Kopfschmerzen: Wenn das Pochen kein Ende nimmt
- Details
- Kategorie: Panorama
- | filterVERLAG
Anlässlich des 15. Deutschen Kopfschmerztags am 5. September 2014 weist das Universitätsklinikum Regensburg auf das Angebot einer multimodalen Schmerztherapie für Menschen mit chronischen Kopfschmerzen hin.
Kopfschmerzen zählen neben Rückenschmerzen zu den häufigsten Arten von Schmerzerkrankungen. Knapp zwei Drittel aller Deutschen leiden in nahezu regelmäßigen Abständen darunter. Die Ursachen dafür sind oft ebenso vielfältig wie der Schmerz an sich.
Akute und chronische Schmerzen
Akute Schmerzen sind dabei oft weniger das Problem. Sie sind zwar unangenehm, dienen jedoch als wichtige Warnfunktion. Der Körper macht damit auf eine zugrundeliegende Erkrankung oder Gefahrensituation aufmerksam. Bei chronischen Schmerzen funktioniert dieses körpereigene Warnsignal nicht mehr. Der Körper befindet sich in einem ständigen Schmerzzustand. Als chronische Schmerzen werden Schmerzen bezeichnet, wenn sie länger als drei Monate andauern.
Bei knapp 95 Prozent aller Patienten lässt sich eine der drei klassischen Kopfschmerzarten (Migräne, Spannungskopfschmerz oder medikamenteninduzierte Kopfschmerzen) feststellen. Häufig treten sie auch als Mischformen aus Migräne- und Spannungskopfschmerzen auf. Bei einer Migräne kommt es neben dem oft halbseitigen, stechenden Kopfschmerz auch zu Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie Übelkeit. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Spannungskopfschmerzen äußern sich dagegen durch einen dumpfen beidseitigen, häufig mit muskulären Verspannungen im Kopf-Hals-Bereich begleiteten Schmerz.
Bei einem Großteil der Patienten können die chronischen Schmerzen gut ambulant versorgt werden. Problematisch wird es erst, wenn der Kopfschmerz eine komplexe Form annimmt und allein durch Medikamente oder konventionelle Therapien nicht mehr kontrollierbar ist.
Medizinische Unterstützung bei der Linderung ihrer Beschwerden finden Patienten mit chronischen Kopfschmerzen in der Schmerzambulanz des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), die Teil der Klinik für Anästhesiologie unter der Leitung von Professor Dr. Bernhard Graf, MSc. ist. Die sowohl ambulant als auch stationär praktizierte Schmerztherapie setzt dabei auf verschiedene Komponenten. "Wir verfolgen mit unserer multimodalen Schmerztherapie einen ganzheitlichen Ansatz", so Privatdozent Dr. Christoph Wiese, Leiter der Schmerzambulanz des Universitätsklinikums Regensburg. Dazu zählen neben einer medikamentösen Therapie auch schmerzpsychologische Verfahren und physiotherapeutische Maßnahmen. "Ein Ziel der Behandlung ist die Optimierung und Anpassung der benötigten Medikamente, aber auch die Verbesserung von Lebensqualität und körperlicher Leistungsfähigkeit", erläutert Dr. Christoph Lassen, Funktionsoberarzt der Schmerzambulanz.
Umfassendes Leistungsangebot
Die Schmerzambulanz des UKR betreut pro Jahr 200 neue Patienten, davon etwa 70 in stationärer Therapie. Für die stationäre Therapie werden in der Regel drei bis vier Wochen veranschlagt. Auch nach ihrer stationären Behandlung können sich die Patienten auf eine umfangreiche Nachbetreuung in der Schmerzambulanz am UKR stützen. Das Universitätsklinikum Regensburg ist das einzige Krankenhaus im ostbayerischen Raum, das eine schmerztherapeutische Behandlung in dieser Form und Dauer anbietet.
-------------------------
Privatdozent Dr. Christoph Wiese und seinem Team der Schmerzambulanz kommt es auf einen ganzheitlichen Ansatz bei der multimodalen Schmerztherapie an. Bild: UKR