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Eskalation im Gerichtssaal: Im Fall Gustl Mollath wollten die Verteidiger zunächst ihr Mandat niederlegen, das Landgericht Regensburg entbindet die Anwälte jedoch nicht von ihrer Pflicht. Die Verteidigung unter Gerhard Strate geht also weiter.

Am 11. Verhandlungstag kommt es zur heftigen Diskussion zwischen Gustl Mollath und seinem Verteidiger Gerhard Strate, die Situation im Gerichtssaal droht zu eskalieren. Ursache ist eine Beschwerde des Angeklagten bezüglich der Auswahl der Zeugen durch die Staatsanwaltschaft.
Ehemalige Kollegen der Exfrau sollten zu den Schwarzgeldvorwürfen aussagen, wie der Verteidiger zu Beginn gefordert hatte, was dem Staatsanwalt jedoch zu weit ging. Mollath ist empört:
"Wenn man mir hier die Möglichkeit zur objektiven wahrheitsgemäßen Darstellung nimmt, spricht das für sich."

Verteidigung geht weiter
Wie sich der Angeklagte gegenüber dem Gericht verhalte, könne der Hauptverteidiger Gerhard Strate keinesfalls nachvollziehen, geschweige denn dulden. Gleiches gilt für den, so Mollath, "mangelnden Aufklärungswillen"; der Verteidiger ist von der detailgenauen Untersuchung des Gerichts überzeugt. "Das Mandat ist beendet", so Strate vor einigen Tagen. Auch sein Kollege Johannes Rauwald möchte Gustl Mollath nicht weiter verteidigen.
Doch so einfach geht es nicht. Das Gericht verweist auf eine Pflichtverteidigung, da kein ernsthaft gestörtes Vertrauensverhältnis oder ähnliche Pflichtverletzung vorliegt.
Strate versichert daraufhin, die Arbeit ohne Abstriche fortzusetzen.

Der Fall Mollath
Es bleibt also spannend im Fall Mollath. Ihm wird vorgeworfen, 2001 seine Frau misshandelt und eingesperrt zu haben, er muss sich wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung sowie Sachbeschädigung vor Gericht verantworten. Es handelt sich nun um eine Wiederaufnahme des Gerichtsfalles aus dem Jahr 2006: das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte ihn wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen und in die Psychiatrie eingewiesen. Mollath weist alle Vorwürfe von sich und gibt an, einen Schwarzgeldskandal der Ehefrau aufgedeckt haben zu wollen. Sein Fall sorgte für heiße Debatten rund um das Thema "psychiatrisches Gutachten" und die hiermit verbundene Unterbringung in Kliniken.

Ob es aufgrund des angespannten Verhältnises zwischen Gustl Mollath und seinem Verteidiger Gerhard Strate im weiteren Verlauf des Gerichtsfalls zu Komplikationen kommen kann, wird sich zeigen.





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Foto: Thorben Wengert  / pixelio.de

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