Achtsamkeit gegen Stress und Burnout
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Wie wird Achtsamkeit erlernt und wie kann diese in der Beratung und Therapie aber auch privat genutzt werden? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich das diesjährige Netzwerktreffen des Arbeitskreises Frau und psychische Gesundheit im Landratsamt Regensburg, zu dem die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes, Maria-Luise Rogowsky eingeladen hatte.
Diplom-Psychologin Dr. Christine Häcker führte die Zuhörerinnen mit ihrem Fachvortrag in das Thema "Achtsamkeit als Methode und Haltung in Beratung und Therapie" ein. Der Vortrag mit anschaulichen praktischen Übungen richtete sich speziell an Frauen in helfenden Berufen.
Der Arbeitskreis Frau und psychische Gesundheit will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass soziale Rollen und psychische Erkrankungen von Frauen in engem Zusammenhang stehen. Dazu treffen sich Fachfrauen aus den verschiedensten Bereichen einmal im Jahr zu einem Netzwerktreffen, bei dem es um Austausch und Kontaktpflege sowie Vernetzung der in diesem Bereich tätigen Frauen mit anderen Fachstellen geht. Folgende Stellen und Institutionen sind im Arbeitskreis vertreten: Caritas, Diakonie, Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit, medbo, Verein der Angehörigen psychisch Kranker, Sozialteam, Autonomes Frauenhaus, Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis, Mitarbeiterinnen von KOKI Stadt und Landkreis, Modellprojekt Familienstützpunkte Stadt und Landkreis, pro familia, Zentrale Studienberatung der Universität, Perinatal Zentrum St. Hedwig.
Referentin Dr. Häcker gab im Landratsamt zunächst einen Überblick darüber, wie Achtsamkeit erlernt und genutzt werden kann, um einen achtsameren Umgang mit sich selbst, mit der beruflichen Tätigkeit und damit einhergehend den Menschen, denen geholfen werden soll, zu entwickeln. Sie erläuterte weiter, dass Achtsamkeit bedeutet, sich der eigenen Erfahrungen und Handlungen in jedem Augenblick voll bewusst zu sein ohne sie zu beurteilen. Zur Veranschaulichung wurden ein paar leicht zu lernende Verfahren vorgestellt und geübt, die dabei helfen sollen, im Beruf präsenter zu sein und nach der herausfordernden Arbeit mit Menschen wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Laut Dr. Häcker helfe dies, Stress abzubauen und Burnout vorzubeugen. Auf der Basis eigener Erfahrung mit Achtsamkeit können Menschen in helfenden Berufen achtsamkeitsbasierte Ansätze und Methoden in ihre Arbeit einbringen und so das Gelernte als Multiplikatoren an andere weitergeben.
Der Vortrag endete mit der Empfehlung an Interessierte, Achtsamkeit durch regelmäßige Übungen zu kultivieren, z.B. durch Meditation, Yoga oder Tai Chi. Die Referentin wies zudem darauf hin, dass sich auch im Alltag viele Gelegenheiten bieten würden, immer wieder bewusst und präsent zu werden, z.B. durch gezielten Verzicht auf Multitasking ("nur" Teetrinken, Essen, Duschen, Abspülen) oder verlangsamte Abläufe (z.B. Einkaufen für bewusstes, langsames Gehen nutzen).
Maria-Luise Rogowsky zog ein positives Fazit des Netzwerktreffens, das den Teilnehmerinnen insbesondere durch die praktischen Übungen viele neue Impulse für den Berufsalltag gebracht hat: "Sie haben erleben und erfahren können, wie sie lockerer, gelassener und motivierter wurden", sagte die Gleichstellungsbeauftragte.
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Bild: Hendrik Meints / pixelio.de