (Bildquelle: Fotolia)